Demenz: Essen gegen das Vergessen
Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2015 waren 47,5 Millionen Menschen von Demenz betroffen.
Bis zum Jahr 2050 wird mit einem Anstieg der Krankheitshäufigkeit auf 131 Millionen gerechnet – das entspricht beinahe einer Verdreifachung in 35 Jahren.(1)
Vor diesem Hintergrund ist das Ziel der Wissenschaft vor allem Eines:
Risikofaktoren müssen erkannt und geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung der Erkrankung getroffen werden. Auch die Ernährungsforschung leistet hierbei einen bedeutenden Beitrag.
Die Demenz hält meist schleichend Einzug in das Leben der Betroffenen. Nach und nach gehen die wichtigsten Funktionen des Gehirns verloren: Die Erinnerung, der Orientierungssinn, die Lernfähigkeit, die Sprache und auch die emotionale Verarbeitung von Ereignissen bereiten den Erkrankten zunehmende Schwierigkeiten.
Neben dem Alter und einer genetischen Veranlagung gelten die körperliche Aktivität und die Ernährung als wichtigste Risikofaktoren für Demenz. So werden einzelne Nährstoffe mit dem Erhalt der Gehirnfunktion im Alter in Verbindung gebracht und könnten die Entstehung der Demenz verzögern.
Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Hirndurchblutung
Einer der Nährstoffe, die der Entstehung von Demenz entgegenwirken könnten, sind die in Fisch- und Pflanzenöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren. Untersuchungen der Hirndurchblutung haben gezeigt:
Je höher die Omega-3-Fettsäuren-Spiegel im Blut von Probanden waren, desto besser war die Blutversorgung einzelner Hirnregionen.(2)
Davon betroffen waren insbesondere Bereiche, die für die Verschlüsselung und den Abruf von Informationen, das Bewusstsein, die visuell-räumliche Wahrnehmung und das Langzeitgedächtnis verantwortlich sind. Vermutlich unterstützen die Fettsäuren die Ausbildung von Blutgefäßen im Nervengewebe und tragen so zu einer verbesserten Gehirnleistung bei. (3)
Auch die Wirkung von B-Vitaminen kann durch den Omega-3-Status beeinflusst werden. B-Vitamine konnten in verschiedenen Studien zur Verlangsamung des kognitiven Zerfalls beitragen. Jedoch zeigte die Behandlung nur bei denjenigen Patienten einen Effekt, die zu Beginn der der Therapie einen ausreichend hohen Omega-3-Fettsäuren-Spiegel im Blut aufwiesen.(4 ,5)
Carotinoide steigern geistige Fitness
Wie wichtig ein einzelner Nährstoff für die Funktion eines Organs ist, zeigt sich auch an seiner Konzentration im jeweiligen Gewebe. Im Nervengewebe des Gehirns fällt ein einzelner Nährstoff besonders ins Auge: Der sekundäre Pflanzenstoff Lutein. Lutein gehört zur Klasse der Carotinoide und kommt beispielsweise in Grünkohl und Spinat vor. Untersuchungen mit Säuglingen haben gezeigt, dass Lutein 60 Prozent aller im Gehirn vorkommenden Carotinoide ausmacht. Der Anteil von Lutein der in der Säuglingsnahrung vorkommenden Carotinoide beträgt jedoch nur 17 Prozent (6) – ein klarer Hinweis auf die bedeutende Wirkung von Lutein auf die geistige Funktion und Gesundheit.
Bislang wurden Carotinoide in erster Linie in den Zusammenhang mit der Augengesundheit gebracht. Dass eine ausreichende Zufuhr von Carotinoiden und damit der Obst- und Gemüse-Verzehr auch für den Erhalt der Gehirnfunktionen bedeutend ist, bestätigen nun Untersuchungen mit älteren Menschen. Gemäß einer irischen Studie hat der Lutein-Spiegel im Blut Auswirkungen auf die Ergebnisse bei kognitiven Tests: Je höher der Lutein-Spiegel der Testpersonen war, desto besser war auch ihr Gedächtnis. (7)
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Quellen:
[1] NCD Alliance (Hrsg.),unter https://ncdalliance.org/why-ncds/ncd-management/mental-health-and-neurological-disorders (abgerufen am 09.08.2017)
[2] Amen DG, Harris WS et al.; Quantitative Erythrocyte Omega-3 EPA Plus DHA Levels are Related to Higher Regional Cerebral Blood Flow on Brain SPECT. J Alzheimers Dis. 2017;58(4):1189-1199.
[3] Rathod R, Kale A et al.; Novel insights into effects of vitamin B12 and omega-3 fatty acids on brain function; J Biomed Sci. 2016 Jan 25;23:17.
[4] Jernerén F, Elshorbagy AK et al.; Brain atrophy in cognitively impaired elderly: the importance of long-chain ?-3 fatty acids and B vitamin status in a randomized controlled trial. Am J Clin Nutr. 2015 Jul;102(1):215-21.
[5] Oulhaj A, Jenerén F et al.; Omega-3 Fatty Acid Status Enhances the Prevention of Cognitive Decline by B Vitamins in Mild Cognitive Impairment. J Alzheimers Dis. 2016;50(2):547-57.
[6]Vishwanathan R, Kuchan MJ et al.; Lutein and preterm infants with decreased concentrations of brain carotenoids. J Pediatr Gastroenterol Nutr. 2014 Nov;59(5):659-65.
[7] Feeney J, O’Leary N et al.; Plasma Lutein and Zeaxanthin Are Associated With Better Cognitive Function Across Multiple Domains in a Large Population-Based Sample of Older Adults: Findings from The Irish Longitudinal Study on Aging. J Gerontol A Biol Sci Med Sci. 2017 Jan 20.