5 Schlafräuber, die erholsame Nachtruhe verhindern
Wenn im Bett der Körper nicht zur Ruhe kommt, stehen diverse Gründe schnell im Verdacht – Stress, abendliche Völlerei, Vollmond.
Aber was stiehlt den Menschen die nächtliche Erholung am häufigsten?
Prof. Dr. Joachim Maurer leitet seit über 25 Jahren die Sektion für Schlafmedizin der Universitätsklinik Mannheim und kennt die Sorgen der Schlaflosen.
Schlafräuber #1: Alkohol und Nikotin
Als am weitesten verbreitete Schlafräuber gelten wohl die Genussmittel Alkohol und Nikotin. Beide stören die Regeneration, jedoch auf unterschiedliche Art und Weise. Wer regelmäßig dem Zigarettengenuss frönt, durchlebt während der Bettruhe einen Mini-Entzug.
Aber auch der charakteristische Wirkstoff allein löst Unruhe aus.
„Nikotin versetzt den Körper praktisch in einen Alarmzustand, was wiederum belebend auf den gesamten Organismus wirkt. Dadurch fällt das Einschlafen schwerer“, weiß Prof. Dr. Maurer.
Das Ergebnis: nächtliche Anspannung statt Entspannung.
Alkohol hingegen besitzt den Ruf, den Schlaf zu fördern. Doch auch wenn die Wirkung schnell den Weg ins Reich der Träume weist, erholen sich nicht alle Gehirnareale gleichermaßen.
Besonders die Tiefschlaf-Phasen, in denen der Großteil der Regeneration stattfindet, werden von Alkohol negativ beeinflusst. Vor dem Zubettgehen auf beide Genussmittel zu verzichten, erhöht daher die Qualität der Erholung.
Schlafräuber #2: Stress
Kindergeburtstag, Urlaubsplanung oder wichtige Projekte auf der Arbeit – Stress gehört zu einem gewissen Grad zum Alltag. Dreht sich das Gedankenkarussell jedoch auch im Bett weiter, leidet die Erholung darunter.
„In Stresssituationen schüttet der Körper das Hormon Cortisol aus. Dadurch steigt die Leistungsfähigkeit, aber gleichzeitig ist der Botenstoff ein Gegenspieler zum Einschlafhormon Melatonin“, erklärt Prof. Dr. Maurer.
Entsprechend liegen Menschen unter starker Belastung häufig lange wach.
Wenn der Stresspegel über lange Zeit ein hohes Niveau beibehält, leidet ebenso die Tiefschlafphase darunter. Feste Abendrituale können dabei unterstützen, eine mentale Abgrenzung zwischen Arbeits- und Erholungsraum zu schaffen.
Schlafräuber #3: Schlafkrankheiten
Verschiedene Schlafkrankheiten beeinträchtigen ebenfalls die nächtliche Erholung. Mit Abstand am häufigsten tritt die Obstruktive Schlafapnoe (OSA) auf.
„Schätzungsweise ist knapp ein Drittel der erwachsenen Menschen von einer OSA betroffen. Dabei entspannt sich die Halsmuskulatur, die Zunge blockiert die Luftwege und sorgt so für Atemaussetzer. Häufig weisen Schnarchgeräusche in Kombination mit unnatürlich langen Atempausen auf die Krankheit hin“, beschreibt Prof. Dr. Maurer.
Die Symptome verringern die Qualität der Ruhephasen und wecken die Betroffenen sogar teilweise.
Hier kann etwa das Genio-System von Nyxoah Abhilfe schaffen.
Der Neurostimulator stimuliert den Unterzungennerv, wodurch die Atemwege frei bleiben.
Doch wie finden Betroffene heraus, ob sie von einer OSA betroffen sind?
„Neben einem Besuch beim HNO-Arzt ist eine ambulante Messung der Atmung während des Schlafes ein nächster Schritt. In einigen Fällen ist ein Besuch in einem Schlaflabor erforderlich“, fügt der Experte hinzu.
Schlafräuber #4: Aufwühlende Erlebnisse
Emotionen stimulieren das Gehirn und setzen so den Körper unter Strom. Ob es sich dabei um das Mitfiebern bei der Lieblingsserie oder einen belastenden Streit handelt, bleibt zweitrangig.
„Wer aufwühlende Erlebnisse vor der Ruhephase erfährt, dem wird der Übergang in den Schlaf in der Regel eher schwerfallen“, weiß Prof. Dr. Maurer.
Den Medienkonsum am Ende des Tages zu reduzieren oder gänzlich herunterzufahren, hilft bei der abendlichen Entspannung.
Schlafräuber #5: Lärmkulisse
Wenn in der Nachbarschaft der Bass bis spät in die Nacht wummert, bleibt die Bettruhe häufig auf der Strecke.
Doch nicht nur Großereignisse wie Partys beeinflussen die nächtliche Regeneration negativ, sondern auch die eigenen vier Wände.
Ein vibrierendes Handy, die Waschmaschine im Schleudergang oder schnarchende Partner stören die Erholung gleichermaßen.
„Selbst wenn Geräusche die Schlafenden nicht komplett aufwecken, können dadurch die besonders erholsamen Phasen unterbrochen oder komplett verhindert werden“, erläutert Prof. Dr. Maurer.
Neben einer sorgfältigen Untersuchung des nächtlichen Umfelds hilft in diesen Fällen ein altbewährtes Hausmittel – die Ohrenstöpsel.
Weitere Informationen unter www.GenioSleep.de