Neues Corona-Sicherheitskonzept in der Pflege zu Hause
... zum Schutz von Betreuungskräften und Pflegebedürftigen
In den letzten Wochen stieg die Zahl der bestätigten Corona-Fälle verstärkt an – nicht nur in Deutschland. Auch ganz Polen gilt inzwischen als Risikogebiet.
Für Menschen, die eine sogenannte 24-Stunden-Pflege in Anspruch nehmen, stellt dies ein Problem dar, da ihre Pflegekräfte oftmals aus Osteuropa einreisen.
Um eine Infektion der Pflegebedürftigen zu vermeiden, ist ein einheitliches und umfangreiches Sicherheitskonzept dringend notwendig. Markus Küffel, Gesundheitswissenschaftler, examinierte Pflegefachkraft und Geschäftsführer der Pflege zu Hause Küffel GmbH, erklärt, was aktuell bei der Einreise von Pflegekräften beachtet werden muss und wie ein funktionierendes Sicherheitskonzept aussieht:
„Jede unserer Betreuungskräfte, die aus Osteuropa einreist, lässt sich bereits im Heimatland testen. Danach begibt sie sich bis zum Ausreisedatum in Quarantäne. Kann sie ein negatives PCR-Testergebnis vorweisen, das nicht älter als 48 Stunden ist, sind nach der Einreise keine weiteren Tests in Deutschland notwendig.
Liegt lediglich das negative Ergebnis eines Antigen-Schnelltests vor, reist die Betreuungskraft dennoch ein und macht umgehend einen PCR-Test in Deutschland. Einige Bundesländer haben 24-Stunden-Betreuungskräfte generell von der Quarantänepflicht entbunden. In diesem Fall ist kein weiterer PCR-Test in Deutschland vorgeschrieben.
In Bundesländern, die keine Ausnahme vorgeben, begibt sich die Pflegekraft umgehend nach Anreise bei der Familie in häusliche Quarantäne, bis ein zweiter negativer PCR-Test nach einigen Tagen ebenfalls nachweist, dass keine Corona-Infektion vorliegt. Beide Tests sind bei Vorlage eines Reisenachweises aus einem Risikogebiert übrigens kostenlos.
Auch während der Anreise achten wir natürlich auf allgemeingültige Hygiene- und Abstandsregeln in Form von Masken, Desinfektion und Mindestabstand.
Im Rahmen einer Selbstauskunft geben alle anreisenden Betreuungskräfte Auskunft über ihren Gesundheitszustand und darüber, ob sie in den vergangenen 14 Tagen Kontakt zu einer infizierten Person hatten.
Auch das Messen der Körpertemperatur ist zwingend vorgeschrieben. So soll ein möglichst geringes Ansteckungsrisiko sichergestellt werden.
Wir sorgen außerdem dafür, dass jeder Haushalt über ausreichend Hände- und Flächendesinfektionsmittel verfügt und stellen darüber hinaus kostenlose Mund-Nasen-Bedeckungen zur Verfügung. Halten sich alle Menschen in dem Haushalt weiterhin an die allgemeinen Corona-Schutzmaßnahmen sowie die AHAL-Regeln – also Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmasken tragen und regelmäßig Lüften –, besteht im Gegensatz zu einer Versorgung im Pflegeheim ein deutlich geringeres Infektionsrisiko.
Auch dass sich die Kontakte auf ein Minimum reduzieren lassen, birgt zusätzlichen Schutz. Betreuung durch eine Pflegekraft aus Osteuropa, die gleichzeitig mit im Haushalt des Pflegebedürftigen lebt, stellt eine sehr sichere Betreuungsform in Zeiten der Corona-Pandemie dar.
Seit März gab es bei uns erst einen Corona-Fall, das zeigt, dass unsere Sicherheitsmaßnahmen sinnvoll und effektiv sind. Dazu muss gesagt werden, dass wir in Deutschland derzeit die einzige Vermittlungsagentur sind, die gemeinsam mit ihren Partnern ein ganzheitliches und verpflichtendes Corona-Sicherheitskonzept erarbeitet hat und dieses konsequent anwendet.
Die Politik sollte sich schleunigst darum bemühen, allgemeingültige Maßnahmen auch für diese Betreuungsbranche festzulegen, um Familien, Betreuungskräfte und etablierte Vermittler nicht weiter stiefmütterlich zu behandeln. Die Corona-Krise zeigt ganz explizit, wie unverzichtbar diese Betreuungsform ist und wie notwendig politische Rahmenbedingungen zum Schutz der Pflegebedürftigen und der Betreuungskräfte sind.“
Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.pflegezuhause.info