Sportlich unterwegs?

... drei häufige Sportverletzungen

Nicht umsonst heißt es „Sport ist Mord“ – denn viele Menschen verletzen sich insbesondere bei sportlichen Aktivitäten.

Andreas Stommel, leitender Physiotherapeut des Bonner Zentrums für Ambulante Rehabilitation, erläutert, welche Verletzungen am häufigsten auftreten, wie sie sich vermeiden lassen und wie Betroffene sich im Falle eines Unfalles wieder fit machen.

1. Kreuzbandriss
Im Kniegelenk befinden sich ein vorderes und ein hinteres Kreuzband, die das Schienbein mit dem Oberschenkelknochen verbinden und für Stabilität sorgen.

Vor allem beim Fußball oder Tennis führen häufige Start-Stopp-Bewegungen und plötzliche Richtungswechsel allerdings häufig zum vorderen Kreuzbandriss.

Dabei wird das Knie zu weit gebeugt und im Stand verdreht.

Betroffene nehmen meist ein knackendes Geräusch und anschließend stechende Schmerzen wahr.

„Um der Verletzung vorzubeugen, sollten Sportler die Bänder mit regelmäßigen Übungen stabilisieren. Dazu gehört beispielsweise Krafttraining für die Beine, Zick-Zack-Laufen und die Arbeit mit einem sogenannten Balance-Board, umgangssprachlich auch Wackelbrett genannt“, erklärt Andreas Stommel.

Im Falle eines Kreuzbandrisses raten Experten Betroffenen zu Gehhilfen und Krankengymnastik.

Operationen kommen hingegen eher selten in Betracht und sind vom jeweiligen Alter und Sportlichkeit der Betroffenen abhängig. Die Rehabilitation kann sowohl nach einer OP als auch nach einer konservativen Behandlung mehrere Monate andauern.

2. Zerrung
Zu einer Muskelzerrung kommt es durch eine Überdehnung des Muskels.

Als Ursache gilt oft eine plötzliche Überbelastung, insbesondere bei ungewohnten Bewegungen.

Besonders häufig betrifft diese die Rücken-, Oberschenkel- und Wadenmuskulatur.

Um einer Verletzung vorzubeugen, sollten die Muskeln vor Sportbeginn aufgewärmt und leicht gedehnt werden.

Bei Verdacht auf eine Zerrung sollten Betroffene jegliche sportliche Aktivität abbrechen und möglichst schnell handeln. Als optimale Erste-Hilfe-Maßnahme gilt das PECH-Schema: Pause, Eis, Compression und Hochlagern.

Je nach Umfang und Ausmaß der Verletzung sollte der betroffene Muskel etwa vier bis sechs Tage ruhen.

„Zusätzlich kann bei einer Zerrung eine physiotherapeutische Behandlung sinnvoll sein, da sie zur Entspannung des Muskels beiträgt und damit die Regenerationsfähigkeit fördert“, weiß Andreas Stommel.

Außerdem sorgt sie dafür, dass die Kraft des betroffenen Muskels erhalten bleibt.

3. Tennisarm
Bei einem Tennisarm, auch Epicondylitis genannt, handelt es sich um einen schmerzhaften Reizzustand der Sehnenansätze von Muskeln des Unterarms. Diese Reizung entsteht häufig durch eine Überforderung sowie Fehlhaltungen oder falsche Techniken bei Rückschlagsportarten.

„Dadurch belasten Sportler insbesondere die Sehnen, die an der Streckung des Handgelenks beteiligt sind, weshalb Bewegungen wie Beugen, Strecken, Drehen, Greifen und Heben zu Schmerzen führen“, sagt Andreas Stommel.

Zunächst hilft es, die schmerzlichen Tätigkeiten möglichst zu vermeiden – oder die Belastungen so zu verringern, dass die Beschwerden nachlassen.

Spezielle Kräftigungsübungen für den Unterarm und das Handgelenk sorgen für eine Linderung der Schmerzen.

Auch eine manuelle Therapie durch einen Physiotherapeuten kann helfen.

Weitere Informationen unter www.reha-bonn.de