Pandemie, Kriege, Terror – tagtäglich füllen sich Nachrichtenseiten mit negativen Schlagzeile

... und gefühlt folgt eine Hiobsbotschaft der nächsten.

  • Doch was macht das mit der Psyche?

  • Und wie gelingt es, sich vor den Auswirkungen der Flut schlechter Nachrichten zu schützen?

Dazu äußert sich Damian Richter, Lifecoach und Buchautor:

„Wir leben – zumindest hier in unseren Breitengraden – in Zeiten des Informationsüberflusses. Gerade in den letzten Tagen kamen im Stundentakt zahlreiche negative Nachrichten dazu. Viele treffen diese Berichte direkt ins Herz. Ein Gefühl der Ohnmacht, Angst und Hilflosigkeit breitet sich aus.

Es entsteht der Eindruck, dass die politischen und gesundheitlichen Zeiten noch nie so schlimm waren wie jetzt. Nicht selten geraten wir in einen negativen Gedankenstrudel, der lähmt, stresst und im schlimmsten Fall sogar gesundheitliche Auswirkungen hat.

Gepaart mit angstmachenden Bildern belasten uns schlechte Nachrichten auch langfristig.

Bereits kurze Beschäftigungen mit negativen Themen, etwa rund um die Corona-Pandemie, haben Auswirkungen auf die Stimmung.[1]

Tatsächlich dominieren oft schlechte Berichte, und das liegt auch daran, dass unser Steinzeit-Gehirn dazu neigt, auf diese stärker zu reagieren, sie eher wahrzunehmen und letztlich auch häufiger auf sie zu klicken.[2]

Experten bezeichnen dieses Phänomen als Negativity Bias, wir verarbeiten Negatives schneller und intensiver; evolutionär sicher ein Vorteil, der in der heutigen Welt allerdings zum Nachteil gerät.
 
Also lieber mit Scheuklappen durch die Gegend laufen und sich besser gar nicht mehr informieren?

Das ist natürlich auch keine Lösung. Das Ziel sollte sein: Informiert sein, aber sich nicht dem Fluss der Negativität ergeben. Ganz praktisch lässt sich etwa der Dauerbeschallung entfliehen, indem man sich nur einmal täglich zu einer festen Zeit mit den News aus aller Welt beschäftigt, anstatt ständig durch neue Horrormeldungen zu scrollen.

Die Konzentration auf einige wenige Medien ist ebenso vorteilhaft.

Solche Routinen ordnen das Chaos und geben Sicherheit. Packt einen doch die Angst, hilft es ungemein, sich darüber mit anderen auszutauschen. Häufig rückt dies schon die Wahrnehmung wieder zurecht.

Einfach auch mal den Realitätscheck machen:

  • Ist die Situation für mich wirklich so bedrohlich?
  • Oder spielt mir mein Gehirn einen Streich?

Ein kleiner Kniff hilft akut besonders gut: Für jede schlechte Nachricht sich gezielt eine schöne Erinnerung ins Gedächtnis rufen. Dies ist eine kleine Entspannungsübung, die kurzfristig das Gehirn wortwörtlich auf andere Gedanken bringt.

Was ich persönlich in dieser Thematik für eine echte Superkraft halte: die eigene emotionale Fitness. Diese immer mehr und mehr zu trainieren kann einen echten Unterschied ausmachen. Denn eine starke, emotionale Fitness hat eine äußerst positive Auswirkung auf die eigene Widerstandskraft

Gehe ich grundsätzlich positiv mit mir und meinen Mitmenschen um, berühren mich zwar auch die schlechten Berichte, ich bin aber eher in der Lage, mich von ihnen abzugrenzen oder sie zumindest besser in Bezug auf mein eigenes Leben einzuordnen.

So objektiv, wie wir gerne wären, sind wir nämlich gar nicht.

Wenn bestimmte Informationen in unser Weltbild passen, dann glauben wir ihnen mehr. Das hat ein bisschen etwas von der selbsterfüllenden Prophezeiung. Positivität und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben also eine enorme Strahlkraft.

Und wenn gar nichts mehr hilft, den Aus-Knopf auf der Fernbedienung drücken oder auch mal das Handy links liegen lassen. So bleibt ohnehin mehr Zeit fürs ‚echte‘ Leben.“
 
Damian Richter
Damian Richter ist Familienvater, Lifecoach und Erfolgstrainer, Unternehmer sowie Investor. Mit 14 Jahren gründete er sein erstes Unternehmen für Gartendienstleistungen, verwaltete mit Mitte zwanzig ein Milliardenportfolio an der Börse.

Nach mehreren Tiefpunkten im Leben ging er den Weg und gründete 2011 die FIN to date! GmbH & Co. KG. Sie zählt zu den am schnellsten wachsenden Trainings- und Coaching-Unternehmen für Persönlichkeitsentwicklung in ganz Europa.

Richters Vision ist es, so vielen Menschen wie möglich bewusst zu machen, wie sie selbstbestimmt ein außergewöhnliches Leben kreieren und dabei ihr volles Potenzial entdecken und entfalten.

Dies gelingt ihm durch einfache Schritt-für-Schritt-Anleitungen wie in seinem Buch „Go! Der Startschuss in dein neues Leben“.

In den vergangenen zehn Jahren hat er mehr als 300.000 Teilnehmern zu mehr Erfolg verholfen. Zudem bildet Richter im Rahmen seiner Coaching-Ausbildung zum zertifizierten Impuls-Coach aus.

Wer gern mehr erfahren möchte, findet weitere Informationen unter www.damian-richter.com
 
Quellen:
[1] https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0257728.
[2] https://www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1908369116.