Öl-Ratgeber für Schwangere: Dos und Don’ts für mehr Gesundheit
Von Nährstoffen bis weniger Dehnungsstreifen: Öle als Lebensmittel, Naturkosmetik und alternatives Heilmittel
Eine Schwangerschaft ist für alle Frauen eine ganz besondere und vor allem sensible Phase. Werdende Mütter wollen ihr Ungeborenes mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen und gleichzeitig ihren Körper mit möglichst wenig Schadstoffen belasten.
Mit dem großen Öl-Ratgeber für Schwangere, der zusammen mit der Ernährungswissenschaftlerin und unabhängigen Expertin Dr. Claudia Miersch von der Gesundheitsplattform Krankenkassen-Zentrale verfasst wurde, werden alle zentralen Fragen zu diesem Thema geklärt:
- Warum Schwangere für eine gute Nährstoffversorgung nicht auf native Öle verzichten sollten?
- Welche Fette möglichst nicht auf dem Speiseplan stehen sollten?
- Wie Öle richtig gelagert und verwendet werden sollten, damit sie möglich wenig Schadstoffe enthalten?
- Welche Öle eignen sich prima für die Körperpflege und können ätherische Öle auch in der Schwangerschaft eingesetzt werden?
Hierzu hat das Online-Portal alle wichtigen Dos and Don’ts in einer praktischen Infografik zusammengestellt und bündelt alle wichtigen Informationen auf einer Übersichtsseite, zu finden unter: https://www.krankenkassenzentrale.de/wiki/fette-oele-schwangerschaft
Auf native Öle mit gutem Fettsäuremuster kommt es an
Native Öle enthalten im Gegensatz zu raffinierten Ölen mehr Vitamine und Mineralstoffe, da durch die schonende Herstellung weniger Verluste auftreten – dadurch liefern sie mehr Vitalstoffe bei gleicher Energiemenge. Das ist enorm wichtig für den erhöhten Nährstoffbedarf in der Schwangerschaft.
Im Laden sollte man dann auf ein qualitativ hochwertiges Bio-Produkt zurückgreifen, da diese weniger mit Pestizidrückständen belastet sind.
Für die gesunde Entwicklung des Fetus spielen die enthaltenen Fettsäuren eine wichtige Rolle.
Gerade die Omega-3-Fettsäuren haben in zahlreichen Studien bewiesen, wie wichtig sie für die Entwicklung des Gehirns und der Augen sind. Für eine optimale Versorgung ist der alleinige Verzehr von pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren nicht ausreichend.
Daher sollten Schwangere Fisch und Meeresfrüchte mit Omega-3-reichen Ölen wie Leinöl, Hanföl und Rapsöl kombinieren. Veganer können zusätzlich auf Algenöl zurückgreifen.
Finger weg von zu viel Omega-6- und Transfettsäuren
Fettsäuren, die eher nicht zur gesunden Entwicklung des Ungeborenen beitragen, sind Omega-6- und Transfettsäuren. Obwohl unser Körper Omega-6-Fettsäuren braucht, nehmen wir über unsere industrialisierte Nahrung häufig viel zu viel davon auf. Dies wirkt sich negativ auf die guten Omega-3-Fettsäuren aus, kann den Stoffwechsel des Babys prägen sowie Entwicklungsverzögerungen auslösen.
Transfette stehen unter Verdacht, die Plazenta-Funktion zu beeinträchtigen und dadurch das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen zu erhöhen.
„Durch den Verzicht von industriell verarbeiteten Fertigprodukten und dem regelmäßigen Konsum von Ölen mit einem guten Omega-6- zu Omega-3-Verhältnis wie Leinöl, Hanföl und Rapsöl, lassen sich die unerwünschten Fettsäuren gut reduzieren”, erklärt Dr. Claudia Miersch.
Öle richtig lagern: Vorsicht vor Hitze und Licht
Nicht nur welches Öl Schwangere zu sich nehmen, ist ganz entscheidend, sondern auch wie sie mit diesem Öl umgehen. Licht, Sauerstoff und hohe Lagertemperaturen können die Haltbarkeit eines Öls stark herabsetzen und Abbauprozesse in Gang setzen. Damit alle wichtigen Nährstoffe erhalten bleiben, sollten Öle kühl und dunkel gelagert werden.
Native Öle und Öle mit einem hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind besonders empfindliche Produkte. Das gilt auch für die Verwendung. Backen, Braten, Frittieren oder sogar mehrmals erhitzen mögen die meisten nativen Öle überhaupt nicht. Dann können gesundheitsschädliche Stoffe entstehen, die jede Schwangere lieber nicht konsumieren möchte.
In kalten und lauwarmen Speisen können sie hingegen ihr volles Gesundheitspotential entfalten.
Öle als Naturkosmetik und alternative Heilmittel
Öle gehören nicht nur täglich auf unseren Teller, sondern sind auch hervorragende Körperpflegeprodukte und alternative Heilmittel.
Naturreine pflanzliche Öle ziehen besser in die Haut ein und enthalten keine chemisch hergestellten Substanzen wie Silikone, Sulfate, Weichmacher oder Duftstoffe als Pflegeprodukte auf Mineralölbasis. Neben ihren hautpflegenden Fettsäuren enthalten sie außerdem viele zusätzliche Vitalstoffe wie Vitamin E für ein gesundes Hautbild.
In der Schwangerschaft werden besonders gerne Mandelöl, Jojobaöl und Weizenkeimöl empfohlen, da diese das Auftreten von Dehnungsstreifen mildern können. Neben den fetten Ölen gibt es eine weitere Gruppe an natürlichen Ölen, die aus fettlöslichen, aber flüchtigen Verbindungen bestehen.
Die sogenannten ätherischen Öle können bei schwangerschaftsbedingten Beschwerden wie Rückenschmerzen, Übelkeit oder Hämorrhoiden helfen.
„Jedoch sollten sich werdende Mütter von einem erfahrenen Aromatherapeuten oder von der Hebamme beraten und betreuen lassen, denn nicht jedes ätherische Öl ist in dieser Phase geeignet”, rät Dr. Claudia Miersch.
Die Krankenkassen-Zentrale
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