Wellness für die Venen

... diese Tipps und Anwendungen fördern die Gesundheit der Gefäße

Venenleiden betreffen nicht mehr hauptsächlich ältere Menschen. Laut der Deutschen Venen-Liga e.V. leiden inzwischen rund ein Fünftel aller Frauen und ein Sechstel aller Männer unter Gefäßerkrankungen wie Besenreisern oder Krampfadern, medizinisch auch Varizen genannt.

rund dafür ist nicht nur die erbliche Veranlagung, sondern vor allem das alltägliche Verhalten. Denn der moderne Lebensstil hängt häufig mit zunehmendem Bewegungsmangel zusammen. Selbst kurze Strecken lassen sich bequem mit dem Auto zurücklegen, Fahrstühle erleichtern den Weg ins Büro und einseitige Belastungen wie langes Stehen oder Sitzen im Beruf führen oftmals zu Überlastungen des Venensystems.

„Dabei sorgen einfache Tipps für den Alltag und pflegende Anwendungen wie Kneipp-Therapien für eine wirksame Vorbeugung und können sogar ein Fortschreiten bereits bestehender Leiden verhindern“, weiß Prof. (Univ. Chisinau) Dr. Dr. Stefan Hillejan, Phlebologe und Proktologe von der Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover und Vorsitzender des Berufsverbands Qualifizierter Medizinischer Sachverständiger Deutschlands.

Aktive Unterstützung
Um den Gefäßen ganz nebenbei etwas Gutes zu tun, bietet es sich an, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. „Wer öfter spazieren geht oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, aktiviert seine Beinmuskulatur, welche den Bluttransport zum Herzen wie eine natürliche Venenpumpe unterstützt“, erklärt Prof. Hillejan.

„Dabei ist es wichtig, auf gleichbleibend moderate Belastungen wie etwa einen konstanten Pedaltritt zu achten. Denn plötzlich hohe Beschleunigung kann das Venenleiden sogar verschlimmern“, fügt der Experte hinzu.

Auch im Büro lassen sich einfache Übungen durchführen. Um langem Sitzen in starren Positionen entgegenzuwirken, hilft es zum Beispiel, die Zehen abwechselnd zum Körper zu ziehen und danach nach vorne zu strecken.

Außerdem empfehlen Experten, möglichst häufig auf hohe Schuhe zu verzichten und die Beine am Schreibtisch wenig bis gar nicht zu überschlagen. Personen, die hauptsächlich im Stehen arbeiten, unterstützen ihr Venensystem, indem sie sich hin und wieder auf die Zehenspitzen stellen und anschließend auf die Ferse abrollen.

Daneben ist ausreichend Flüssigkeitszufuhr wichtig. Fehlt dem Organismus Wasser, kommt es zu einer Blutverdickung und die Gefäße werden zusätzlich belastet. Nach einem langen Arbeitstag empfehlen Experten, ruhig öfter mal die Füße hochzulegen. Massagen der Beine von unten nach oben unterstützen die Fließrichtung des Blutes zusätzlich.  

Wohltuende Wassergüsse
Als besonders erholsam sowie wirkungsvoll zur Vorbeugung und Behandlung von Venenleiden gilt die sogenannte Kneipp-Therapie.

Patienten führen diese Anwendungen mit warmem und kaltem Wasser selbst zu Hause durch, um einer Dehnung der Gefäße entgegenzuwirken und gleichzeitig die Spannung der Venenwände zu stärken. Denn während Blutbahnen sich bei Wärme weiten, ziehen sie sich in kaltem Wasser zusammen und bleiben durch diese abwechselnden Temperaturreize elastisch.

Kneipp-Güsse lassen sich sowohl an den Waden als auch bis zur Hüfte anwenden. Vor Beginn der Therapie empfiehlt sich in jedem Fall die Rücksprache mit einem Arzt.

„Wichtig ist, dass jedes Bein nicht mehr als 20 bis 25 Sekunden mit warmem Wasser abgeduscht wird. Kalte Güsse sollten noch kürzer sein“, rät Prof. Hillejan und fügt hinzu: „Jede Anwendung sollte mit kaltem Wasser enden und die Anzahl der Behandlungen sollte drei pro Tag nicht überschreiten.“

Danach trocknen Patienten die behandelten Beine ab, ziehen warme Strümpfe an und gehen entweder etwas umher oder legen die Beine hoch.

Nach einer Krampfaderentfernung können die wechselwarmen Güsse zum Beispiel eine Neubildung der Varizen vermeiden.

Außerdem wirken die Temperaturreizungen positiv auf das Immunsystem und sorgen damit für einen ganzheitlich positiven Effekt auf die Gesundheit.

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