Zecken mögen auch gepflegte Gärten
... darum ist auch hier Vorsicht wichtig
Wenn wir in den freien Natur unterwegs sind, schützen wir vor Zecken. Das gehört bei vielen mittlerweile schon dazu.
Doch was tun wir, wenn wir im heimischen Garten arbeiten oder es uns im Liegestuhl gemütlich machen?
Warum wir fragen?
Wußten Sie, dass Zecken nicht nur in wilden Gärten mit reichlich Unterholz und hohem Gras zu finden sind?
Auch im gepflegten Stadtgarten fühlen sich die Spinnentierchen wohl. Ein wirksamer Schutz vor Zecken und der von ihnen übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist daher nicht nur für ausgewiesene Naturliebhaber wichtig.
Der Gemeine Holzbock, die bei uns häufigste Zeckenart, mag vor allem schattige Plätze an Waldrändern, in Uferzonen und Parkanlagen. Doch eine aktuelle Studie (1) der Universität Hohenheim hat gezeigt: Auch in kleinen, gepflegten Gärten mit ein paar Büschen und Sträuchern ist man vor den Spinnentierchen nicht sicher.
Die Parasitologin Prof. Dr. Ute Mackenstedt untersucht seit 2014 rund 100 Gärten im Großraum Stuttgart regelmäßig auf Zecken. In 60 Prozent der Gärten konnte sie die Tiere nachweisen, in Einzelfällen bis zu 800 Tiere in einer halben Stunde. Die Expertin geht davon aus, dass sich die Ergebnisse auf andere Städte übertragen lassen.
Für den unliebsamen Kontakt mit einer Zecke muss man demnach kein passionierter Gärtner sein – es kann schon genügen, ein paar Zweige vom Rosmarinbusch abzuschneiden.
FSME-Erkrankung: Selten, aber gefährlich
Längst nicht jeder Zeckenstich macht krank. Doch wen es erwischt, der hat unter Umständen schwere Symptome bis hin zu Langzeitfolgen zu erleiden. Die häufigste von Zecken übertragene Erkrankung ist die Lyme-Borreliose. Rechtzeitig erkannt, kann sie gut mit Antibiotika behandelt werden.
Das gilt für die Frühsommer-Meningoenzephalitis nicht.
Sie ist zwar deutlich seltener: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (2) ist je nach Gebiet eine von tausend bis eine von hundert Zecken mit dem Virus infiziert. Doch wenn die Erkrankung übertragen wird und ausbricht, kann das schwerwiegende Folgen haben.
Bei ungefähr 30 Prozent der Infizierten erreicht die FSME das zweite Stadium, in dem die Entzündung auf das zentrale Nervensystem übergreift. Anhaltende starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Fieber, aber auch Bewusstseinsstörungen, Lähmungen, Koordinationsstörungen sind mögliche Beschwerden.
In etwa zehn Prozent der Fälle ist das Rückenmark betroffen.
Dann kann es zusätzlich zum Ausfall von Reflexen, Schmerzen oder einer Blasenstörung kommen. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich wirksam vor Zeckenstichen zu schützen. Insektenabweisende Mittel, lange Kleidung und aufmerksames Absuchen sind sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen.
Einen zuverlässigen Schutz vor der FSME bietet jedoch nur die Schutzimpfung. Wer in einem Risikogebiet (3) lebt oder sich länger dort aufhält, sollte die Impfung wahrnehmen.
Infos und Service
- Wo und wie leben Zecken?
- Wie entfernt man sie am besten?
- Wie verläuft die FSME?
- In welchen Gebieten ist das Virus verbreitet?
- Wer sollte sich impfen lassen?
- Wie sicher und verträglich ist die Impfung?
Diese und weitere Fragen beantwortet die Broschüre (4) „Zeckenstiche – Impfung schützt vor Frühsommer-Meningoenzephalitis“.
Die Broschüre kann kostenfrei im Internet oder auf dem Postweg bestellt werden:
BGV e.V.,
Heilsbachstraße 32,
53123 Bonn
www.bgv-zeckenschutz.de.
Auf der Internetseite steht zudem eine interaktive Karte zur Verfügung, mit der sich das FSME-Risiko der Städte und Landkreise in Deutschland ermitteln lässt.
Quellen:
1. https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?&tx_ttnews%5btt_news%5d=30970&cHash=a0f6b295c2
2. http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/FSME-Impfung/FSME-Impfung.html
3. Als Risikogebiete gelten vor allem Bayern, Baden-Württemberg sowie einzelne Landkreise von Rheinland-Pfalz, Hessen, Sachsen und Thüringen. Vereinzelte Fälle der meldepflichtigen Erkrankung sind aber auch aus anderen Regionen Deutschlands bekannt.
4. Die Broschüre wurde mit Unterstützung der Pfizer Deutschland GmbH realisiert.