Schwimmen, Reisen, draußen sein

Trotz Blasenschwäche unbeschwert durch den Sommer

Für viele sind das die schönen Seiten des Sommers.
Menschen mit Blasenschwäche können die warme Jahreszeit oftmals nicht so unbeschwert genießen. Gute Planung, fachliche Beratung und ein paar Tipps können helfen.

Raus aus den nassen Badesachen
Eine Blasenschwäche muss niemanden vom Schwimmen abhalten. Frauen, die an plötzlich einsetzendem Harndrang leiden, sollten aber anstelle eines Badeanzugs besser einen Zweiteiler, also Tankini oder Bikini tragen, weil hier vor allem im nassen Zustand das Ausziehen schneller geht.

Für Menschen, die Inkontinenz-Vorlagen brauchen, gibt es spezielle Badekleidung, die von herkömmlicher Bademode nicht zu unterscheiden ist.

Wer sich außerdem vor dem Sprung ins Becken den schnellsten Weg zur Toilette einprägt, ist bestens gewappnet.

Wichtig ist es, sich nach dem Schwimmen sofort umzuziehen, damit der Unterleib nicht auskühlt. Andernfalls können die Abwehrkräfte geschwächt werden; Keime haben dann leichtes Spiel, eine Blasenentzündung (1) auszulösen.

Leichte Sommerküche, gewusst wie
Die leichte Sommerküche mit viel Obst und Gemüse ist bei Blasenschwäche genau das Richtige, denn sie wirkt überflüssigen Pfunden entgegen und schont somit Beckenboden und Blase.

Doch aufgepasst:
Manche Obst- und Gemüsesorten wirken harntreibend und können den Harndrang verstärken. Dazu gehören Tomaten, Salatgurken, Möhren, Süßkirschen, Wassermelonen sowie saure Früchte wie Ananas, Orange oder Limette. Dasselbe gilt für Getränke mit Koffein oder viel Kohlensäure, also Kaffee, schwarzen Tee, Limonaden und Bier.

Ausreichend zu trinken ist bei Blasenschwäche dennoch wichtig.
Andernfalls ist der Urin zu stark konzentriert, reizt die Blase und der Harndrang nimmt zu. Ideale Durstlöscher sind Früchte- oder Kräutertees, von denen es mittlerweile unzählige Sorten gibt und die auch kalt gut schmecken.

Mit Pausen und Waschlappen im Handgepäck
Für Menschen mit Blasenschwäche ist im Urlaub (2) ein ausreichendes Angebot an sauberen Toiletten besonders wichtig. Mit ein wenig Recherche im Internet lassen sich für viele Reiseziele Hinweise zu öffentlichen Toiletten finden. Desinfektionstücher, feuchte Waschlappen und eventuell ein Satz Wechselwäsche sollten dennoch im Handgepäck nicht fehlen.

Für die Anreise sollten ausreichend Toilettenpausen eingeplant werden. Wer häufig zur Toilette muss, sitzt in Reisebus, Zug oder Flugzeug am besten am Gang.

Fachlicher Rat
Gute Planung und Vorsichtsmaßnahmen sind vor allem für den Urlaub wichtig.

Dennoch gilt:
Behandeln ist besser als sich zu arrangieren. Es lohnt sich daher, den Arzt aufzusuchen und die Vielfalt an Therapiemöglichkeiten auszuschöpfen. Häufig hilft eine Kombination aus beckenbodenstärkenden Maßnahmen (3), einem gesünderen Lebensstil und – vor allem bei Dranginkontinenz – Medikamenten, welche die dauerhaft verspannte Blasenmuskulatur entkrampfen und das eingeschränkte Fassungsvermögen der Blase vergrößern.

Viele weitere Informationen und praktische Tipps
sowie Vorschläge für Beckenbodenübungen für jedes Alter enthält die Broschüre „Blasenschwäche bei Frauen“, kostenlos erhältlich beim Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz e.V. (BGV).

Bestelladresse:
BGV e.V.,
Heilsbachstraße 32,
53123 Bonn,
www.frauen-blasenschwaeche.de.

Weitere Informationen finden Sie auch unter
 
1. Tipps zur Vorbeugung einer Blaseninfektion gibt es unter http://bgv-blasenschwaeche.de/vorbeugung.html

2. Eine Liste mit Tipps für das Reisen mit Blasenschwäche gibt es zum kostenlosen Download unter http://bgv-blasenschwaeche.de/urlaub.html

3. Fünf Beckenbodenübungen zum Nachmachen gibt es unter http://bgv-blasenschwaeche.de/beckenboden.html