Zahnersatz bei Diabetes

Implantate keine Seltenheit mehr

Diabetiker überprüfen nicht nur penibel ihre Ernährung und ihren Blutzucker – auch bei der Wahl ihres Zahnersatzes passen sie mehr auf als andere Menschen.

Erhöhte Blutzuckerwerte fördern Entzündungen im Körper und verzögern die Wundheilung – auch im Bereich von Zähnen und Kieferknochen, was die Einheilung von Implantaten erschwert.

Doch mittlerweile besteht bei Zuckerkranken die Möglichkeit, den Mundraum unter bestimmten Bedingungen mit den künstlichen Schrauben zu versorgen.

Dr. Christoph Sliwowski, Spezialist für Implantologie und Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus, erklärt, worauf Betroffene achten müssen.

Bestimmte Voraussetzungen erforderlich
Da bei Zuckerkranken eine reduzierte Immunabwehr und eine höhere Infektionsanfälligkeit bestehen, berücksichtigen Zahnärzte besondere Vorsichtsmaßnahmen.

Zahnimplantate kommen beispielsweise nicht infrage, wenn bereits Folgeschäden des Diabetes an Netzhaut oder Nieren vorliegen: Diese weisen auf mögliche Gefäßschäden hin, die ein Einheilen von Implantaten unmöglich machen.

Darüber hinaus gehört ein stabiler Blutzuckerwert zur Grundvoraussetzung für eine einwandfreie zahnmedizinische Versorgung.

„Schwankungen führen zu Komplikationen, die langfristig den Verlust des Implantats zur Folge haben. Gegebenenfalls empfehle ich, dass im Verlauf der Behandlung ein Facharzt für Diabetes-Erkrankungen hinzugezogen wird“, betont Dr. Sliwowski.

Heilungsprozesse unterstützen
Häufig leiden Diabetes-Patienten unter einem Vitamin-D-Mangel. Während der gesamten Behandlung empfiehlt sich daher eine Supplement-Kur zur Knochenbildung, wodurch sich gleichzeitig der Zuckerstoffwechsel der Betroffenen verbessert.

Neben einem guten Gesundheitszustand gilt eine ausreichende Kieferknochen-Substanz als Voraussetzung für die stabile Verankerung des Implantats.

In der Regel verschreiben Zahnärzte den Betroffenen für den Zeitraum der Behandlung ein Antibiotikum, da die Immunabwehr bei Zuckerkranken beeinträchtigt ist. „Diese Medikamente bekämpfen Bakterien, die Entzündungen auslösen, und unterstützen dadurch das komplikationsfreie Verwachsen des Implantats“, erklärt Dr. Sliwowski.

Auch Patienten selbst tragen mithilfe ihrer Mundhygiene zu einem optimalen Ergebnis bei.

Dazu gehören regelmäßige Mundspülungen, die Verwendung von Zahnseide und Zwischenraumbürsten sowie zweimal jährlich professionelle Zahnreinigungen.

Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.zahnimplantat-klinik-duesseldorf.de