Mehr Entscheidungsfreiheit – weniger Rückenschmerzen
Rückenschmerzen kennt fast jeder.
Oft werden die Beschwerden mit körperlicher Belastung durch den Arbeitsplatz in Verbindung gebracht, zum Beispiel durch langes Sitzen oder eine falsche Körperhaltung.
Jetzt stellten deutsche Forscher fest, dass auch eine hohe Arbeitsbelastung, geringe Entscheidungsmöglichkeiten und wenig soziale Unterstützung bei der Arbeit häufig mit chronischen Rückenschmerzen einhergehen.
Weltweit leidet fast jeder Vierte an chronischen Schmerzen im unteren Rücken. Psychologen der TU Dresden haben in Zusammenarbeit mit Gesundheitswissenschaftlern und Arbeitsmedizinern sowie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 19.000 Datensätze aus 18 Studien ausgewertet.
Dabei konnte gezeigt werden, dass nicht nur körperliche, sondern auch psychische und soziale Faktoren am Arbeitsplatz zu chronischen Rückenleiden beitragen können. „Menschen mit hoher Arbeitsbelastung litten häufiger an chronischem Rückenschmerz.
Arbeitnehmer mit größeren Handlungs- und Entscheidungsspielräumen an ihrem Arbeitsplatz waren weniger betroffen.
Es konnte auch gezeigt werden, dass Rückenschmerzen weniger auftraten, wenn betroffene Menschen am Arbeitsplatz soziale Unterstützung von ihren Vorgesetzten und Kollegen erfuhren“, erläutert Dr. Anne Tomaschek von der TU Dresden.
„Ein Umdenken bei den Arbeitsbedingungen könnte schmerzbedingte Krankheitsausfälle vermindern“, so Dr. Denise Dörfel von der TU Dresden. „Flexible Pausen, mehr Spielräume beim Einteilen der Arbeit, das alles reduziert die Arbeitsbelastung.
Ebenso helfen soziale Unterstützung durch Kollegen sowie mehr Rückmeldung und Anerkennung durch die Vorgesetzten.“
Quelle:
Deutsches Grünes Kreuz - www.dgk.de
Quellen:
1. http://idw-online.de/de/news730388
2. Buruck, G., Tomaschek, A., Wendsche, J., Ochsmann, E. und Dörfel, D. (2019). Psycho-social areas of worklife and chronic low back pain: a systematic review and meta-analysis. BMC Musculoskelet Disord 20, 480
https://doi.org/10.1186/s12891-019-2826-3