Herzinsuffizienz: Geschwächter Antrieb
Drei Fragen an Kardiologin Dr. Britta Goldmann
Laut der aktuellen Krankenhausdiagnosestatistik des Statistischen Bundesamts gilt Herzinsuffizienz als eine der häufigsten Ursachen für Klinikaufenthalte.
Vor allem die derzeitige Altersstruktur der Bevölkerung trägt zu einer Zunahme von Betroffenen bei. Deshalb besteht hier immer mehr Informationsbedarf.
„Bei einer Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, fehlt dem Muskel zum Beispiel als Folge eines Herzinfarkts die Fähigkeit, Blut mit ausreichend Kraft in den Gefäßkreislauf zu pumpen. Muskulatur und Organe werden folglich nicht mit genügend sauerstoffreichem Blut versorgt“, erläutert Dr. Britta Goldmann, Chefärztin der Abteilung für Kardiologie im Asklepios Klinikum Harburg und Expertin auf www.herzklappenhilfe.de.
Im Folgenden klärt sie wichtige Fragen zu Symptomen, Ursachen und möglichen Therapien. Denn die Erkrankung stellt keinesfalls eine gewöhnliche Alterserscheinung dar. Frühzeitiges Erkennen und die richtige Behandlung ermöglichen es, ein Fortschreiten zu vermeiden und die Leistungsfähigkeit von Patienten zu bewahren.
1. Woran erkennen Betroffene, dass sie an Herzinsuffizienz leiden?
„Als typische Symptome einer Herzschwäche gelten schnelle Ermüdung und Kurzatmigkeit. Bei körperlicher Anstrengung leiden Patienten oftmals unter Atemnot und müssen bei Aktivitäten wie Treppensteigen oder Spaziergängen immer wieder Pausen einlegen.
Außerdem können Wassereinlagerungen, die zunächst an Knöcheln und Fußrücken auftreten, Anzeichen eines geschwächten Herzmuskels sein.
Und auch wer nachts häufig zur Toilette muss, zeigt einen charakteristischen Hinweis auf eine Herzinsuffizienz. Denn in waagerechter Position lässt sich das Blut einfacher durch den Körper pumpen und die Nieren versuchen im Schlaf sofort, überschüssige Wassereinlagerungen auszuscheiden.“
2. Wo liegen mögliche Ursachen für eine Herzschwäche?
„Herzinsuffizienz stellt meist eine Folge vorangegangener Erkrankungen dar und hat je nach Ausprägung verschiedene Ursachen.
Tritt zum Beispiel eine sogenannte Mitralklappeninsuffizienz als mögliche Komplikation der Herzschwäche auf, schließt die Mitralklappe als Ventil zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer nicht mehr vollständig. In der Folge fließt sauerstoffreiches Blut wieder zurück in den Vorhof und in die Lungenvenen.
Dieses zusätzliche Blutvolumen belastet das ohnehin geschwächte Herz. Häufige Ursachen hierfür stellen ein durch verengte Herzkranzgefäße ausgelöster Herzinfarkt sowie eine Vergrößerung der linken Herzkammer mit einer daraus folgenden Schließunfähigkeit der Mitralklappe dar. Dank stetigen medizinischen Fortschritts überleben immer mehr Betroffene derartige Erkrankungen und leiden daraufhin unter Beschwerden bedingt durch eine Mitralklappeninsuffizienz.“
3. Welche Therapiemöglichkeiten stehen Betroffenen zur Verfügung?
„Je nach Schweregrad der Herzinsuffizienz kommen verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz.
Als Basistherapie gilt in jedem Fall eine optimale medikamentöse Therapie. Entwässernde Medikamente, sogenannte Diuretika, sorgen für einen Rückgang von Wassereinlagerungen. Blutdrucksenkende Mittel wie ACE-Hemmer entlasten das Herz, da sie den durch Bluthochdruck entstehenden Widerstand in den Gefäßen verringern und die Zirkulation erleichtern.
Daneben steht die Option eines Eingriffs am offenen Herzen zur Verfügung, bei dem defekte Strukturen repariert oder gänzlich ersetzt werden. Speziell bei der Mitralklappeninsuffizienz kommt für Patienten mit erhöhtem OP-Risiko in manchen Fällen eine minimalinvasive Therapie mit dem sogenannten MitraClip infrage.
Dabei erlangen wir über die Leistenvene Zugang zum Herzen und setzen den Clip an der Mitralklappe ein, um dort den Blutrückfluss zu verhindern.“
Weitere Informationen erhalten Interessiere diret unter www.abbott.de bzw. unter www.herzklappenhilfe.de