Wie Cafestol Typ-2-Diabetes verhindern kann

Für viele Menschen gehört Kaffee zum Alltag dazu.

Zahlreiche Studien belegen seine gesundheitsfördernde Wirkung:
So soll er u. a. vor Diabetes schützen. Neueren Untersuchungen zufolge liegt das an Cafestol, einer bioaktiven Verbindung des Kaffees.  

„Kaffee olé“?
In den letzten Jahren haben Forscher die Verbindungen untersucht, die das Risiko von Diabetes senken können. Einige von ihnen wurden im Tierversuch getestet. Die neueste Studie, die im Journal of Natural Products veröffentlicht wurde, stellte heraus, dass eine dieser Substanzen in der Lage war, die Zellfunktion und Insulin-Sensitivität von Mäusen zu verbessern. Der Befund könnte die Entwicklung neuer Medikamente anregen, um die Krankheit zu behandeln oder gar zu verhindern.

Mit oder ohne Zucker?
Allein in Deutschland gibt es aktuell mehr als 6 Millionen Menschen mit Diabetes. Mehr als 90 Prozent der Betroffenen leiden an Typ-2-Diabetes. Einige Studien deuten darauf hin, dass das Trinken von drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag das Risiko der Entwicklung eines Typ-2-Diabetes reduzieren kann. Zunächst nahmen die Wissenschaftler an, dass das Koffein für diesen Effekt verantwortlich sei, aber spätere Erkenntnisse haben diese Möglichkeit widerlegt, was darauf hindeutet, dass andere Substanzen im Kaffee eine wichtigere Rolle spielen könnten.

In einer früheren Laborstudie hat das Team um Fredrik Brustad Mellbye und Søren Gregersen von der Abteilung für Endokrinologie und Innere Medizin am Universitätsklinikum Aarhus in Dänemark festgestellt, dass eine Verbindung namens Cafestol die Insulin-Sekretion in die Pankreas-Zellen erhöhte, wenn diese Glukose ausgesetzt waren. Gleichzeitig erhöhte die Substanz die Glukoseaufnahme in Muskelzellen genauso effektiv wie ein Antidiabetikum. In der aktuellen Studie wollte das Forscherteam herausfinden, ob Cafestol auch dazu beitragen würde, den Beginn von Typ-2-Diabetes bei Mäusen zu verzögern oder sogar ganz zu verhindern.

Gruppenarbeit
Dazu teilten die Forscher die Mäuse, die für einen Typ-2-Diabetes anfällig waren, in drei Gruppen. Zwei Gruppen wurden verschiedene Dosierungen an Cafestol verabreicht. Nach zehn Wochen hatten beide Gruppen der mit Cafestol gefütterten Mäuse niedrigere Blutzuckerwerte und eine verbesserte Insulinsekretionskapazität als die dritte Kontrollgruppe, der kein Cafestol verabreicht wurde.

Gleichzeitig hatte die Verabreichung auch nicht zu Hypoglykämie oder einem niedrigen Blutzuckerwert geführt. Die Forscher sind der Meinung, dass dies eine gute Möglichkeit für die Arzneientwicklung sei, um die Krankheit beim Menschen zu behandeln oder sogar zu verhindern.

Quelle:
medicalpress.de