Fettleber früher erkennen und behandeln
Neues Diagnosegerät am Universitätsklinikum zur Messung der Lebersteifigkeit
Fettleberhepatitis – diese Diagnose ist nicht selten. Etwa jeder Fünfte in Deutschland leidet an einer sogenannten Fettleber, die nicht durch Alkoholkonsum verursacht wurde. Bei einem Teil der Patienten droht eine Leberzirrhose, bei der das normale Lebergewebe zerstört wird, oder Leberzellkrebs.
Betroffen sind vor allem Menschen mit Übergewicht, Fettstoffwechselerkrankungen und Diabetes mellitus. „Meist verläuft die Erkrankung schleichend“, so Prof. Andreas Stallmach, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Jena (UKJ).
Wegen der unspezifischen Symptome werde eine Fettleber oftmals erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. „Dabei können eine Ernährungsumstellung und körperliche Aktivitäten die Erkrankung verlangsamen oder sogar aufhalten“, so der Experte. Die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und eine entsprechende Therapie zu beginnen, spiele daher eine große Rolle. „Bisher mussten wir hierfür eine invasive Leberbiopsie vornehmen.“
Nicht-invasiv – und daher deutlich weniger belastend – funktioniert ein modernes Verfahren zur Messung der Lebersteifigkeit, mit dessen Hilfe Ärzte das Stadium der Erkrankung genau abschätzen können.
Seit Anfang Mai verfügt die Leberambulanz der Klinik für Innere Medizin IV (Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie) des UKJ über ein solches modernes Diagnosegerät, Fibroscan genannt. „Es bestimmt nicht nur die Lebersteifigkeit, sondern erlaubt zudem, den Leberfettgehalt abzuschätzen“, so Prof. Stallmach. Die Untersuchung ähnelt einer Ultraschalluntersuchung – der Patient spürt jedoch ein leichtes Vibrieren.
Bisher existieren keine zugelassenen Therapieoptionen für Patienten, die an einer fortschreitenden Fettlebererkrankung, der sogenannten Fettleberentzündung, leiden. Prof. Stallmach: „Da das neue Diagnosegerät auch die Teilnahme an internationalen Therapiestudien erlaubt, können wir somit auch für diese Patienten neue Behandlungsmöglichkeiten anbieten.“
Quelle:
Mitteilung des Universitätsklinikums Jena vom 21. Mai 2019 dg