Sehprobleme bei Diabetikern trotz Grauer-Star-Operation
... für „Zuckerkranke“ ist nach der Katarakt - Behandlung besondere Vorsicht geboten
Die Volkskrankheit Diabetes mellitus lässt in Deutschland derzeit ca. 6 Millionen Menschen an einem erhöhten Blutzuckerspiegel leiden, Tendenz steigend (Quelle: DiabetesDE Deutsche Diabetes-Hilfe).
Eine Folge der „Zuckerkrankheit“ sind beispielsweise Veränderungen an der Netzhaut.
Für 2.000 Patienten im Jahr bedeutet dies ein Leben ohne Augenlicht: sie erblinden (Quelle: DiabetesDE Deutsche Diabetes-Hilfe).
Eine der Hauptursachen hierfür ist eine Linsentrübung (Grauer Star).
Nach der operativen Behandlung, die die Linsentrübung beseitigt, ist die Gefahr von Entzündungsprozessen am Auge für Diabetes-Patienten besonders hoch. Die Entzündungen können zu flüssigkeitsbedingten Schwellungen der Netzhautmitte führen, welche im Ernstfall die lichtübertragenden Gewebeschichten des Auges auseinanderreißen können.
Diabetiker: doppelte Verlierer bei Grauem Star
Fast jeder zweite Mensch wird im hohen Alter an Grauem Star (Katarakt) erkranken. Die Linsentrübung beeinträchtigt das Sehvermögen durch nebliges Sehen, verschwimmende Kontraste, Blendempfindlichkeit und eine generell nachlassende Sehkraft. Die Behandlung ist durch die weltweit am häufigsten durchgeführte Operation meist kein Problem.
Für Patienten mit Diabetes mellitus stellt sich die Situation aber dramatischer dar:
Bei ihnen tritt die „Cataracta diabetica“ oft schon in frühen Lebensjahren auf und die Gefahr der Erblindung steigt stark an. Die zur Therapie nötige Operation ist nur möglich, wenn besondere Aspekte, wie ein konstant eingestellten Blutzuckerspiegel, gewährleistet sind.
Auch während der Behandlung muss der Chirurg sich mit speziellen Methoden und der richtigen Linsenwahl auf seinen zuckerkranken Patienten einstellen. Nach der Operation ist zumeist eine gute Sehqualität hergestellt, aber die Kombination mit anderen diabetes-spezifischen Augenbeschwerden kann das Sehergebnis trotzdem einschränken.
Zusätzlich steigt bei Personen mit Diabetes mellitus das Risiko, an postoperativen Entzündungsprozessen mit schwerwiegenden Folgen wie einem Makulaödem zu leiden.
Hierbei beeinträchtigen flüssigkeitsbedingte Schwellungen im Bereich der Netzhautmitte, dem Ort des scharfen Sehens, das Sehvermögen. Der Patient sieht dann, trotz erfolgreicher Operation, unscharf und leidet unter einem eingeschränkten Kontrastsehen. Daher gestaltet sich die Operation samt Vorbereitung und Nachsorge für Diabetiker spezifisch. Unser Experte erläutert die Voraussetzungen für die Behandlung und wie sich Risiken minimieren lassen.
Zuckerstar unterscheidet sich von Altersstar
Die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus führt dazu, dass Patienten häufiger von Augenproblemen betroffen sind als Personen mit konstantem Blutzuckerspiegel. Schwankt er, kann dies zu vorübergehenden Veränderungen der Sehschärfe wie beispielsweise Kurzsichtigkeit führen.
Grund ist ein erhöhter Zuckergehalt im Augenwasser, durch den sich Zuckerbausteine in der Linse einlagern Das kann zu veränderten Flüssigkeitszusammensetzungen und einem Flexibilitätsverlust der Linse führen kann. Die gesunde Funktionsweise des Auges wird zerstört.
Für den Patienten bedeutet dies gesundheitliche Probleme, die weit über eine Sehschwäche hinausgehen. Die Folge sind Netzhautschäden, welche neben anderen diabetes-spezifischen Augenkrankheiten auch zu „Cataracta diabetica“, dem durch Diabetes hervorgerufenen Grauen Star, führen können. Unser Experte erklärt die spezifischen Ursachen des diabetes-indizierten Grauen Stars und kennt die Therapiemöglichkeiten.
Wehret den Anfängen
Die Symptome des Grauen Stars treten schleichend auf und werden daher oft erst spät erkannt. Weltweit ist der Katarakt daher die häufigste Erblindungsursache.
Bei Patienten mit Diabetes mellitus ist das Risiko der Erkrankung besonders hoch, was viele Betroffene aber nicht wissen. Dabei kann schon ein konstanter Blutzuckerspiegel das Katarakt-Risiko mindern.
Neben einem optimal eingestellten Blutzuckerwert ist auch der regelmäßige Checkup beim Augenarzt wichtig, um erste Krankheitsanzeichen schnell zu erkennen und der drohenden Erblindung frühzeitig entgegenzuwirken. Der Experte weiß, wie Diabetiker trotz erhöhtem Risiko, dem Grauen Star als Folgeerkrankung ihres Leidens aktiv vorbeugen können.