Seelische Verletzungen - Wenn Traumata die Psyche verwunden
Ob Rettungssanitäter, Soldaten oder Polizisten – ständig mit furchtbaren, gefährlichen Situationen oder dem Tod konfrontiert zu sein, kann die Psyche solcher Berufsgruppen stark belasten und nachhaltig erschüttern.
Aber auch in jedermanns Privatleben können außergewöhnlich bedrohliche oder katastrophenartige Geschehnisse wie Missbrauch oder ein Unfall zu einem seelischen Schock führen.
„Erleben Betroffene das belastende Ereignis emotional und mental immer wieder aufs Neue und verspüren einen großen Leidensdruck im Alltag, haben sie womöglich eine sogenannte Posttraumatische Belastungsstörung, kurz PTBS, entwickelt“, so Klaus-Dirk Kampz, Geschäftsführer der My Way Psychiatrischen Klinik in Eckenhagen.
Etwas Grausames miterleben
Naturkatastrophen, Verkehrsunfälle, schwere Erkrankungen, Todesfälle, sexueller Missbrauch, Gewaltverbrechen oder Kriegshandlungen – derartige Erfahrungen, die häufig tiefste Verzweiflung hervorrufen, verursachen bei einigen Menschen eine PTBS. Denn so wie der Körper ist auch die menschliche Psyche verwundbar – und manchmal ist sie nicht dazu in der Lage, sich selbst zu heilen.
Betroffenen fehlen meist geeignete Strategien zur Bewältigung der belastenden Situation.
Kampz weiß: „Wann sich die Auswirkungen auf die Psyche zeigen, variiert. Manchmal treten erst Wochen oder Monate später Symptome auf, bei einer akuten PTBS hingegen unmittelbar nach dem traumatischen Ereignis. Oder Patienten gelangen erst nach Jahren durch bestimmte Reize, sogenannte Trigger, in eine akute Krankheitsphase.“
Vom Schrecken verfolgt
Zu den Symptomen einer PTBS zählt unter anderem das Wiedererleben des Traumas durch Erinnerungen, Albträume oder auch Flashbacks.
„Häufig vermeiden Betroffene außerdem Orte, Aktivitäten, Situationen, Geräusche oder Gerüche, die sie mit dem Trauma verbinden. Sie verspüren oftmals Gefühle von Angst, Hilflosigkeit und Kontrollverlust“, schildert der Geschäftsführer.
Nicht selten geht eine PTBS mit depressiven Begleitsymptomen einher
Durch den anhaltenden Leidensdruck können auch Suizidgedanken zu den Symptomen hinzukommen. Manchmal entwickeln sich weitere psychische Probleme wie Angststörungen oder Suchterkrankungen durch „Selbstmedikation“ mit Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch.
Gemeinsam der Vergangenheit stellen
Betroffene benötigen in einem geschützten Raum professionelle Unterstützung, um Strategien zur Verarbeitung der traumatischen Geschehnisse zu erlernen.
„Wichtig ist ein individueller Behandlungsplan. Dieser umfasst oftmals Techniken der Tiefenpsychologie und der kognitiven Verhaltenstherapie. Wir betreuen in unserer Klinik immer nur 30 Patienten gleichzeitig, sodass sich unser gesamtes Behandlungsteam dem jeweiligen Störungsbild widmen kann. Vor allem intensive Einzel-Psychotherapien durch unsere Chefärzte und Therapeuten sind dabei besonders zielführend“, erklärt Kampz.
„Es bedarf Mechanismen, die innere und äußere Sicherheit schaffen. Neben der Traumaverarbeitung ist das Training zur Bewältigung der Triggerfaktoren von großer Bedeutung. Außerdem fördern wir durch einen Nachsorgeplan und Rückfallvorbeugung, dass Patienten langfristig von der stationären Behandlung profitieren“, betont Kampz abschließend.
Weitere Informationen unter www.myway-klinik.de