Wenn im Schlaf die Luft fehlt

Schafapnoe: erkennen und behandeln

Morgens wie gerädert aufwachen, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, nächtliches Schwitzen und Herzrasen: All das können Symptome einer klassischen Schlafapnoe sein.

„Besonders Schnarcher sollten auf diese Anzeichen achten und im Zweifel zunächst mit einem Haus-, Lungen- oder HNO-Arzt darüber sprechen“, rät Dr. med. univ. (Tuzla), MBA, Amel Havkic, Pneumologe und Medical Director der OxyCare Medical Group. „Dabei ist die obstruktive Schlafapnoe die häufigste Form dieser Erkrankung.“

Doch was passiert genau bei solch einer Schlafapnoe und wie lässt sie sich behandeln?

Gefährliche Atemaussetzer

Bei einer obstruktiven Schlafapnoe erschlafft die Rachenmuskulatur im Schlaf und verschließt so die Atemwege.

„Ein Sauerstoffmangel ist die Folge – gleichzeitig kann die Konzentration des Kohlendioxids steigen. Bei Patientinnen und Patienten erhöht sich dadurch die Atemfrequenz und sie hyperventilieren: Diese schnelle Atmung lässt die Herzfrequenz steigen und löst einen Weckreiz aus. Betroffene wachen mit Herzrasen und Blutdruckanstieg auf“, erklärt Dr. Havkic.

Nacht für Nacht wird der Tiefschlaf so empfindlich gestört.

Die gefährlichen Atemaussetzer können teils länger als zehn Sekunden dauern. Bedingt durch den Sauerstoffmangel und die häufige hohe Herzfrequenz sowie die fehlende Erholung in der Nacht, kann es zu Folgeerkrankungen kommen.

„Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Herzinfarkte stehen ganz oben auf der Liste“, so Dr. Havkic. „Auch der plötzliche Herztod kann mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auftreten. Daneben sind noch Depressionen, Tinnitus, Impotenz und Magengeschwüre zu nennen.“
 
Vielfältige Symptomatik

Worauf sollten Patientinnen und Patienten also achten?

Eine obstruktive Schlafapnoe hat vielfältige und unspezifische Symptome.

„Wer allerdings weiß, dass er oder sie schnarcht, sollte in jedem Fall hellhörig werden und sich selbst gut beobachten“, weiß der Experte.

Typischerweise treten nächtliches Schwitzen, vermehrter Harndrang in der Nacht, Kopfschmerzen sowie Schwindelgefühl am Morgen, ausgeprägte Tagesmüdigkeit und Konzentrationsstörungen auf.

„Bei diesen oder einem Teil dieser Symptome sollten Betroffene sich bei einem Haus- oder Facharzt vorstellen; meist folgt dann eine ausführliche Diagnose, bei bestimmten Indikationen mit Unterstützung durch ein Schlaflabor“, rät Dr. Havkic. „Leider bleibt die Erkrankung oft unentdeckt. Männer sind bis zu viermal häufiger betroffen als Frauen und Übergewichtige bis zu siebenmal häufiger als Normalgewichtige.[1]“  
 
Goldstandard CPAP-Therapie

Bei diagnostizierter obstruktiver Schlafapnoe empfehlen sich in jedem Fall eine Gewichtsreduktion, eine gute Schlafhygiene und der Verzicht auf alkoholische Getränke mindestens zwei Stunden vor dem Zubettgehen.

„So lässt sich zumindest eine zusätzliche Erschlaffung der Atemwegsmuskulatur verhindern. Betroffene sollten außerdem die Rückenlage meiden und lieber in der Seitenlage schlafen“, erläutert Dr. Havkic.

Für viele führt aber kein Weg an einer CPAP-Therapie vorbei.

Dabei trägt der Patient jede Nacht eine spezielle, individuell angepasste CPAP-Maske (in der Regel eine Nasal- oder FullFace-Maske), die an ein Schlafapnoe-Gerät angeschlossen wird.

Über die Maske führt das Gerät die Raumluft mit leichtem Überdruck den Atemwegen zu und verhindert das Kollabieren der Muskulatur.

„So wird das Auftreten von Atemaussetzern deutlich reduziert, da die oberen Atemwege offengehalten werden“, beschreibt der Medical Director. „Erste Effekte stellen sich allerdings erst ein, wenn Betroffene das Gerät und die Maske regelmäßig und für mindestens fünf Stunden nutzen“.

Bei allen Geräten wird zudem empfohlen ein Warmluftbefeuchter einzusetzen, dieser verhindert unter anderen das Austrocknen der Schleimhäute und sorgt somit für mehr Komfort. Mit der CPAP-Therapie erlangen Patienten schnell mehr Lebensqualität: Denn ein guter Schlaf ist nicht zu unterschätzen.
 
Weitere Informationen unter www.oxycare-gmbh.de