HPV-Impfung jetzt schon für Mädchen ab 9 Jahren empfohlen
Ende August 2014 hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre jährlichen Empfehlungen veröffentlicht.
Die wesentlichste Änderung:
Die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV-Impfung) soll früher als bisher gegeben werden, junge Mädchen sollen nun bereits ab 9 Jahren und nicht wie bisher ab 12 Jahren gegen die HPV-Hochrisikotypen 16 und 18, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können, geimpft werden.
Vorzugsweise sollen 9- bis 13 bzw. 14-Jährige - je nach verwendetem Präparat - geimpft werden.
In diesem Alter ist sind 2 HPV-Impfungen ausreichend. Selbstverständlich soll eine fehlende Grundimmunisierung für Mädchen bis 17 Jahre weiterhin nachgeholt werden, dann sind allerdings 3 Impfungen notwendig.
Ausdrückliches Ziel der STIKO bei diesen Änderungen ist die Reduktion der Krankheitslast durch Gebärmutterhalskrebs.
Die frühe Impfung bietet gleich zwei Vorteile:
Zum einen ist die Impfung bei jungen Mädchen besonders wirksam, zum anderen wird ein sicherer Impfschutz schon vor den ersten Intimkontakten aufgebaut.
Da HPV sehr weit verbreitet sind, kommt es oftmals bereits bei den ersten sexuellen Kontakten zu einer Infektion.
Und:
Die U11, zu der viele Mädchen sowieso beim Arzt erscheinen, bietet eine gute Gelegenheit zur Impfung.
Auch bei der Pneumokokken-Impfung hat die STIKO die Angaben konkretisiert.
Demnach kann für chronisch Kranke alternativ der 13-valente Pneumokokken-Konjugatimpfstoff oder der 23-valente Polysaccharidimpfstoff angewendet werden.
In einzelnen Fällen können auch beide nacheinander eingesetzt werden, zum Beispiel, wenn es um den Schutz der besonders gefährdeten Patienten ohne funktionierende Milz (Patienten mit Asplenie) geht.
Pneumokokken sind weit verbreitete Bakterien, die zum Beispiel schwere Lungen- oder Hirnhautentzündungen verursachen.
Die Liste der diesbezüglich gefährdeten Patienten ist detaillierter geworden, so etwa bei den aufgeführten Immundefekten.
Außerdem wird die Impfung nun ausdrücklich für Träger eines Cochlea-Implantats empfohlen (möglichst vor dem Eingriff) sowie für Patienten mit Lebererkrankungen.
Quelle:
Epidemiologisches Bulletin, 25. August 2014 / Nr.34 - www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2014/Ausgaben/34_14.pdf?__blob=publicationFile