Mit Wasser gegen Schmerzen
Ortsgebundenes Heilmittel Radon lindert Symptome bei rheumatischen Erkrankungen
Unsichtbar, geruchs- sowie geschmacklos und gleichzeitig doch schmerzstillend: All diese Eigenschaften vereint das chemische Element Radon.
Um von der Wirkung des natürlichen, ortsgebundenen Edelgases zu profitieren, verabreichen es Mediziner in Form von Wannenbädern über die Haut, mithilfe von Trinkkuren über den Magen-Darm-Trakt oder über die Atemwege. Im Körper angekommen, reichert es sich im Fettgewebe sowie im Zentralnervensystem an und entfaltet von dort aus seine Wirkung.
„Bei entzündlichen Krankheiten wie rheumatoider Arthritis, Morbus Bechterew und Schuppenflechte hat sich der Einsatz von Radon bewährt“, erklärt Dr. med. Georg Ploß, Chefarzt für Rheumatologie an der Dr. Ebel Fachklinik für Rheumatologie, Orthopädie und Kardiologie in Bad Brambach, wo die stärkste Radon-Quelle der Welt zu finden ist. „Darüber hinaus lassen sich auch bei degenerativen Wirbelsäulenleiden und bei Arthrose Behandlungserfolge mit Radon erzielen.“
Volksleiden Rheuma
Bundesweit weisen nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e. V. etwa ein Viertel aller Deutschen Funktionseinschränkungen der Bewegungsorgane auf. Etwa fünf Millionen leiden an symptomatischen Arthrosen, etwa 1,5 Millionen Menschen unter entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie beispielsweise Morbus Bechterew.
Je nach Krankheitsverlauf und -schwere haben alle diese Patienten eine Sache gemein: Schmerzen. Zwar kann die für derartige Beschwerden typische fortschreitende Gelenkentzündung und -zerstörung gestoppt oder verlangsamt werden, wenn eine frühzeitige Diagnose und Behandlung erfolgt, jedoch besteht heutzutage noch keine Chance auf eine Heilung.
Schmerzlindernd wirkt neben einer medikamentösen Therapie der Einsatz von Radon. Durch das im Mineralwasser enthaltene Edelgas wird sowohl der Stoffwechsel als auch die Zellen angeregt. In der Folge erstarkt das Immunsystem und der Körper aktiviert seine Selbstheilungskräfte: Er schüttet Endorphine aus.
Diese Glückshormone überlagern den Schmerz, der Effekt einer dreiwöchigen Kur kann im Anschluss bis zu neun Monate anhalten. Der hohe Kohlensäureanteil in einem Radon-Bad oder bei einer Trinkkur sorgt zudem dafür, dass die Therapie auch bei Patienten mit Bluthochdruck Anwendung finden kann.
„Nach der Kur können viele der Patienten ganz auf Schmerzmittel verzichten oder diese zumindest reduzieren. In jedem Fall sind sie freier in ihrer Bewegung“, berichtet Dr. Ploß. „Die Anzahl der Bäder und deren Länge variiert abhängig von der individuellen Konstitution, die Anwendung erfolgt selbstverständlich unter Aufsicht.“
Lediglich für Schwangere, für Menschen mit einer Überfunktion der Schilddrüse und nach einer Krebsbehandlung stellt eine Radon-Therapie keine Option dar.
Rheuma ganzheitlich entgegenwirken
Um den schmerzlindernden Effekt so lange wie möglich zu erhalten, gilt es jedoch auch über den Kuraufenthalt hinaus einige Regeln zu beachten. Neben einer angepassten Ernährung spielt sowohl Ergotherapie, als auch Sport eine große Rolle. Herrschte vor einigen Jahren noch der Irrglaube vor, dass Sport bei rheumatischen Erkrankungen eher zu meiden sei, stellt Bewegung heute einen wichtigen Teil der Therapie dar. „Die Behandlung sollte im ganzheitlichen Ansatz erfolgen. Nur dann können Patienten lang anhaltend von der schmerzstillenden Wirkung des Radons profitieren“, erklärt Dr. Ploß abschließend.
Kurzprofil:
In der Dr. Ebel Fachklinik für Rheumatologie, Orthopädie und Kardiologie im sächsischen Bad Brambach regenerieren jährlich circa 3.000 Patienten.
Das in Bad Brambach gelegene staatlich anerkannte Mineralheilbad weist die stärkste Radon-Quelle der Welt auf.
Aufgrund dieser besonderen örtlichen Gegebenheit wird Radon im Rahmen eines komplexen Rehabilitationskonzeptes als Bade- und Trinkkur in der Klinik eingesetzt.
Rund 180 Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl der Patienten und den reibungslosen Ablauf der Anwendungen, die Symptome des rheumatischen Formenkreises, Morbus Bechterew sowie rheumatoide Arthritis lindern. Die Unternehmensgruppe Dr. Ebel Fachkliniken ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Bad Karlshafen in Hessen.
Das bundesweite Kliniknetz umfasst acht Kliniken in sechs Bundesländern mit Kompetenzen in Rehabilitation, Prävention, Therapie und Pflege in den Fachbereichen Psychosomatik, Psychotherapie, Orthopädie, Neurologie, Rheumatologie, Kardiologie, Onkologie, Lymphologie sowie Geriatrie.