Die Gefahr der Medien

Warum Eltern den Medienkonsum ihrer Kinder kontrollieren sollten

Kontrollieren Eltern, wie lange ihre Kinder fernsehen oder vor dem Computer sitzen, so hat dies einen positiven Einfluss auf die durchschnittliche Schlafdauer, die Schulleistungen, das soziale Verhalten und indirekt auf das Gewicht der Kinder. Dieser Effekt ist noch mehr als ein halbes Jahr später messbar.

Zu diesem Ergebnis kommt eine amerikanische Studie, die über 1.300 Kinder im Verlauf eines Schuljahres beobachtete.

Auch der Berufsverband der Kinder und Jugendärzte und das Institut für Medizinökonomie & Medizinische Versorgungsforschung (iMÖV) Köln planen im Rahmen des Projekts „BLIKK-Medien“, den Umgang mit elektronischen Medien und dessen Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu untersuchen, da zahlreiche Studien bereits über Folgen eines zu langen Medienkonsums und deren möglichen negativen Auswirkungen auf die Kindes-Gesundheit berichtet haben.

„Neben einem Rückgang der körperlichen Fitness und Abnahme der Leistungsfähigkeit kann übermäßiger Medienkonsum aggressives Verhalten, die Entwicklung eines unrealistischen Körperbilds und Essstörungen, Aufmerksamkeitsdefizite, verzögerte Sprachentwicklung, sozialen Rückzug sowie mangelnde Konfliktfähigkeit zur Folge haben“, berichtet Co BLIKK Projektleiter Dr. Uwe Büsching, der zugleich auch Sprecher des Ausschusses Jugendmedizin vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) ist.

„Eltern können durch eine alternative Beschäftigung zum digitalen Mediengebrauch, wie beispielsweise Sport, diesen negativen Symptomen entgegenwirken“, ergänzt Prof. Dr. Rainer Riedel, ebenfalls Co-BLIKK-Projektleiter.

Unabhängig davon, ist eine Nutzung digitaler Medien nicht mehr aus unserem täglichen Leben wegzudenken. Ein angemessener Umgang muss jedoch von unseren Kindern und Jugendlichen erlernt werden. Rich et al. fordert daher, dass ein Umdenken sowohl bei Eltern, als auch bei den Kinder- und Jugendärzten stattfinden sollte: Digitale Medien sollen nicht strikt verboten, sondern es sollen Wege zu einer adäquaten Nutzung gefunden werden. Hierbei ist die Zusammenarbeit zwischen den Ärzten und den Eltern von großer Bedeutung.

Eine Vorgabe von „BLIKK-Medien – Bewältigung, Lernverhalten, Intelligenz und Krankheiten – Kinder und Jugendliche im Umgang mit elektronischen Medien“ ist es, anhand der erhobenen Daten Strategien zu erarbeiten, um gemeinsam mit den Eltern, Kindern und Jugendlichen den „richtigen Umgang“ in der Medienwelt zu erarbeiten. So können physische und psychische Erkrankungen aufgrund eines erhöhten Medienkonsums frühzeitig vorgebeugt werden.

„Schon kleine Veränderungen können sich längerfristig günstig auswirken. Ziel sollte es sein, dass Schulkinder nicht mehr als zwei Stunden täglich vor einem Bildschirm sitzen“, rät Dr. Büsching. Es ist wichtig zu wissen, dass sich Eltern bei Unsicherheiten Rat bei ihrem Kinder- und Jugendarzt einholen können.

Weitere aktuelle Informationen rund um das Thema "Kinder- und Jugendgesundheit" unter www.kinderaerzte-im-netz.de

Quellen:
Limiting Screen Time Improves Sleep, Academics and Behavior, Iowa State University Study Finds.Iowa State University, Press Release: 3/31/2014 4:25 PM EDT

Douglas, A. et al.: Protective Effects of Parental Monitoring of Children’s Media Use. JAMA Pediatr.168 (5), 479 (2014)

doi:10.1001/jamapediatrics.2014.146.

http://archpedi.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=1852609