Komplikation: Kapselfibrose

Modernes Capsuloblast-System lockert Gewebe mit Ultraschallwellen auf

Über 25.000 Frauen entscheiden sich in Deutschland jährlich für eine Brustvergrößerung. Dabei sahen sie sich in der Vergangenheit einem großen Problem ausgesetzt: dem Risiko der sogenannten Kapselfibrose.

Die bei etwa 10 Prozent aller Patientinnen auftretende, schmerzhafte Bindegewebs-Einkapselung des Implantats lässt sich mittlerweile jedoch mit einer neuen anerkannten Technologie verhindern und behandeln.

„Mittels Sensoren übertragene Ultraschallwellen halten das Bindegewebe elastisch und wirken einer Kapselfibrose entgegen. Aber auch bereits entstandene Kapseln lassen sich mit der Methode aufweichen und so therapieren. Ganz ohne operativen Eingriff oder Schmerzen", erklärt Dr. med. Hans-Hermann Wörl, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie aus München, die Wirkweise des Capsuloblast-Systems.

Ursachen bleiben unergründlich
Kapselfibrosen stellen die häufigste Komplikation im Einsatz von Brustimplantaten dar.

Bis heute lassen sich ihnen keine eindeutigen Ursachen zuschreiben. Wissenschaftler vermuten aber, dass die Auslöser sowohl im Körper selbst als auch in Material oder Eingriff liegen können.

„Manche Menschen weisen eine genetische Neigung zur Kapselbildung auf. Andere zeigen Fremdkörperreaktionen oder Autoimmunstörungen des Bindegewebes, die zu einer Verhärtung des umliegenden Gewebes führen“, führt der Münchner Facharzt auf.

Aber auch Blutergüsse oder Infektionen durch Bakterien können eine mögliche Ursache darstellen.

Zudem erhöhen manche Implantatoberflächen das Risiko einer Vernarbung. Zu rau, scheuern sie bei einem aktiven Lebensstil am Gewebe und reizen es auf diese Weise.

Neueste, mit Nanooberflächenstrukturen versehene Modelle, wie etwa die Motiva-Implantate, weisen nur ein sehr geringes Kapselbildungsrisiko auf.

Außerdem besitzen sie besonders hohe Sicherheitsbarrieren – darunter eine blau gefärbte Sperrschicht –, die das Auslaufen des Gels und damit eine weitere mögliche Ursache der Kapselfibrose verhindern. Da sich die ebenso zahlreichen wie verschiedenartigen Auslöser nicht alle vermeiden lassen, setzt eine moderne Ultraschalltherapie direkt im Bindegewebe an.

Weichmachende Wellen
Über vier um die Brust herum gesetzte Sensoren gelangen Ultraschallwellen bis in das innere Gewebe und fördern seine Durchblutung und Sauerstoffversorgung. Damit wirken sie sowohl entzündungs- als auch fibrosehemmend.

Moderne Kliniken wenden das Verfahren bereits präventiv in den ersten Wochen nach der Operation an, frühestens jedoch sieben Tage nach dem Ziehen der Fäden.

„Um einer Kapselfibrose vorzubeugen, genügen im Idealfall schon zwei 20- bis 30-minütige Sitzungen“, berichtet Dr. Wörl. Eine bereits vorliegende Fibrose lässt sich mit der Ultraschallbehandlung in etwa 75 Prozent aller Fälle erfolgreich aufweichen.

Vorausgesetzt, sie ist den Baker-Stufen 1 - 3 zuzuordnen – eine medizinische Einheit für Fibrosestadien. Hierbei empfehlen Ärzte in der Regel sechs Behandlungen im Abstand von etwa drei Tagen. Patientinnen spüren während der Ultraschallsitzungen lediglich eine angenehme Wärme.

Wer gern mehr erfahren möchte, findet weitere Informationen unter www.kapselfibrose-hilfe.de