Skifahren mit Spenderorgan – Gut für Körper und Seele oder Risiko?
... dürfen auch Menschen mit einem Spenderorgan auf die Piste?
Endlich – viele von uns freuen sich bereits im April auf den Januar!
Warum?
Ganz einfach – dann gibt es wieder grenzenloses Skivergnügen
Und nun beginnt sie wieder, die Wintersportsaison und viele Skibegeisterte planen ihren Kurzurlaub oder wenigsten ihren Wochenendausflug ins Skigebiet.
Doch gilt, was für "Gesunde" ganz normal ist, auch für Kranke – insbesondere für Patienten mit Spenderorgan?
Oder setzen sie dabei leichtsinnig ihre neue Leber, Herz oder Niere aufs Spiel?
Vorsicht ja, Verzicht nein
Wer eine schwere Krankheit durchgemacht und lange auf ein Spenderorgan gewartet hat, sollte besonders umsichtig mit seiner Gesundheit umgehen.
Das heißt aber nicht, dass sich Organtransplantierte in Watte packen müssen.
Im Gegenteil:
Sport ist wichtig, um Muskeln, Gelenke und Koordination nach der Krankheitsphase wieder aufzubauen.
Zunächst sollte dies vorsichtig und unter fachlicher Anleitung geschehen. Doch sobald der Gesundheitszustand es zulässt, steht dem Sporttreiben nichts mehr im Wege.
Unter den Wintersportarten sind Skilanglauf oder Schneeschuhwandern am besten geeignet, weil sie die Gelenke schonen und eine eher geringe Gefahr von Verletzungen bergen.
Doch auch gegen Abfahrtsski oder Snowboarden ist nichts einzuwenden, wenn die Betroffenen die Technik beherrschen und umsichtig fahren. Denn Spaß und Zutrauen in die eigenen körperlichen Fähigkeiten leisten einen wichtigen Beitrag, um die schwere Zeit der Erkrankung, des Wartens auf ein Spenderorgan und der Operation zu verarbeiten.
Eine gute Möglichkeit, seine Leidenschaft und den Austausch mit anderen Organtransplantierten zu verknüpfen, sind Skimeisterschaften für Organtransplantierte (1) und Skifreizeiten für Kinder mit Spenderorgan (2).
Doch wie überall gilt: Sicherheit geht vor
Was für jedermann wichtig ist, gilt für Transplantierte ganz besonders: Sie sollten nicht nur ab und zu, sondern regelmäßig Sport treiben, um Kraft und Ausdauer nachhaltig zu trainieren. Nur bei guter körperlicher Fitness wird der Arzt grünes Licht für das Skivergnügen geben.
Auch für durchtrainierte Sportler ist Skilaufen meist eine ungewohnte körperliche Belastung.
Wichtig ist es daher, auf seinen Körper zu hören und es mit dem Pensum nicht zu übertreiben. Für den Fall, dass es trotzdem zu gesundheitlichen Beschwerden kommt, ist es sinnvoll, sich bereits vor dem Urlaub nach einer geeigneten Arztpraxis oder Klinik vor Ort zu erkundigen.
Selbstverständlich ist es auch im Winterurlaub unerlässlich, die Medikamente gegen die Organabstoßung regelmäßig und stets zum gewohnten Zeitpunkt einzunehmen.
Was Transplantierte beim Sport und im Urlaub außerdem bedenken sollten, beschreibt die Broschüre „Organtransplantation Leber“, herausgegeben vom Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz e.V. Sie enthält darüber hinaus Informationen rund um Lebererkrankungen, Lebertransplantation und Nachsorge.
Der Ratgeber ist kostenfrei auf dem Postweg oder über das Internet erhältlich.
Die Bestelladresse:
BGV e.V, Heilsbachstraße 32,
53123 Bonn,
www.bgv-transplantation.de.
Quellen:
(1) Transdia Sport Deutschland e.V., http://www.transdiaev.de/
(2) Transplant Adventure Camps for Kids (TACKERS), http://www.tackers.org/de/was-ist-tackers/