Tag des alkoholgeschädigten Kindes

Suchtmedizinerin Dr. Reingard Herbst über Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft

Regelmäßiger Alkoholkonsum schadet, nicht nur der eigenen Gesundheit.

Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft Alkohol konsumiert haben, leiden möglicherweise ihr ganzes Leben lang an den gesundheitlichen Folgen.

Dr. med. Reingard Herbst, Chefärztin der NESCURE® Privatklinik am See, informiert zum Aktionstag „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ über fetale Alkoholspektrum-Störungen.

Ein Glas Wein in der Schwangerschaft – geht das?

„Nicht nur regelmäßiger Alkoholkonsum ist ungesund für das ungeborene Kind, schon geringe Mengen können schädlich sein. Deshalb sollten werdende Mütter während der Schwangerschaft am besten komplett auf Alkohol verzichten“, erklärt die Suchtmedizinerin Dr. Herbst, die in der NESCURE® Privatklinik Menschen beim sanften Alkoholentzug begleitet.

So kann sich zum Beispiel ein Glas Wein negativ auf die Gesundheit und die Entwicklung des ungeborenen Kindes auswirken.

Je häufiger und je größer die Alkoholmenge, die konsumiert wird, desto größer das Risiko für zum Beispiel eine FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder / Fetale Alkoholspektrum-Störung).

Hintergrund:
Alkohol, den die Mutter trinkt, gelangt über das Blut in die Plazenta, die das Kind während der Schwangerschaft mit der Mutter verbindet und es mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.

In welcher Schwangerschaftsphase ist Alkoholkonsum besonders schädlich für das ungeborene Kind?

Bereits in den ersten beiden Wochen nach der Befruchtung ist der Embryo mit der Mutter verbunden, denn sie teilen sich dasselbe Blut.

Bestehen bei den Zellen des Embryos, zum Beispiel durch extremen Alkoholkonsum der Mutter, zu viele Schäden, entwickelt er sich meist nicht weiter. Oft entsteht auch eine Schwangerschaft erst gar nicht, weil sich die befruchtete Eizelle nicht einnistet.

Zwischen der dritten und zehnten Schwangerschaftswoche ist das Risiko für Fehlbildungen beim Kind durch Alkoholkonsum besonders hoch. Denn während dieser Zeit entwickeln sich seine Organe.

Der Embryo kann Alkohol, der ihm über die Mutter zugeführt wird, deutlich schlechter abbauen als ein Erwachsener und ist dem Toxin im Verhältnis deutlich länger ausgesetzt.

Mögliche Folgen: die Organe des Embryos entwickeln sich weniger gut und sind kleiner, als sie sein sollten. Auch auf das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) wirkt das Nervengift schädigend.

Außerdem scheint ein Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Fehl- oder Frühgeburten zu bestehen. Wachstumsstörungen des Kindes, ein geringes Geburtsgewicht und geringe Geburtsgröße sind ebenfalls mögliche Folgen.

Einschränkungen, mit denen Menschen mit FASD zu tun haben

„Menschen mit einer Fetalen Alkoholspektrum-Störung haben ihr ganzes Leben mit körperlichen und geistigen Einschränkungen zu tun“, weiß die Expertin Dr. Herbst.

 So gehören Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche, motorische Defizite und eine Beeinträchtigung der emotionalen Regulationsfähigkeit zu typischen Zeichen der FASD.

Außerdem besteht das Risiko, später ebenfalls eine Alkoholsucht zu entwickeln, oder an einer Komorbidität wie Depression, Angststörung oder Impulskontrollstörung zu erkranken.

In der NESCURE® Privatklinik am See finden Menschen mit Alkoholproblem Hilfe.

Im Rahmen einer dreiwöchigen Therapie findet sowohl eine körperliche Entgiftung als auch eine vertiefte Auseinandersetzung auf psychischer Ebene mit den Ursachen und den Auswirkungen des Suchtmittelkonsums im individuellen, sozialen und beruflichen Lebensbereich statt.

Bei bestehenden Problemsituationen werden außerdem in therapeutischen Gesprächen Lösungsstrategien erarbeitet.

Auch werdende, alkoholkranke Mütter sind als Patientinnen willkommen.

Eine Möglichkeit herauszufinden, ob man zu überhöhtem Alkoholkonsum und letztlich zur Sucht tendiert, ist ein Alkohol-Selbsttest: https://www.nescure.de/alkoholiker-test/

Mehr zur Alkoholsucht: https://www.youtube.com/watch?v=P6veBEtI0E8

Über die Klinik:
Die NESCURE® Privatklinik am See ist eine der wenigen Kliniken in Deutschland, die sich auf die Behandlung einer Alkoholabhängigkeit als Hauptsuchtmittel in Kombination mit Erschöpfungserkrankungen spezialisiert hat.

Der qualifizierte Entzug ist dank der eingesetzten Neuro-Elektrischen Stimulation (NES) sanft, in nur drei Wochen in kleinen Gruppen effektiv und effizient umsetzbar.

Außerdem ist er aufgrund der professionellen Nachbetreuung besonders nachhaltig.

Die NESCURE® Privatklinik am See ist eine Fachklinik der Oberberg Gruppe, dem führenden Qualitätsverbund privater Fachkliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland.

Mehr zur NESCURE® Privatklinik am See: www.nescure.de/

Über die Oberberg Gruppe:
Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten in Deutschland.

In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt.

Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeutinnen und Therapeuten sowie Selbsthilfegruppen.