Ein heimtückisches Gelenk imitiert Rückenschmerzen
... das Iliosakralgelenk ist häufig der Verursacher von Beschwerden
Ob an Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule:
Rückenbeschwerden gelten heutzutage als Volkskrankheit Nummer eins. Nicht umsonst widmet sich jährlich der Tag der Rückengesundheit am 15. März allein diesem Thema.
Vor allem der untere Rücken gilt als Schwachstelle der Wirbelsäule. Hier klagen die meisten Betroffenen über Beschwerden.
Entgegen der allgemeinen Annahme und momentanen Behandlungspraxis liegt die Ursache für Schmerzen an dieser Stelle jedoch häufig nicht in den Bandscheiben, sondern im Iliosakralgelenk, kurz ISG.
„Nachweislich wird jeder fünfte Patient fälschlicherweise auf einen Bandscheibenvorfall hin behandelt, obwohl eigentlich das ISG die Probleme verursacht. Daraufhin folgt meist ein langer Leidensweg mit unterschiedlichsten Behandlungsansätzen, die allesamt erfolglos bleiben, da der eigentliche Auslöser unentdeckt bleibt“, weiß Prof. Dr. Jürgen Harms, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Experte für Wirbelsäulenchirurgie in Heidelberg und betont: „Dieses mystifizierend behandelte Problem mit dem ISG sollte daher einen höheren Stellenwert in der Behandlung von Rückenschmerzpatienten einnehmen und die Gesellschaft sollte sich intensiver damit auseinandersetzen.“
Mit einfachen Tests langen Leidensweg ersparen
Patienten, die unter dem sogenannten ISG-Syndrom leiden, lassen sich meist bereits an der Krankengeschichte und der Schmerzlokalisation erkennen.
„Um die Diagnose zu bestätigen, empfiehlt es sich, fünf einfache Untersuchungen durchzuführen, die den Schmerz im ISG-Bereich provozieren“, erklärt der Experte. „Weisen drei dieser als Provokationstests bekannten Maßnahmen auf eine krankhafte Veränderung hin, bei der konservative Maßnahmen keine Linderung mehr versprechen, gibt es spezielle Dreiecksimplantate, die das ISG wieder stabilisieren. Die Kosten dieser schonenden minimalinvasiven Methode mittels sogenannter iFuse-Implantate werden sogar von der Krankenkasse übernommen.“
Allerdings untersuchen immer noch zu wenige Ärzte ihre Patienten auf das ISG-Syndrom.
Der Grund:
Es ähnelt sehr stark dem Krankheitsverlauf bei einem Bandscheibenvorfall oder einer Wirbelkanalverengung.
Prof. Harms stellt jedoch klar:
„Betroffenen bleiben ein langer Leidensweg und sicherlich viele unnötige Operationen erspart, wenn Haus- und Fachärzte bei Schmerzen im unteren Rücken immer auch das ISG als Auslöser in Betracht ziehen.
Auch die Psyche leidet unter erfolglosen und teilweise schmerzhaften Therapien, sodass das Vertrauen in weitere medizinische Behandlungen stetig sinkt.“
Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.si-bone.de