Schutz für Herz und Hirn
... manchmal geht es nicht ohne Medikamente
Wer halbwegs normalgewichtig ist, sich häufig bewegt und ausgewogen ernährt, der tut seinen Cholesterinwerten etwas Gutes.
Gesund zu leben ist besonders wichtig für Personen, die ein erhöhtes Risiko für Atherosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall tragen.
Doch nicht jedem gelingt es, seine Blutfette durch einen gesunden Lebensstil in den Griff zu bekommen. In solchen Fällen brauchen Herz und Hirn zusätzlich Schutz durch cholesterinsenkende Medikamente.
Zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung und Rauchen gehen häufig mit Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck einher. Vor allem in Kombination, aber auch einzeln erhöht jeder dieser Faktoren deutlich das Risiko für Atherosklerose (Gefäßverkalkung) und fördert damit das Auftreten ernster Herz- und Gefäßerkrankungen.
Ein gesünderer Lebensstil ist daher der erste Schritt, um diesen Risiken vorzubeugen.
Doch was tun, wenn Risikofaktoren hinzukommen, die nicht beeinflusst werden können?
Das sind zum Beispiel hohes Alter, männliches Geschlecht und ein Cholesterinspiegel, der aufgrund einer genetischen Veranlagung erhöht ist.
In diesen Fällen genügt es oft nicht, die Lebensgewohnheiten umzustellen.
Um die Gefahr von Atherosklerose und damit das Risiko für lebensbedrohliche Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall zu senken, müssen die betroffenen Patienten häufig zusätzlich Medikamente einnehmen.
Gezielt gegen gefährliche Ablagerungen
Ziel der medikamentösen Therapie ist es, das Fortschreiten der gefährlichen Ablagerungen durch überschüssiges Cholesterin in den Gefäßen zu verlangsamen, zu stoppen und eventuell sogar rückgängig zu machen. Am häufigsten werden hierfür Statine eingesetzt. Sie hemmen die körpereigene Produktion von Cholesterin und sorgen damit für niedrigere LDL-Cholesterinwerte (1).
Cholesterinresorptionshemmer setzen dagegen beim Cholesterin aus der Nahrung an.
Sie bewirken, dass der Körper weniger davon aufnimmt und vermehrt Cholesterin ausscheidet. Dadurch senken sie den LDL-Cholesterinspiegel. Fibrate verändern den Stoffwechsel in der Leber: Sowohl die Konzentrationen von Triglyzeriden und LDL-Cholesterin sinken, während das HDL-Cholesterin ansteigt (1).
Welcher Wirkstoff für wen infrage kommt, hängt unter anderem vom persönlichen Risiko ab, aber auch von anderen Aspekten, wie zum Beispiel der Verträglichkeit. Wenn ein Medikament nicht ausreicht, um die angestrebten Cholesterinwerte zu erreichen, kann die Kombination verschiedener Wirkstoffe sinnvoll sein, zum Beispiel von einem Statin mit einem Cholesterinresorptionshemmer.
Weiterführende Informationen zu Cholesterin, Atherosklerose und zu den Möglichkeiten der Cholesterinsenkung sowie Tipps für eine gefäßfreundliche Lebensweise enthält die Broschüre „Cholesterin wirksam senken“.
Sie ist kostenfrei und kann postalisch oder über das Internet beim Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz angefordert werden:
BGV e.V.,
Heilsbachstraße 32,
53123 Bonn;
www.bgv-cholesterin-senken.de .
Quelle:
1. Zu hohe LDL-Cholesterinwerte sowie zu hohe Triglyzeridwerte gelten als Risikofaktoren für Erkrankungen von Herz und Gefäßen. HDL-Cholesterin hat dagegen eine schützende Wirkung.