Neue Dimensionen

Was die 3D-Technologie für die Medizin bedeuten kann

Erst kürzlich gelang es einem Forscher vom Laser Zentrum Hannover, Hautstücke zu drucken und diese im Tierversuch erfolgreich zu testen.

Mittlerweile können sogar Herzklappen im Labor gezüchtet werden.

An anderer Stelle arbeiten Forscher daran, Stammzellen in intakte Leberzellen zu verwandeln und auch künstlich erzeugte Blutgefäße haben sich schon als funktionsfähig erwiesen.

Ab 2018 soll die 3D-Druck-Technologie sogar für Arztpraxen nutzbar sein und in vielen Anwendungsbereichen den Patienten neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen.

Organspende schon bald überflüssig?

Zahnersatz, Prothesen, Herzklappen:
Während die Nachdrucke nicht nur in der Zahnmedizin oder bei der Anfertigung von Prothesen und anderen medizinischen Hilfsmitteln eine enorme Arbeitsentlastung darstellen, besteht nun auch Hoffnung für Patienten, die auf ein Spenderorgan warten.

Etwa 1000 von jährlich 11.000 Menschen, die auf der Warteliste stehen, sterben, weil sie nicht rechtzeitig das dringend benötigte Organ erhalten.

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Ein 3D-Drucker funktioniert ähnlich wie ein Tintenstrahldrucker, der sog. spezielle Bioprinter arbeitet nach fast demselben Prinzip.

Dabei baut ein Extruder Formen aus einem bestimmten Stoff auf, bloß handelt es sich dabei um kein PVC, sondern um ein polymeres Gel mit darin eingeschlossenen lebenden Zellen.

Diese Zellen werden dabei millimetergenau positioniert, aufeinandergeschichtet und in eine dreidimensionale Position gebracht – eine Verfahrensweise, bei der andere Technologien bisher versagt haben.

So lassen sich auch komplexe Strukturen wie die von Organen herstellen. Doch noch stoßen die Mediziner an ihre Grenzen.

Ein Problem ist der Materialeinsatz:
Denn um Abstoßungsreaktionen zu vermeiden, muss sich der eingesetzte Teil mit dem umliegenden Gewebe vertragen.

Zwar sind die Wissenschaftler mit dieser Technologie schon auf dem richtigen Weg, doch bis aus der Grundlagenforschung praktisch anwendbare Medizin wird, werden noch einige Jahre vergehen.

Quelle:
medicalpress.de