Alternative Behandlungsformen gegen Rückenschmerzen
In die Tiefe gehen
Am 15. März 2015 fand der Tag der Rückengesundheit unter dem Motto „Sie haben es in der Hand – Rückenschmerzen bieten Chancen“ statt.
Heutzutage stellen besonders Bewegungsmangel und Fehlhaltungen typische Auslöser für Beschwerden dar. Denn durch einen relativ inaktiven Alltag kommt es zu Verspannungen in Tiefenmuskulatur und Bindegewebe.
„Um daraus entstehende Schmerzen zu lindern, zielen Therapien vor allem auf die sanfte Mobilisation dieser Strukturen ab, sodass Betroffene im besten Fall auf Medikamente verzichten können“, betont Dr. Robert Saxler, Facharzt für Orthopädie in der SternKlinik in Bremen. „So lassen sich verhärtete Bereiche beispielsweise mithilfe spezieller Koordinations- und Stabilitätsübungen lockern. Aber auch neuartige Vibrationstherapien oder osteopraktische Techniken erzielen Erfolge bei der Behandlung von Rückenschmerzpatienten.“
Verklebungen lösen
Unseren Körper durchzieht ein Netz von Bindegewebestrukturen, sogenannte Faszien, die als Verbindungselement zwischen Knochen, Muskeln und Sehnen sofort auf Störungen reagieren.
Mit der Zeit führen Fehlbelastungen und Bewegungsmangel zu Verklebungen dieser inneren Strukturen. Schmerzen entstehen.
„Um Bindegewebe und Tiefenmuskulatur wieder zu lockern, reichen normale Bewegungsformen oder Kräftigungsübungen meist nicht aus. Denn damit erreichen Betroffene lediglich die oberflächlichen Strukturen. In diesem Fall rate ich zu einem speziellen faszienorientierten Training“, erklärt Dr. Saxler.
Dazu stehen unterschiedliche Stabilisations- und Koordinationseinheiten bereit, die Patienten unter fachlicher Anleitung durchführen sollten.
Übungen wie der Einbeinstand auf einem Wackelkissen in Kombination mit einem elastischen Stab in der Hand schulen unsere Tiefenmuskulatur beispielsweise bereits enorm.
Und auch mithilfe spezieller funktioneller Taping-Techniken wie dem Kinesiotaping lassen sich Faszien behandeln.
Hierfür fixieren Experten ein besonderes elastisches Band in unterschiedlichen Lagen und abgestimmt auf die Beschwerden auf der Haut. Dieses löst verklebte Faszien und eine Schmerzlinderung stellt sich ein.
Mit Vibrationen gegen Schmerzen
Als vielversprechende Alternative zu Schmerzmitteln bei Rückenschmerzen entwickelten Experten eine Methode, die mithilfe von Vibrationen arbeitet: die Matrix-Rhythmus-Therapie.
Die Behandlung aktiviert mithilfe eines speziellen Massagegeräts die körpereigenen Schwingungen der Skelettmuskulatur und Verspannungen lösen sich tiefgreifend.
„Patienten beschreiben diese Therapieform oftmals mit den Worten, dass die Beschwerden wie von selbst weggingen“, sagt der Rückenspezialist.
Triggerpunkte finden und behandeln
Auch sogenannte osteopraktische Techniken kommen für Rückenschmerzpatienten infrage. Dabei werden mithilfe spezieller Messgeräte Bewegungseinschränkungen an den Gelenken festgestellt.
Außerdem sucht der Therapeut durch Abtasten nach verkürzten Muskeln. Auf diese Weise lassen sich sogenannte Triggerpunkte finden.
„Darunter verstehen Experten knötchenförmige Verdichtungen der Muskulatur, die als lokale Entzündungen Schmerzen auslösen. Manchmal treten diese auch fernab der beschwerdeauslösenden Stelle auf“, weiß Dr. Saxler.
Um Probleme zu lindern, setzen Osteopraktiker an den Triggerpunkten gezielt Reize durch Drucktechnik, sodass sich verhärtete Strukturen lösen. Insbesondere chronische Rückenschmerzpatienten erhalten dadurch spürbare Besserung.
Für wen sich welche Therapie am besten eignet, sollten Betroffene immer individuell mit ihrem Arzt absprechen.
Weitere Infos erhalten Sie dazu auch direkt unter www.sternklinik.net