Patienten mit Psoriasis leiden häufiger an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Patienten mit Psoriasis hatten ein erhöhtes Risiko für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Dabei schien eine systemische konventionelle Therapie das Risiko eher noch zu erhöhen, eine Therapie mit Biologika jedoch nicht. Das Geschlecht der Patienten und Psoriasis-Arthritis hatten einen Einfluss auf die Entstehung einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung.
Patienten mit Psoriasis haben ein erhöhtes Risiko für einige andere Erkrankungen. Eine Studie einer dänischen Bevölkerungsgruppe hat jetzt den Zusammenhang zwischen Psoriasis und Morbus Crohn und Colitis ulcerosa untersucht.
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind schubförmig auftretende Entzündungen des Darms
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch entzündliche Erkrankungen des Darms. Morbus Crohn kann an jedem Abschnitt des Verdauungstrakts auftauchen, Colitis ulcerosa hingegen nur am Dickdarm.
Die Erkrankungen verlaufen schubförmig. Symptome sind Durchfall und Bauchschmerzen.
Manchmal kommt es auch zu Entzündungen außerhalb des Darms, zum Beispiel an den Gelenken. Bei der Therapie der entzündlichen Darmerkrankungen kommt es – ähnlich wie bei der Schuppenflechte – darauf an, die Entzündungsprozesse zu unterbinden.
Daher kommen auch hier Medikament wie Kortison oder TNF-Hemmer zum Einsatz.
Weniger als 1 % der Patienten entwickelten eine chronische Darmentzündung
Die Wissenschaftler werteten Daten aus 20 Jahren von über 235.000 Erwachsenen mit Psoriasis und genauso vielen gesunden Personen aus.
Weniger als 1 % der Patienten mit Psoriasis entwickelte eine entzündliche Darmerkrankung während der Beobachtung. Morbus Crohn trat häufiger bei jungen Frauen mit Psoriasis und bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis auf. Vor allem Männer mit Psoriasis litten häufiger an Colitis ulcerosa im Vergleich mit Patienten ohne Psoriasis.
Das Risiko für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa war im Vergleich zu Gesunden jedoch stark erhöht
Patienten mit Psoriasis hatten ein etwa doppelt so hohes Risiko für Morbus Crohn wie gesunde Personen.
Das Risiko für Morbus Crohn war bei Patienten, die eine systemische Therapie mit konventionellen Mitteln erhielten, höher als bei Patienten, die eine äußerliche Behandlung erhielten.
Unter einer systemischen Therapie mit Biologika trat hingegen kein einziger Fall von Morbus Crohn auf. Bei Patienten, die Morbus Crohn entwickelten, war die Zeit bis zur Diagnose länger als bei gesunden Personen.
Eine Therapie mit Biologika schien das Risiko zu reduzieren
Auch das Risiko für Colitis ulcerosa war bei Patienten mit Psoriasis erhöht. Hier war das Risiko unter einer äußerlichen Therapie und einer systemischen, konventionellen Therapie etwa gleich. Das Risiko unter einer Biologika-Therapie war geringer als unter den anderen Therapieformen, aber höher als bei gesunden Personen.
Patienten mit Psoriasis hatten ein erhöhtes Risiko für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Dabei schien eine systemische konventionelle Therapie das Risiko eher noch zu erhöhen, eine Therapie mit Biologika jedoch nicht.
Das Geschlecht der Patienten und Psoriasis-Arthritis hatten einen Einfluss auf die Entstehung einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung.
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Original Titel:
Incidence and risk of inflammatory bowel disease in patients with psoriasis – a nationwide 20-year cohort study
Autor:
Egeberg A, Thyssen JP, Burisch J, Colombel J-F. Incidence and risk of inflammatory bowel disease in patients with psoriasis – a nationwide 20-year cohort study. J Invest Dermatol. August 2018. doi:10.1016/j.jid.2018.07.029