Die Natur ist die beste Apotheke

Gestärkt in den Sommer mit den beliebtesten Kneippanwendungen

... wir genießen den Frühling und freuen uns schon jetzt auf die herrliche Sommertage, denn mit dem Aufblühen der Natur verbinden Menschen seit jeher das eigene Aufblühen.

Wenn die Natur aus dem Winterschlaf erwacht ist, wirkt das wie eine unausgesprochene Einladung, auch selbst wieder aktiver zu werden.

Ein Frühlingserwachen mit Frühlingsgefühlen!

Dann bewegt sich der Mensch wieder mehr, dann geht er in die Natur, um die Welt neu zu entdecken. Doch Bewegung ist nur eine von 5 Säulen in der ganzheitlichen Gesundheitslehre des Sebastian Kneipp.

Die Philosophie des berühmten Naturheilkundlers basiert außerdem auf Wasser, Heilkräutern, Ernährung sowie einer inneren Ordnung. Auch diese Gesundheitssäulen sollten zur Anwendung kommen, um die schönste Zeit des Jahres gesund zu genießen. Der Kurort Bad Wörishofen stellt die beliebtesten Kneippanwendungen vor, die einfach in den Alltag zu integrieren sind. Bei einer regelmäßigen wie richtigen Umsetzung dieser Tipps geht der Kneippliebhaber gestärkt in den Frühling.

Alles aus einem Guss

Kalte Körpergüsse wirken vorbeugend wie schmerzlindernd von Kopf bis Fuß. Nach körperlichen und geistigen Belastungen empfiehlt sich ein kalter Gesichts- und Augenguss. Dieser Guss beginnt bei geöffneten Augen mit einem abgeschwächtem Wasserstrahl an der Schläfe von rechts nach links, um dann bei höherem Wasserdruck das gesamte Gesicht zu umrunden.

Der Gesichts- und Augenguss wirkt bei Kopfschmerzen, Erschöpfung und geistiger Ermüdung

Er fördert die Durchblutung und die Sehkraft. Dieser auch „Schönheitsguss des Kneippianers“ genannte Vorgang kann mehrmals täglich bei Bedarf angewendet werden. Auch der Knieguss wirkt durchblutungsfördernd. Bei diesem Guss wird der kalte Wasserstrahl vom Fuß über die Waden bis über die Kniekehle geführt und dann wieder zurück geleitet.

Der Vorgang wird an beiden Beinen durchgeführt, zunächst im hinteren Bereich, dann an den Beinvorderseiten. Zum Schluss werden die Fußsohlen abgegossen. Der Knieguss stärkt die Abwehrkräfte und senkt den Blutdruck. Da Kniegüsse eine beruhigende Wirkung haben, empfiehlt sich diese Kneippanwendung als Einschlafhilfe. Bei jeder Kaltanwendung sollte danach für eine Wiedererwärmung gesorgt werden.

Der gute, alte Heusack

Der Heublumensack, kurz Heusack, gehört zu den bekanntesten wie beliebtesten Kneippanwendungen. Er gilt als „das“ Schmerzmittel der Naturheilkunde. Durch die ätherischen Öle der Heublumen wirkt er durchblutungsfördernd, krampf- und vor allem schmerzlindernd. Der Vorteil des Heublumensacks liegt darin, dass er direkt an der zu behandelnden Stelle platziert werden kann und dort wirkt.

Er findet seine Anwendung sowohl im Bereich des Bewegungsapparates (bei Verspannungen, Arthrose, Rheuma) als auch des Verdauungstraktes (Blähungen, Reizmagen), außerdem im Bereich der Nieren und Harnwege.

Ein Fertigheusack ist in jeder gut sortierten Apotheke erhältlich.

Er wird etwa 20 Minuten über einen mit kochendem Wasser gefüllten Topf gedämpft. Da der Heusack keinen Kontakt mit dem Wasser haben sollte, empfiehlt sich ein Siebeinsatz. Anschließend wird der Sack mit Handschuhen entnommen, aufgeschüttelt und der Inhalt vorsichtig verteilt.

Bevor Sie den Heublumensack auf die zu behandelnde Stelle legen, überprüfen Sie die Temperatur an einer hautverträglichen Stelle. Anschließend können Sie ihn mittels eines gewickelten Baumwolltuches an der schmerzenden Stelle anlegen. Der Heublumensack wird erst dann wieder abgenommen, wenn er merklich abgekühlt ist. Tipp für Fortgeschrittene: Sie können einen Heusack auch selbst anfertigen. Dazu befüllen Sie einen etwa 30 mal 50 cm großen Leinensack mit Heublumen.

Das Luftbad – ein Bad ohne Wasser

Erstmal stoßlüften! Viele Menschen öffnen intuitiv und gewohnheitsmäßig alle Fenster nach dem morgendlichen Aufstehen. Gut so! Dabei handelt es sich bereits um eine gesundheitsstärkende Kneippanwendung. Sebastian Kneipp nennt es Luftbad und meint folgendes dazu: „Möge daher jeder dafür sorgen, dass er durch die frische Luft abgehärtet werde, um so gegen die Nachteile der Kälte sowohl wie auch der Hitze geschützt zu sein.“

Zur Stärkung des Immunsystems empfiehlt sich also nicht nur ein Bad in kaltem oder warmem Wasser, sondern vor allem ein Bad in frischer Luft. Die besonders mutigen Kneippianer bevorzugen ein Luftbad ohne Kleidung. Luftbäder, ob innen oder außen, stärken die Widerstandskraft, regen den Stoffwechsel und den Kreislauf an und wirken stimmungsaufhellend.

Wichtig zu wissen

Die übergeordnete Säule der ganzheitlichen Gesundheitslehre des Sebastian Kneipp ist die Balance, auch innere Ordnung genannt. Der achtsame bewusste Umgang mit der Umwelt und sich selbst stand für Kneipp im Mittelpunkt. Der Mensch kennt den eigenen Körper am besten und weiß, was ihm gut tut und was nicht.

Dennoch sollte selbstverständlich der Hausarzt konsultiert werden, ob im Zweifel eine Kalt- oder Warmanwendung angeraten ist, ob eine eventuelle Allergie gegen Heublumen vorliegt oder Unsicherheiten bei anderen medizinischen Fragen bestehen. Berücksichtigt man all das, kann sich nur bestätigen, was schon Sebastian Kneipp empfahl. „Die Natur ist die beste Apotheke.“

Mehr Informationen über die Kneippstadt Bad Wörishofen erhalten Sie direkt unter https://www.bad-woerishofen.de/