Antihormontherapie nach den Wechseljahren könnte Fettleber begünstigen

Wissenschaftler aus Korea zeigten mit ihrer Studie, dass eine Antihormontherapie mit Aromatasehemmern bei Brustkrebspatientinnen nach der Menopause zu einem erhöhten Risiko für die nicht alkoholische Fettleber führen könnte und zwar unabhängig davon, ob die Frauen übergewichtig waren oder an Diabetes litten.

Eine Brustkrebspatientin mit hormonabhängigem Tumor erhält nach der Operation zur Entfernung des Brustkrebstumors in der Regel eine Antihormontherapie

Je nachdem ob die Patientin zum Zeitpunkt der Behandlung bereits die Wechseljahre erreicht hat oder nicht, kommen unterschiedliche Medikamente zur Antihormontherapie zum Einsatz. Frauen, die bereits die Wechseljahre erreicht haben, werden üblicherweise 2 bis 5 Jahre lang mit Aromatasehemmern behandelt.

Auch wenn Antihormontherapien meist gut vertragen werden und sie weniger Nebenwirkungen als andere Therapien haben, müssen gerade aufgrund der langen Anwendung etwaige Nebenwirkung sorgsam beachtet werden.

Wissenschaftler aus Korea befassten sich deshalb in ihrer Studie mit der Thematik, ob eine Antihormontherapie mit Aromatasehemmern das Risiko für die nicht alkoholische Fettleber erhöht.

Was ist eine nicht alkoholische Fettleber?

Bei der nicht alkoholischen Fettleber handelt es sich um eine übermäßige Fettansammlung in der Leber.

Häufig wird sie durch starkes Übergewicht und Diabetes Typ 2 verursacht.

Die meisten Betroffen bemerken es nicht, wenn sie unter einer nicht alkoholischen Fettleber leiden. Dabei kann die nicht alkoholische Fettleber gefährliche Folgen wie eine Leberentzündung haben, die bis hin zu einer Vernarbung und zu einer Leberzirrhose (Lebererkrankung, bei der Lebergewebe durch Bindegewebe ersetzt wird) führen kann.

Für ihre Studie analysierten die koreanischen Wissenschaftler 220 Brustkrebspatientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium, die bei Studieneinschluss nicht an einer nicht alkoholischen Fettleber litten.

Alle Patientinnen hatten bereits die Wechseljahre erreicht. Die Brustkrebspatientinnen wurden mit gesunden Frauen verglichen, die hinsichtlich Alter und Menstruationsstatus übereinstimmten.

Häufigeres Auftreten der nicht alkoholischen Fettleber bei Brustkrebspatientinnen nach Therapie mit Aromatasehemmern

Die Ergebnisse zeigten, dass Brustkrebspatientinnen nach einer Antihormontherapie mit Aromatasehemmern häufiger an einer nicht alkoholischen Fettleber litten als die gesunden Frauen.

Dieser Zusammenhang zeigte sich unabhängig davon, wie hoch der Body Mass Index (kurz BMI, beschreibt das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße) der Frauen war und ob sie an Diabetes litten oder nicht.

Die Brustkrebspatientinnen und die gesunde Kontrollgruppe unterschieden sich nicht im Hinblick auf die die Häufigkeit von fortgeschrittenen Leberzirrhosen.

Nicht alkoholische Fettleber wirkte sich auf das Überleben ohne Fortschreiten der Krankheit aus

Für die Brustkrebspatientinnen hatte die Entstehung der nicht alkoholischen Fettleber durch die Behandlung mit Aromatasehemmern noch weiterreichende Auswirkungen.

Denn bei Patientinnen mit der nicht alkoholischen Fettleber war das Überleben ohne Fortschritt der Erkrankung geringer als bei den Frauen ohne nicht alkoholische Fettleber.

Das Vorhandensein der nicht alkoholischen Fettleber wirkte sich aber nicht auf das Gesamtüberleben der Frauen aus.

Schlussfolgernd lassen die Ergebnisse vermuten, dass eine Antihormontherapie mit Aromatasehemmern bei Brustkrebspatientinnen nach den Wechseljahren das Risiko für eine nicht alkoholische Fettleber erhöhen könnte.

Dies könnte sich wiederum auf die Prognose der Frauen auswirken, dadurch dass eine nicht alkoholische Fettleber das Überleben ohne Krankheitsfortschritt mindert.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal.de

Autor:
Lee JI, Yu JH, Anh SG, Lee HW, Jeong J, Lee KS. Aromatase Inhibitors and Newly Developed Nonalcoholic Fatty Liver Disease in Postmenopausal Patients with Early Breast Cancer: A Propensity Score-Matched Cohort Study. Oncologist. 2019 Jan 24. pii: theoncologist.2018-0370. doi: 10.1634/theoncologist.2018-0370.