Narben der Seele

Diese Behandlungen befreien Betroffene von ihren Stigmata

Stellen Narben nach Stürzen, Verbrennungen oder Operationen für ihre Träger vor allem ein ästhetisches Problem dar, haben auto-aggressionsbedingte Verletzungen wie Ritz-Narben an Unterarmflächen einen weitaus größeren Einfluss auf das zukünftige Leben.

Wie ein Spiegel der Seele geben sie jedem Außenstehenden einen Hinweis auf psychische Probleme und verhindern vielfach gesellschaftliche Akzeptanz wie auch beruflichen Erfolg. Aus diesem Grund suchen immer mehr Betroffene Hilfe in der plastischen und ästhetischen Chirurgie.

„Mit sogenannten Spalthauttransplantationen bieten wir unseren Patienten etwa eine Möglichkeit, auch großflächigere Vernarbungen fast unsichtbar zu machen", erklärt Dr. Stefan Welss, Leitender Arzt der Clinic im Centrum Dortmund und Münster, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie.

Needling lässt Narben verblassen
Nach leichteren Hautverletzungen lässt sich das vom Körper gebildete Ersatzgewebe in einigen Fällen schon ambulant und ohne Anästhesie mit einer sogenannten Needling-Therapie behandeln. Dabei führt der behandelnde Facharzt eine spezielle Apparatur – eine Art Stift mit rotierendem Aufsatz, auf dem feinste Titannadeln sitzen – über die betroffenen Stellen.

„Durch die bewusst erzeugten Mikroverletzungen gerät das Immunsystem in Bereitschaft und beginnt unverzüglich mit der Heilung“, beschreibt Dr. Welss den etwa 30-minütigen und gut erträglichen Vorgang.

Das körpereigene Abwehrsystem schüttet Kollagen, Elastin wie auch körpereigene Hyaluronsäure aus und regt Durchblutung sowie Nährstoffversorgung an.

Nach der Anwendung treten lediglich leichte Rötungen des behandelten Gewebes auf und die Patienten können uneingeschränkt in ihren Alltag zurückkehren. Aufgrund der gezielt eingeleiteten Regenerationsprozesse nimmt die Haut im Anschluss an Dicke zu und Pigmentveränderungen verblassen. So auch das Narbengewebe, das unauffälliger und weicher erscheint.   

Haut in der Umkleidekabine
Bei einer Spalthauttransplantation ersetzen Fachärzte die vernarbte Hautoberfläche durch gesundes Gewebe. Dazu tragen sie mit einer speziellen Apparatur, auch als Dermatom bezeichnet, eine dünne Schicht des defekten Gewebeareals sowie eine gleich große Fläche an einer eher unauffälligen Stelle wie der Oberschenkelinnenseite vorsichtig ab und fixieren das am Bein abgetragene Hautareal auf das vorherige vernarbte Gewebe.

Das unter Narkose oder Dämmerschlaf durchgeführte Verfahren dauert etwa eine Stunde und erfordert im Anschluss für eine Woche das Tragen eines Druckverbandes.

Für gewöhnlich heilen die Wunden in wenigen Tagen sehr gut ab.

„Nach der Heilung verbleiben lediglich ein leichter Farbunterschied zwischen Transplantat und umgebendem Gewebe sowie kleine Narben an den Anschlussstellen“, so Dr. Welss.

Letztere gleichen vom Aussehen her jedoch eher ehemaligen Schürfwunden als Selbstverletzungen und ermöglichen Betroffenen so einen neuen Anfang.  

Weitere Informationen erhalten Betroffene oder Interessierte direkt unter www.clinic-im-centrum.de