PsA und SpA: Bis zu 45 % häufiger neue Herzerkrankungen

Psoriasis-Arthritis (PsA) und Spondyloarthritis (SpA): Häufiger Herzprobleme

Ein systematischer Review mit Metaanalyse über 24 Studien bestätigte eine erhöhte Inzidenz kardiovaskulärer Erkrankungen bei Patienten mit Spondyloarthritis (SpA) und Psoriasis-Arthritis (PsA) im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Dies scheint jedoch bei PsA weniger ausgeprägt zu sein als bei SpA und zudem bei PsA mit der Zeit abzunehmen.

Spondyloarthritis (SpA) und Psoriasis-Arthritis (PsA) stellen zwei häufige entzündlich-rheumatische Erkrankungen dar, die die Lebensqualität stark belasten. Dazu tragen auch häufige Begleiterkrankungen bei, speziell Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (kardiovaskuläre Erkrankungen). Nach aktuellen Schätzungen sind zwischen 12 und 19 % der SpA- und PsA-Patienten davon betroffen (Prävalenz). Wie viele Neuerkrankungen es aber gibt (Inzidenz), ist nicht gut geklärt. Wissenschaftler ermittelten dies nun mit Hilfe einer systematischen Recherche und Metaanalyse über kontrollierte Beobachtungsstudien.

Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei PsA/SpA versus Allgemeinbevölkerung

Der systematische Review berücksichtigte longitudinale Studien mit einer Beobachtungsdauer von mindestens 5 Jahren, in denen SpA- oder PsA-Patienten und die allgemeine Bevölkerung betrachtet wurden. Die Analyse fokussierte auf neu auftretende kardiovaskuläre Erkrankungen wie ischämische Herzerkrankung (koronare Herzerkrankung, KHK), Schlaganfall und Todesfälle aufgrund einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.

Systematischer Review und Metaanalyse über 24 longitudinale Beobachtungsstudien

Die systematische Recherche erfasste 34 Studien zum Zusammenhang zwischen SpA/PsA und kardiovaskulären Erkrankungen. Die Metaanalyse schloss 24 Studien ein. Die Gesamt-Inzidenz kardiovaskulärer Erkrankungen war sowohl bei der PsA als auch bei der SpA erhöht im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung.

Inzidenz im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung:

  • PsA: Hazard Ratio, HR: 1,28; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,15 – 1,43
  • SpA: HR: 1,45; 95 % KI: 1,22 – 1,72

Die höhere Inzidenz konnte konsistent über verschiedene Arten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesehen werden. Interessanterweise, berichten die Autoren, nahm die Inzidenz mit der Zeit bei PsA-Patienten ab, nicht jedoch bei SpA.
Inzidenz um 28 % (PsA) und 45 % (SpA) höher

Der systematische Review mit Metaanalyse bestätigte somit eine erhöhte Inzidenz kardiovaskulärer Erkrankungen bei Patienten mit SpA und PsA im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Dies scheint jedoch bei PsA weniger ausgeprägt zu sein als bei SpA und zudem bei PsA mit der Zeit abzunehmen. Weitere Studien sollten nun die zugrundeliegenden Mechanismen und die mögliche Rolle neuerer Wirkstoffe in der Rheumatherapie untersuchen.

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Original Titel:
Risk of cardiovascular disease decreases over time in psoriatic arthritis but not in spondylarthritis: meta-analysis of longitudinal studies

Autor:
Gouze H, Aegerter P, Gouyette Y, Breban M, D’Agostino MA. Risk of cardiovascular disease decreases over time in psoriatic arthritis but not in spondylarthritis: meta-analysis of longitudinal studies. Rheumatology (Oxford). 2024 Feb 16:keae080. doi: 10.1093/rheumatology/keae080. Epub ahead of print. PMID: 38366949.