Nicht hamstern aber vorsorgen
Kinderärzte und Apotheker befürchten auch in diesem Herbst und Winter wieder einen Mangel an Medikamenten für Kinder.
So sollten Eltern vorsorgen, damit der erkrankte Nachwuchs optimal versorgt ist.
Der letzte Winter hatte es in sich: nach verhältnismäßig wenigen Atemwegsinfektionen und Kinderkrankheiten aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen im Vorjahr, schlugen Viren und Bakterien wieder zu. In Kindergärten und Schulen waren viele Kinder an Erkältungen, aber auch an Scharlach oder dem RS-Virus erkrankt.
Nach dem Besuch in der Kinderarztpraxis begann dann für viele Eltern die Odyssee:
Welche Apotheke hatte noch fiebersenkende Mittel, Antibiotika oder Hustensaft vorrätig?
Statt am Bett des kranken Kindes zu sitzen, telefonierten und fuhren Mütter wie Väter teilweise viele Apotheken ab. Expert*innen sagen auch für diesen Herbst und Winter ähnliche Situationen voraus.
Mediziner rät: Hamstern ist keine Option
„Das würde den Mangel nur verstärken und ist insbesondere bei Antibiotika sogar gefährlich“, erklärt Dr. Gerd Herold, Beratungsarzt der Pronova BKK.
„Ich empfehle Eltern jedoch – auch abgesehen von Lieferengpässen – immer ein fiebersenkendes Mittel zuhause vorrätig zu haben. So hat man bei plötzlich auftretendem, hohem Fieber sofort etwas parat und muss im Ernstfall nicht auch noch nachts oder am Wochenende zu einer Apotheke mit Notdienst fahren.“
Je nach Alter der Kinder muss man dabei unbedingt auf die passende Dosierung achten. Für Säuglinge bieten sich Zäpfchen an, bei Kleinkindern kann man auch auf Säfte und später alternativ auf Schmelztabletten umsteigen.
„Es reicht aber aus, eine Packung bzw. eine Flasche vorrätig zu haben. Bitte keine Medizinvorräte horten, so dass im Frühjahr vielleicht abgelaufene Packungen weggeworfen werden müssen“, appelliert Dr. Herold.
Ist kein Schmerzmittel griffbereit, können Eltern versuchen, das Fieber mit Wadenwickeln zu senken. Bei Kindern sollten diese allerdings nicht eiskalt, sondern handwarm sein.
Wahllose Arzneimittelvorräte nicht sinnvoll
„Müssen Kinder regelmäßig bestimmte Medikamente nehmen, sollten Eltern am besten vorausschauend neue Rezepte und Arzneimittel besorgen, und nicht erst am letzten Tag loslaufen,“ so Dr. Herold. Darüber hinaus seien wahllose Hamsterkäufe vor allem von Antibiotika und Penicillin nicht nur vor dem Hintergrund eines drohenden Mangels nicht empfehlenswert.
„Diese Medikamente helfen nur bei bakteriellen Infektionen und werden dann passgenau verordnet. Hier gibt es unterschiedliche Wirkstoffe, die z. B. bei Scharlach, Mittelohrentzündung oder einer Lungenentzündung zum Einsatz kommen“, fasst der Mediziner zusammen.
Über die Pronova BKK
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