Physiotherapie der Zukunft

... wie Hightech-Geräte das Training verändern

Nicht nur im Alltag schreitet die Digitalisierung mit Handys, smarten Häusern und selbstfahrenden Autos schnell voran.

Auch bei der Physiotherapie und dem Fitnesstraining greifen immer mehr Menschen auf technische Hilfsmittel zurück, die dabei helfen, den Körper bestmöglich zu trainieren, ohne ihn zu überlasten.

Andreas Stommel, leitender Physiotherapeut des Bonner Zentrums für Ambulante Rehabilitation, klärt über die drei innovativsten Physio-Trends auf.

Spielend motiviert
Inzwischen berechnen moderne Geräte dank künstlicher Intelligenz in Echtzeit, welche Trainingsintensität für den Nutzer optimal ist und wie er die gesteckten Ziele am effizientesten erreichen kann.

„Mithilfe des sogenannten DD System Elite, einer smarten Beinpresse, lassen sich für jeden Nutzer beispielsweise individuelle, auf seine sportlichen Bedürfnisse angepasste Trainingspläne erstellen, die insbesondere Wert auf ein Zusammenspiel der fünf grundlegenden neuromotorischen Fähigkeiten wie Koordination, Schnelligkeit, Kraft, Beweglichkeit sowie Ausdauer legen“, weiß Andreas Stommel.

Doch nicht nur das: Auf dem integrierten Bildschirm des Geräts lassen sich durch Aktionen der Beinmuskeln Minispiele, wie beispielsweise Skifahren, steuern.

Dadurch passt sich das Training nicht nur den persönlichen Bedürfnissen des Sportlers an, sondern sorgt bei den Übungen auch für eine größere Motivation als herkömmliche Geräte mit Steckgewichten.

Leicht wie eine Feder
Insbesondere im Bereich der sportlichen Rehabilitation sind technische Trainingsgeräte von großem Vorteil: Sportler, bei denen Muskel- oder Faserrisse diagnostiziert wurden, greifen bei ihrer modernen Physiotherapie beispielsweise gerne auf sogenannte Anti-Gravity-Laufbänder zurück.

„Indem lediglich der Unterkörper auf dem Laufband von einer luftdichten Kammer eingeschlossen wird, lässt sich das eigene Körpergewicht durch Überdruck bis zur 80-prozentigen Schwerelosigkeit reduzieren“, sagt Andreas Stommel und ergänzt: „Dabei werden Bänder und Muskeln zunächst schonend trainiert und Betroffene können wieder langsam ins Training einsteigen.“ So riskieren sie nicht, ihren Körper zu stark zu beanspruchen und eine Rehabilitation zu verzögern.

Training wie im All
Ursprünglich war der sogenannte Spacecurl für das Trainieren von Astronauten vorgesehen. Mittlerweile nutzen aber auch einige Rehazentren das dreidimensionale Gerät zum klassischen Fitnesstraining.

Dabei funktioniert es nach dem Prinzip eines Gyroskops

Der Sportler steht in der Mitte von drei Ringen, die alle miteinander verbunden sind, sich allerdings frei bewegen können.

„Durch jede noch so minimale Gewichtsverlagerung erfolgt eine sofortige Bewegungsreaktion des Gerätes, wodurch Nutzer nicht nur das Gleichgewicht sowie die Körperhaltung, sondern auch die Stabilität, Kraft und die Reaktionsfähigkeit trainieren“, erklärt Andreas Stommel.

Insbesondere die Rückenmuskulatur lässt sich durch Übungen mit dem Spacecurl stärken, weshalb er häufig bei Bandscheiben- oder Gelenkbeschwerden zum Einsatz kommt.

Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.reha-bonn.de