Nicht nur Zeitumstellung macht müde

Auch Displays können den Biorhythmus stören

Seit Ostersonntag gilt wieder die Sommerzeit.
Doch statt des erwarteten Energieschubs verspüren viele Menschen Abgeschlagenheit.

Doch die Ursache ist nicht immer die Zeitumstellung.
Auch Blaulicht, ausgehend von Displays und Bildschirmen, kann den Schlaf stören. Dagegen helfen Bewegung an frischer Luft, die Reduzierung der Nutzungszeiten digitaler Geräte und spezielle Brillengläser.

Bewegung an der frischen Luft: endlich Frühling:
Am letzten Sonntag im März wird die Uhr eine Stunde vorgestellt. Doch statt der erwarteten Aufbruchsstimmung klagen viele Menschen über Abgeschlagenheit und Übermüdung. Als ein bekannter Auslöser hierfür gilt der im Frühjahr erhöhte Blutwert des Schlafhormons Melatonin.

Aber auch das Gegenteil ist möglich:
Wird die Ausschüttung dieses Hormons gehemmt, fühlt sich der Mensch abends munter. Diese Reaktion wird durch blaues Licht, wie es von Bildschirmen, Tablets und Smartphones ausgeht, verursacht. Wer spätabends lange vor dem PC sitzt, kann deshalb schlechter einschlafen. Nach einer unruhigen und kurzen Nacht fühlt er sich am nächsten Tag erschöpft und müde.

Blaues Bildschirmlicht stört den Biorhythmus
Laut Statistischem Bundesamt nutzen 83 Prozent der Deutschen privat einen Computer oder das Internet und sind so einer erhöhten Dosis blauen Lichts ausgesetzt. Es steht im Verdacht, die Netzhaut zu schädigen und die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin zu unterdrücken.

Aktuelle Studien zeigen außerdem, dass rund 31 Millionen Menschen in Deutschland das Internet mobil nutzen. Wer viel Zeit mit Handhelds wie Smartphones und Tablets verbringt, verstärkt den Effekt durch die unmittelbare Nähe zur Lichtquelle.

Dennoch ist blaues Licht nicht nur schlecht.
Bei einer Wellenlänge zwischen 455 bis 500 Nanometern hat blaues Licht viele gute Eigenschaften. Es synchronisiert die biologische Uhr und steuert die Pupillenreaktion. Als schlechtes Licht wird hingegen das blau-violette Licht mit einer Wellenlänge zwischen 380 und 450 Nanometern bezeichnet.

Zeitbeschränkung und Bildschirmgläser helfen
Wie so oft macht auch hier die Dosis das Gift: Wer viel vor dem Monitor sitzt, kann sich zu speziellen Brillengläsern beraten lassen. Es gibt Brillengläser mit einem eingebauten Interferenzfilter, der einen Teil des blauen Lichts eliminiert und das Auge schützt.

Für Computerbenutzer ab zirka 40 Jahren gibt es außerdem spezielle Bildschirmbrillen, die an die Monitor- und Leseabstände angepasst sind. Sie ermöglichen eine optimal angepasste Kopf- und Körperhaltung und schützen vor sehbedingten Verspannungen und Rückenschmerzen.

Gegen Müdigkeit und zu viel Bildschirmblaulicht helfen außerdem Bewegung an der frischen Luft sowie ein bewusster Umgang mit Computern und mobilen Geräten. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder vor einem Zuviel schützen und den Nachwuchs zum Spielen ins Freie schicken. Auch bei Erwachsenen entlasten schon ein kurzer Spaziergang und regelmäßige Pausen die Augen.

Sechs Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit und Blaulichtstress

  • 1. Keine Bildschirmzeiten vor dem Schlafengehen
    Blaulicht macht wach. Es hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Statt abends stundenlang auf Bildschirm oder Display zu starren, ist es besser, zum guten alten Buch zu greifen und den Körper mit gedämpftem Licht auf Schlaf einzustimmen.

  • 2. Spezielle Brillen für Bildschirmzeiten
    Wer viel Zeit vor dem Monitor verbringt, kann sich mit speziellen Brillen schützen. Sie verfügen über Gläser, die einen Teil des schlechten blauen Lichts herausfiltern.

  • 3. Sonne tanken
    Während der dunklen Wintermonate werden die Speicher für das Glückshormon Serotonin aufgebraucht. Sonnenlicht kurbelt auch bei bewölktem Himmel die Hormonproduktion wieder an.

  • 4. Regelmäßige Bewegung
    Unbeständiges Frühjahrswetter bringt den Kreislauf durcheinander und macht     müde. Sport ist gut für den Blutdruck und weckt die Lebensgeister.

  • 5. Geregelte Bildschirmzeiten für Kinder
    Für Kinder unter zwei Jahren sollten Bildschirmmedien tabu sein. Für größere Kinder sind pro Tag nicht mehr als zwei Stunden vor dem Monitor akzeptabel. Feste Nutzungszeiten helfen, den digitalen Konsum frühzeitig zu reduzieren.

  • 6. Frühlingsatmosphäre ins Haus holen
    Frische Blumen und helle Farben sorgen für eine frohe Stimmung zu Hause und im Büro. Das steigert das Wohlbefinden und wirkt der Frühjahrsmüdigkeit entgegen.

Quelle:
Kuratorium Gutes Sehen e.V. (KGS)