Was ist die Daylight Therapie?
... Antworten vom Dr. Tanja Fischer, Ärztliche Direktorin und Gründerin des Haut- und Lasercentrum Berlin – Potsdam, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie, Allergologie, Diploma Aesthetic Laser Medicine (D.A.L.M.)
Sie erklärt, wie die Daylight Therapie bei Aktinischer Keratose funktioniert und warum sie für den Patienten viel unkomplizierter ist als traditionelle Methoden.
1. Was ist die Daylight Therapie?
Dr. Tanja Fischer: „Die Daylight Therapie oder auch Photodynamische Therapie (PDT) ist ein Verfahren zur flächendeckenden Behandlung verschiedener Formen von hellem Hautkrebs und dessen Vorstufen wie aktinischen Keratosen (AK) und Basalzellkarzinomen.
Sie gilt aktuell als wirksamste Methode zur Behandlung von sichtbaren AK und den noch nicht sichtbaren AK in der umgebenden Haut.
In der PDT wird eine lichtaktivierbare Substanz verwendet, die unter Belichtung die geschädigten Zellen zerstört.
Seit über 20 Jahren verwenden wir Rotlicht, um die Stelle zu behandeln. Die neuerdings verwendete und modernere Variante ist die Nutzung von ganz normalem Tageslicht für die Therapie, die für Patienten viel angenehmer ist.“
2. Was passiert bei der Daylight Therapie?
Dr. Tanja Fischer: „Zunächst wird auf die geschädigten Hautflächen ein wirkstoffhaltiges Gel aufgetragen. Der Wirkstoff wird bevorzugt von Hautkrebszellen und ihren Vorstufen aufgenommen.
Im Zellinneren wird der Wirkstoff in seine lichtaktivierbare Form umgewandelt und die Zellen dadurch lichtempfindlicher gemacht (Photosensibilisierung). Dies geschieht vor allem in den Hautkrebszellen, da sie einen aktiveren Stoffwechsel haben als gesunde Zellen.
Bei Einwirkung von Rotlicht in der Praxis oder Tageslicht bei einem Spaziergang auf die behandelte Hautfläche wird der Wirkstoff angeregt und verursacht die Bildung von hochreaktivem Sauerstoff in den Zellen.
Die Folge: Die geschädigten Zellen werden zerstört, während gesunde Hautzellen unversehrt bleiben. Die abgestorbenen Zellen werden abgebaut, die Haut erneuert sich.
Je nach Schwere der AK kann es zu Kribbeln, Rötungen oder sogar Krustenbildung kommen.
Spätestens nach einer Woche ist die AK komplett verschwunden. Auch das kosmetische Ergebnis kann sich sehen lassen. Es bleiben keine Narben zurück und die Haut ist sogar verjüngt.“
3. Warum ist die modernere Behandlungsmethode mit Tageslicht für den Patienten angenehmer?
Dr. Tanja Fischer: „Früher haben wir die behandelten Stellen mit Rotlicht behandelt, was für den Patienten sehr schmerzhaft war. Heute nutzen wir bei der Daylight PDT natürliches Tageslicht. Das ist für den Patienten sehr angenehm, da er einen ausgiebigen Spaziergang machen oder sich in ein Cafe in die Sonne setzten kann.
Der Behandlungsablauf der Daylight PDT ist einfach und kann nach Anleitung des betreuenden Hautarztes also auch vom Patienten selbst außerhalb der Arztpraxis durchgeführt werden.
Nach Auftragen der photoaktiven Creme muss ein Sonnenschutzmittel zum Schutz vor UV-Strahlung auf alle dem Sonnenlicht ausgesetzten Hautareale aufgetragen werden.
Während der Behandlungszeit sollte die Außentemperatur mindestens 10 °C betragen, daher behandeln wir die AK bevorzugt zwischen Frühjahr und Herbst.
Ein weiterer Vorteil für den Patienten: Die Behandlungszeit der Daylight PDT ist im Vergleich zur herkömmlichen PDT mit etwa zwei Stunden kürzer und die Behandlung mit weniger Schmerzen verbunden. Patienten können ihren Dermatologen auch auf die Daylight Therapie ansprechen, da viele Ärzte die betroffenen Areale noch rausschneiden bzw. mit Rotlicht arbeiten.“
4. Wer ist von Aktinischen Keratosen betroffen?
Dr. Tanja Fischer: „Bis in die 80er Jahre hinein dachte man, die Sonne sei nur gesundheitsförderlich und hat sich bewusst der Sonne ohne Sonnenschutz ausgesetzt.
Die Kinder der 70er Jahre, also Patienten ab 40, kommen daher immer mehr in meine Praxis.
Manchmal trifft es sogar schon jüngere Patienten mit Mitte 20. Menschen, die viel im Freien sind wie z.B. Gärtner aber auch Segler sind sehr häufig betroffen.
Unsere klinische Erfahrung zeigt, dass Hautkrebs und Vorstufen bestimmter Hautkrebsformen häufiger bei Männern auftreten als bei Frauen.
Der Grund ist, dass Frauen etwas besser geschützt sind wegen ihres Make Ups, in dem meist ein SPF enthalten ist.
Ausserdem werden Krebsvorstufen zum Teil schon durch Säurepeelings (Säurepeelings zuhause oder vor allem durch professionelle beim Arzt oder der Kosmetikerin), die eher von Frauen genutzt werden, eliminiert!“
Wer gern mehr erfahren möchte, schaut bitte direkt unter https://www.hlcp.de