Neues Mittel zur Rauchentwöhnung

Wie kann der Rauchstopp gelingen? Griechische Forscher sind überzeugt, dass besonders die Kombination aus Vareniclin plus professioneller Begleitung helfen kann.

Der wichtigste Baustein beim Management von chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD ist ein Rauchstopp. Doch viele Patienten tun sich schwer, von den Glimmstängeln loszukommen.

Griechische Forscher haben daher untersucht, ob ein spezieller Ansatz Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen besser helfen kann.

Sie suchten sich dazu für den Beginn der Maßnahme einen Zeitpunkt aus, von dem sie glauben, dass die Patienten besonders motiviert sind, das Rauchen aufzugeben: während eines Krankenhausaufenthalts aufgrund einer akuten Verschlechterung, eines Asthmaanfalls oder einer Lungenentzündung.

Patienten konnten aus zwei Rauchstopp-Programmen wählen

Die griechischen Forscher ließen dazu die Patienten aus zwei Rauchstopp-Programmen wählen. Entweder ein Rauchstopp mit der Gabe des Wirkstoffs Vareniclin und einer verhaltensunterstützenden Begleitung nach dem Krankenhausaufenthalt oder mit einer privaten Rauchstoppberatung während des Krankenhausaufenthalts. Beide Gruppen wurden parallel zueinander für 13 Monate begleitet.

Vareniclin soll bei der Entwöhnung helfen

Der Wirkstoff Vareniclin ist ein Entwöhnungsmittel. Er mildert das Rauchverlangen und die Entzugserscheinungen. Außerdem sorgt er dafür, dass beim Rauchen das Belohnungszentrum im Gehirn nicht aktiv wird.

Teilnehmer wurden über ein Jahr begleitet

Nachsorgetelefonate wurden für die Wochen 1, 2, und 4, sowie drei, sechs und neun Monate vereinbart. Im 13. Monat stand für die Teilnehmer eine Abschlussuntersuchung im Krankenhaus auf dem Programm. Die Forscher untersuchten, wie viele der Teilnehmer auch im 13 Monat noch abstinent waren und wie sich die Lebensqualität durch den Rauchstopp verändert hatte.

Jeder zweite schaffte den Rauchstopp mit Vareniclin und professioneller Begleitung

An der Studie nahmen 101 Patienten teil. 44 von ihnen entschieden sich für die Behandlung mit Vareniclin und unterstützender Begleitung nach dem Krankenhausaufenthalt, 57 Patienten wählten die einmalige Beratung. Nach 12 Wochen waren fast 55% der nach dem Krankenhausaufenthalt unterstützen Patienten weiter rauchfrei, in der anderen Gruppe waren es nur noch knapp 16 %.

Zum Ende der Studie waren in der Gruppe mit Vareniclin plus verhaltensunterstützender Begleitung noch immer mehr als die Hälfte der Patienten abstinent (52,3 %), wohingegen in der zweiten Gruppe nur noch 14 % rauchfrei waren. Die Lebensqualität hatte sich in beiden Gruppen nachweislich verbessert.

Ansatz vermutlich nicht nur für Menschen mit Atemwegserkrankungen interessant

Die Forscher fassen zusammen, dass Vareniclin in Kombination mit einer begleitenden Unterstützung bei Patienten, die aufgrund einer akuten Verschlechterung oder eines Asthmaanfalls im Krankenhaus sind, zu hohen Abstinenzraten führt und die Lebensqualität verbessert. Die Kombination aus medikamentöser Therapie und professioneller Unterstützung kann sicherlich auch Rauchern ohne Asthma oder COPD helfen, ihr Laster aufzugeben.

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Original Titel:
Effects of varenicline therapy in combination with advanced behavioral support on smoking cessation and quality of life in inpatients with acute exacerbation of COPD, bronchial asthma, or community-acquired pneumonia: A prospective, open-label, preference-based, 52-week, follow-up trial.

Referenzen:
Politis A, Ioannidis V, Gourgoulianis KI, Daniil Z, Hatzoglou C. Effects of varenicline therapy in combination with advanced behavioral support on smoking cessation and quality of life in inpatients with acute exacerbation of COPD, bronchial asthma, or community-acquired pneumonia: A prospective, open-label, preference-based, 52-week, follow-up trial. Chron Respir Dis. 2018 May;15(2):146-156. doi: 10.1177/1479972317740128.