Biologe empfiehlt Waldspaziergänge besonders im Winter
... die Forschung erkennt die positive Wirkung auf Parasympathikus und Immunsystem
Während wir im Sommer gar nicht in die Wohnung möchten, ist es im Herbst und im Winter oftmals genau umgekehrt - wir möchten nicht raus.
Warum?
Nun, im späten Herbst sind die Temperaturen meist noch nicht so niedrig, dass es friert und der Regen als Schnee fällt, stattdessen ist die Luft meist feucht, klamm und der feine Regen geht selbst durch die dickste Jacke.
Und wir sollen im Wald spazieren gehen trotz des unwirtlichen Wetters?
„Gerade im Winter!“, empfiehlt der Biologe Clemens G. Arvay. Die Wissenschaft habe in den vergangenen Jahren belegen können, was viele Menschen intuitiv spüren: Der Aufenthalt in der Natur und vor allem in Wäldern hebt besonders im Winter die Stimmung und stärkt das Immunsystem.
Viele Menschen leiden zur dunklen Jahreszeit unter Stimmungsschwankungen und einem geschwächten Immunsystem. Beidem lässt sich durch Waldspaziergänge entgegenwirken. Denn der Wald wirkt positiv auf das parasympathische System, den „Nerv der Ruhe“, der gegen chronischen Stress wirkt und die Stimmung hebt.
„Gleichzeitig atmen wir im Wald von den Bäumen abgegebene Terpene ein, die unser Immunsystem stärken und unsere Abwehrzellen gegen gefährliche oder kranke Zellen vermehren“, so Arvay.
Heilende Aufmerksamkeit
Die Forschung habe festgestellt, dass die positive Wirkung des Waldes auf die Gesundheit kein Zufall sei, schreibt Arvay auch in seinem Buch „Der Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald“ (edition a, 21,90 Euro).
Demnach übt der Wald über den Mechanismus der Naturfaszination Einfluss auf unsere Psyche aus: Die Faszination, die wir etwa beim Anblick eines nebligen Herbstwaldes oder eines Winterwaldes empfinden, ist eine bestimmte Form von Aufmerksamkeit, die keine Energie kostet.
Sie fesselt uns auf natürliche Weise. Danach gelingt es uns leichter, Abstand von Problemen in Beziehungen oder am Arbeitsplatz sowie einen gesunden Abstand zu gesellschaftlichen und alltäglichen Problemen zu gewinnen.
Terpene gegen Schnupfen
„Der positive Einfluss des Waldes auf das parasympathische System, den sogenannten ‚Ruhenerv’, hat auch eine Rückwirkung auf das Immunsystem“, so Arvay.
Denn Stress und schlechte Laune würden den Organismus belasten, Stressabbau entlastet ihn. Doch der Wald stärkt das Immunsystem noch auf eine andere Art.
Bäume, im Winter vor allem die aktiver bleibenden Nadelbäume, geben Terpene ab, Botenstoffe, die im menschlichen Körper die Anzahl und die Aktivität der natürlichen Killerzellen erhöhen.
Diese Killerzellen wirken dann gegen Viren wie Schnupfenviren, aber auch gegen potenzielle Krebszellen.
„Wer viel im Wald ist, kommt auf jeden Fall gesünder durch den Winter“, so Arvay.
Gut zu wissen:
Das Buch "Der Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald“ ist im Verlag "edition a" erschienen und kostet 21,90 Euro - weitere Informationen zum Verlag finden Sie direkt unter www.edition-a.at/index.php/buecher
Einen kleinen Einblick ins Buch finden Sie auch gleich hier direkt im cityblick unter www.cityblick24.de/der-biophilia-effekt