Stabilisierung des Iliosakralgelenks

Übungen zu Schmerzlinderung

Klagen Menschen über Schmerzen im unteren Rückenbereich, so stehen häufig zunächst die Bandscheiben im Fokus.

Oftmals betreffen die Beschwerden jedoch das sogenannte Iliosakralgelenk, kurz ISG, das als Verbindungsstelle des Ober- und Unterkörpers zwischen dem Kreuz- und Darmbein liegt.

Aufgrund ähnlicher Krankheitsbilder und Symptome erhalten viele Betroffene eine unzureichende Behandlung und entwickeln infolgedessen dauerhafte Schmerzen.

Falsche Bewegungen beim Aufstehen oder Heben sowie ein Tritt ins Leere stellen häufige Auslöser für ein ISG-Syndrom dar.

„Einfache Übungen können bereits helfen, das ISG zu stabilisieren und Schmerzen zu lindern“, weiß Dr. Wolfram Käfer vom Rücken- und Wirbelsäulenzentrum (RWZ) Dr. Käfer und Kollegen in Kaiserslautern.

Schieben und verdrehen

Bei dem sogenannten Schieber legen Betroffene sich flach in Rückenlage auf eine Matte. Die Beine werden langgestreckt auf der Matte abgelegt und dann abwechselnd weiter nach unten gedehnt.

Durch diese Übung bewegt sich das Becken entgegengesetzt zum Bein nach rechts oder links und mobilisiert somit den Bereich um das ISG.

 „Insbesondere für Patienten, die bereits unter stärkeren Schmerzen leiden und in ihrer Bewegung eingeschränkt sind, bietet sich der Schieber an“, so Dr. Käfer.

Eine klassische Übung stellt außerdem der Verdreher dar, der sich ebenfalls für die Schmerzlinderung von ISG-Beschwerden eignet.

Betroffene begeben sich wieder in die Rückenlage, winkeln das rechte Bein an und stellen dieses über das linke Bein auf der anderen Seite ab. Anschließend kippen sie den Unterkörper in Richtung des abgestellten Beines – der Oberkörper bleibt dabei auf der Matte liegen.

Der entgegengesetzte Arm wird zur Seite ausgestreckt und der Blick folgt der Hand. Dadurch entsteht eine Dehnung in der Muskulatur um das ISG. Es empfiehlt sich, diese Übung für circa 30 Sekunden zu halten und anschließend die Seiten zu wechseln.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, mit der Übung einfache Taube die Schmerzen im ISG zu lindern.

Dabei setzt sich der Betroffene an die vordere Kante eines Stuhls und legt den linken Fuß auf dem rechten Knie ab. Die Hände befinden sich auf dem Knie und dem Knöchel des abgelegten Beines. Nun senkt der Patient seinen Blick, um die Wirbelsäule gerade zu halten, und lehnt sich nach vorn. Dadurch dehnen sich die Muskeln rund um Gesäß und ISG. Anschließend die Dehnung langsam lösen und zur anderen Seite wechseln.

Weiterführende Behandlungsmethoden

Neben den Übungen zur Linderung von ISG-Schmerzen bieten weitere konservative Maßnahmen, wie Wärmebehandlungen, Physiotherapie und Akupunktur, Möglichkeiten zur Behandlung der Beschwerden − insbesondere bei Patienten, die unter chronischen Beschwerden leiden und bei denen mittels CT oder MRT Veränderungen nachweisbar sind.

Zeigen diese konservativen Maßnahmen jedoch keine Wirkung, kommt ein operativer Eingriff infrage, bei dem klinisch etablierte iFuse-Implantate eingesetzt werden können, um das Gelenk zu stabilisieren. Durch die dreieckige Form erhält das Implantat Rotationsstabilität und verwächst somit schnell mit dem umliegenden Gewebe.

Ein Eingriff erfolgt dabei minimalinvasiv, da der behandelnde Arzt für die 4 bis 7 Zentimeter großen Implantate lediglich einen kleinen Hautschnitt von 2 bis 3 Zentimetern setzt. „Für den Patienten ist die circa 60-minütige Operation daher meist wenig belastend, wodurch dieser häufig bereits nach wenigen Tagen und fast schmerzfrei die Klinik verlassen kann“, erklärt Dr. Käfer. Ein weiterer Vorteil des iFuse Implant Systems: Krankenkassen übernehmen in der Regel die gesamten Kosten für den Eingriff.

Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.si-bone.de