Stolperfalle: Vorhofflimmern
Katheterablation synchronisiert Vorhöfe und Kammern
Allein in Deutschland leiden circa zwei Millionen Menschen unter Vorhofflimmern und damit unter einem erhöhten Schlaganfallrisiko.
Eine Ablation kann dauerhaft Abhilfe schaffen.
So bezeichnet man die Methode, bei der im Vorhof gezielt therapeutische Narben erzeugt werden, um das Vorhofflimmern auszusetzen.
„Mittels eines Katheters wird das betroffene Gewebe verödet, wodurch die natürliche elektrische Erregung des Herzens wieder in geordneten Bahnen verläuft“, erklärt PD Dr. Christopher Piorkowski, Leiter der Abteilung für Invasive Elektrophysiologie des Herzzentrums Dresden.
Erhöhtes Schlaganfallrisiko
Kontinuierlich pumpt das Herz Blut durch den Körper, dabei schlägt es etwa 60- bis 100-mal pro Minute. Daher kann es passieren, dass es bei dieser Leistung aus dem Takt gerät. Tritt eine solche Rhythmusstörung auf, handelt es sich häufig um Vorhofflimmern. Dabei schlagen die Vorhöfe sehr schnell, sprich sie flimmern, und da sie über eine elektrische Erregungsbahn verbunden sind nicht mehr synchron mit den Kammern. Patienten nehmen diesen Prozess häufig als Herzstolpern wahr.
„Ursächlich sind oftmals Veränderungen der Gewebestruktur wie beispielsweise Narben oder Entzündungen“, erklärt Dr. Piorkowski.
Weitere Merkmale von Vorhofflimmern sind beispielsweise Herzklopfen oder -rasen, Müdigkeit, Schwäche oder Abgeschlagenheit. Aber auch Schwindel, Atemnot oder Brustschmerz können auf eine Rhythmusstörung hinweisen.
„Vorhofflimmern als solches ist nicht lebensbedrohlich, es kann jedoch zu einem Schlaganfall führen. Um das Risiko zu reduzieren, erweist sich die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten häufig als erforderlich“, erklärt der Experte.
Gezielt Narben setzen
Vermutet der Kardiologe Herzrhythmusstörungen, wird die elektrische Aktivität des Herzens durch ein EKG, ein sogenanntes Elektrokardiogramm, überprüft. Darüber hinaus zeichnet zumeist ein Langzeit-EKG die Herzaktivität über einen längeren Zeitraum auf.
Auch die Reaktion des Körpers auf Aktivitäten wie beispielsweise Sport wird mit einem Belastungs-EKG ermittelt. Je nach Ergebnis dieser Untersuchungen wird dann entweder mit einer medikamentösen Behandlung begonnen oder zusätzlich ein Herzkatheter mit der Option auf eine Ablation angesetzt.
Wenn die Spitze des Katheters das Herzgewebe berührt, können Spannungen gemessen und so der Ort der Störung gefunden werden. „Kommt die Ablation zum Einsatz, setzen wir dann gezielt kleine Narben, sogenannte Läsionen, um der elektrischen Erregung so eine Barriere zu setzen und sie wieder in die richtige Bahn zu lenken“, erklärt Dr. Piorkowski.
Flexible Spitze schafft Präzision
Bei dem eigentlichen Eingriff wird der Katheter über eine Vene in der Leiste bis zum linken Vorhof geschoben. Die nur wenige Millimeter große Spitze des Katheters erhitzt sich und verödet das Gewebe dort punktuell, wodurch der für die Störung verantwortliche elektrische Impuls nicht mehr weitergeleitet wird.
„Neueste Katheter haben dabei eine Spültechnik und eine flexible Spitze, so treten weniger Komplikationen im Ablauf auf“, erklärt der Mediziner. Hierzu zählt der FlexAbility™ Ablationskatheter der Firma St. Jude Medical. Die flexible Spitze kann der Herzanatomie folgen, wodurch präziser Druck auf die Herzwand ausgeübt wird.
Dadurch können mögliche Komplikationen vorgebeugt werden und so die Qualität beim Veröden wird erhöht. Die Spülfunktion hingegen sichert eine optimale Kühlung des behandelten Areals. Nach einem stationären Aufenthalt von zwei bis drei Tagen können Patienten das Krankenhaus wieder verlassen. Bei erfolgreicher Therapie entfällt im Anschluss oftmals sogar eine weitere medikamentöse Behandlung.
Über St. Jude Medical
St. Jude Medical ist ein weltweit tätiger Hersteller von medizinischen Geräten, der es sich zum Ziel gesetzt hat, bei der Behandlung einiger der teuersten Volkskrankheiten der Welt neue Wege zu gehen. Dazu entwickelt das Unternehmen kosteneffiziente medizinische Technologien, die für Patienten in aller Welt lebensrettend sind und die Lebensqualität verbessern. Von seinem Hauptsitz in St. Paul, Minn. (USA) aus agiert St. Jude Medical in vier zentralen klinischen Bereichen: die Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Neuromodulation.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.info-vorhofflimmern.de bzw. unter www.sjm.de