Hochintensives Intervalltraining für Rheumapatienten
Patienten mit rheumatoider Arthritis, Spondyloarthritis oder systemischem Lupus erythematodes wurden in die Studie einbezogen
Hochintensives Intervalltraining, angeleitet mit einer Smartphone-App, zeigte bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen gute Ergebnisse.
Bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen (IRDs) liegen krankheitsbedingte Einschränkungen für ein körperliches Training vor. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung weisen IRD-Patienten häufig eine reduzierte maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) und eine reduzierte körperliche Aktivität auf.
Es wurde bereits dokumentiert, dass ein angeleitetes hochintensives Intervalltraining (HIIT) der reduzierten VO2max und der reduzierten kardiovaskulären Gesundheit im Zusammenhang mit IRDs entgegenwirkt.
Die Durchführung eines beaufsichtigten HIIT ist jedoch ressourcenintensiv.
Gemessen wurden maximale Sauerstoffaufnahme und Lebensqualität
In in einer aktuellen Studie sollte untersucht werden, ob ein 4×4-min-HIIT unter Anleitung einer Smartphone-App (Myworkout GO) ähnliche Effekte erzielen kann wie ein Standard-4×4-min-HIIT, das unter Anleitung und Aufsicht des medizinischen Personals durchgeführt wird. Die untersuchten Effekte betrafen die VO2max und die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL).
4×4-min-Intervalle mit Trainer oder Smartphone-App
Insgesamt 40 Patienten (33 weibliche Patienten, durchschnittliches Alter 48 Jahre, SD 12 Jahre; 7 männliche Patienten, durchschnittliches Alter 52 Jahre, SD 11 Jahre) mit diagnostizierter rheumatoider Arthritis, Spondyloarthritis oder systemischem Lupus erythematodes wurden randomisiert einer supervidierten Gruppe (SG) oder eine App-Gruppe (AG) zugeordnet.
Beide Gruppen wurden angewiesen, 4×4-min-Intervalle mit einer selbstbeobachteten Anstrengungsrate von 16 bis 17 durchzuführen, was 85 % bis 95 % der maximalen Herzfrequenz entspricht.
Die Interventionen wurden 2-mal pro Woche für 10 Wochen durchgeführt. Die VO2max und die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL) wurden vor und nach der Trainingsperiode bewertet.
Maximale Sauerstoffaufnahme und Lebensqualität verbessert
Die VO2max stieg (P < 0,001) in beiden Gruppen nach 10 Wochen HIIT, mit Verbesserungen von 3,6 (SD 1,3) ml/kg/min in der SG und 3,7 (SD 1,5) ml/kg/min in der AG. Dies wurde von einem Anstieg der Sauerstoffmenge in beiden Gruppen (P < 0,001) begleitet.
Verbesserungen der HRQoL-Dimensionen Körperschmerz, Vitalität und soziale Funktion wurden in beiden Gruppen beobachtet (P < 0,001 bis P = 0,04).
Auch hier wurden keine Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt.
Angeleitetes Training und Smartphone-App gleich effektiv
Ein hochintensives 4×4-Minuten-Intervalltraining erhöhte die VO2max und die HRQoL, was zu einem reduzierten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einer verbesserten Gesundheit und Leistungsfähigkeit und einer verbesserten Lebensqualität der Patienten beiträgt, so das Resümee der Autoren.
Es machte keinen Unterschied, ob die Patienten von medizinischem Fachpersonal angeleitet wurden oder das Training mit Hilfe einer Smartphone-App durchgeführt wurde.
Allerdings empfiehlt es sich, mit dem Arzt abzuklären, ob ein solches Sportprogramm individuell sinnvoll ist.
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Original Titel:
Smartphone-Assisted High-Intensity Interval Training in Inflammatory Rheumatic Disease Patients: Randomized Controlled Trial
Autor:
Haglo, H., Wang, E., Berg, O. K., Hoff, J., & Helgerud, J. (2021). Smartphone-Assisted High-Intensity Interval Training in Inflammatory Rheumatic Disease Patients: Randomized Controlled Trial. JMIR MHealth and UHealth, 9(10), e28124. https://doi.org/10.2196/28124