Patienten mit rheumatoider Arthritis, axialer Spondyloarthritis und Psoriasis-Arthritis sind von Herzerkrankungen betroffen
Die Studie deutet an, dass schwere kardiale Komplikationen etwa gleich häufig bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, axialer Spondyloarthritis oder Psoriasis-Arthritis auftreten.
Die Studienautoren gehen daher davon aus, dass die Entzündungen, die bei den drei Erkrankungen auftreten, den ganzen Körper beeinflussen und daher auch das Herz und die Gefäße schädigen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern können.
Studien haben bereits gezeigt, dass Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew oder Psoriasis-Arthritis ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Wissenschaftler aus der Schweiz haben jetzt das Risiko für schwere kardiale Komplikationen bei den verschiedenen Erkrankungen untersucht.
Bluthochdruck und Übergewicht sind Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen
Schwere kardiale Komplikationen (MACE, major adverse cardiac events) sind schwere Herzkomplikationen wie Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz. Herzerkrankungen sind immer auch mit Gefäßerkrankungen verbunden.
Hohe Blutfettwerte und Blutzuckerwerte, Bluthochdruck, Übergewicht aber auch Rauchen und Stress sind Risikofaktoren für eine Schädigung der Gefäße und Herz-Kreislauferkrankungen.
In Folge kann es zu Durchblutungsstörungen des Herzens (Herzinfarkt) oder des Gehirns (Schlaganfall) oder einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kommen.
Aber auch Autoimmunerkrankungen scheinen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen.
Die Studie von Schieir und Kollegen, 2017 in der Fachzeitschrift Annals of the Rheumatic Disease veröffentlicht, konnte bereits zeigen, dass Rheumapatienten ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte haben.
Auch rheumatische Autoimmunerkrankungen könnten das Herz-Kreislaufsystem belasten
Die Wissenschaftler werteten jetzt die Daten von 5315 Patienten mit rheumatoider Arthritis, axialer Spondyloarthritis (z. B. Morbus Bechterew) oder Psoriasis-Arthritis aus. Bei allen drei Autoimmunerkrankungen kommt es unter anderem zu Entzündungen der Gelenke, weil das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift.
Die Wissenschaftler werteten die Daten von 37495 Patientenjahren für rheumatoide Arthritis, 19837 Patientenjahren für axiale Spondyloarthritis und 9171 Patientenjahren für Psoriasis-Arthritis aus.
Patientenjahre beschreibt die Anzahl Jahre, die die Patienten insgesamt beobachtet wurden.
Werden beispielsweise 10 Patienten jeweils 10 Jahre beobachtet, ergibt dies 100 Patientenjahre.
Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis kam es zu 2,67 schweren kardialen Komplikationen pro 1000 Patientenjahre, bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis zu 1,41 und bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis zu 1,42 Komplikationen pro 1000 Patientenjahren.
Der Unterschied zwischen den Krankheitsbildern war statistisch nicht bedeutend.
Die Studie deutet daher an, dass schwere kardiale Komplikationen etwa gleich häufig bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, axialer Spondyloarthritis oder Psoriasis-Arthritis auftreten.
Die Studienautoren gehen daher davon aus, dass die Entzündungen, die bei den drei Erkrankungen auftreten, den ganzen Körper beeinflussen und daher auch das Herz und die Gefäße schädigen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern können.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind für Risikopatienten daher eine wichtige Vorsorgemaßnahme.
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Original Titel:
Incidence and prevalence of major adverse cardiovascular events in rheumatoid arthritis, psoriatic arthritis, and axial spondyloarthritis
Autor:
Lauper K, Courvoisier DS, Chevallier P, Finckh A, Gabay C. Incidence and prevalence of major adverse cardiovascular events in rheumatoid arthritis, psoriatic arthritis, and axial spondyloarthritis. Arthritis Care Res (Hoboken). April 2018. doi:10.1002/acr.23567