Zahl der Menschen mit Demenz steigt

Das Land NW unterstützt Krankenhäuser, sich darauf einzustellen

Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit, dass  im Versorgungsalltag von Krankenhäusern für Menschen mit Demenz eine besondere Aufmerksamkeit und Form der Zuwendung erforderlich ist.  Die Diagnostik, die Behandlung und der Tagesablauf im Krankenhaus müssen an die Bedarfe und  Bedürfnisse von Demenzkranken angepasst werden.

„Wir wollen, dass Menschen mit Demenz in allen Krankenhäusern bedarfsgerecht behandelt werden können. Deshalb unterstützen wir die Krankenhäuser dabei, sich auf diese steigende Zahl von Patientinnen und Patienten einzustellen“, erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens heute in Düsseldorf.

Am 1. Oktober 2016 startete eine weitere Förderung des Projekts „Verbesserung der Versorgung demenzkranker älterer Menschen durch die Förderung der Umsetzung von demenzsensiblen Versorgungskonzepten in den Krankenhäusern in NRW (Blickwechsel Demenz IV)“.

Das Land fördert das Projekt für drei Jahre mit insgesamt 270.000 Euro. Projektträger ist „Der Paritätische NRW“, der das Projekt in enger Kooperation mit der Krankenhausgesellschaft NRW und den Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe durchführt.

Die Projektförderung beinhaltet folgende Ziele:

  • Gewinnung bislang noch nicht erreichter Krankenhäuser für die Umsetzung demenzsensibler Maßnahmen;

  • fachliche Unterstützung der in den Krankenhäusern aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, z.B. im Hinblick auf die Konzeption von Maßnahmen;

  • strategische Unterstützung der in den Krankenhäusern bereits aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hinblick, z. B. auf die Gestaltung von Implementationsprozessen;

  • persönliche Unterstützung der in den Krankenhäusern aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, z.B. im Hinblick auf den Umgang mit Widerständen, Rückschlägen und Verzögerungen;

  • stärkere verbindliche Einbindung der Krankenhausleitungen zur Sicherung des Vorhabens und

  • die gezielte Einbindung von Ärztinnen und Ärzten in diesen Prozess.

Darüber hinaus fördert das Land jedes Jahr das Fortbildungsprogramm „Der alte Mensch im OP. Praktische Anregungen zur besseren Versorgung und Verhinderung eines perioperativen Altersdelirs“ für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Praktikerinnen und Praktiker aus den Krankenhäusern geben Anregungen und praktische Einsichten weiter, damit ältere Patientinnen und Patienten vor Altersverwirrtheit, die im Kontext einer Operation auftritt, bewahrt werden können.

Die Fortbildung wird vom St. Franziskus Hospital Münster durchgeführt. Neuerungen gibt es ab der nächsten Fortbildungseinheit, die am 28./29. November 2016 in Münster stattfindet: das Programm erhält wissenschaftliche Expertise vom Lehrstuhl Geriatrie der Universität Witten-Herdecke und der Bereich der Intensivmedizin bei geriatrischen Patientinnen und Patienten wird fachlich vertieft.

Eine Verbesserung der demenzsensiblen Versorgung ist auch Bestandteil des Krankenhausrahmenplans für NRW. Er enthält ein neues Konzept für eine patientenorientierte Altersmedizin (Geriatrie), nach dem bei der Aufnahme älterer Patientinnen und Patienten im Krankenhaus ein Screening vorgeschrieben ist.

Mit wenigen, einfachen Fragen wird unter anderem abgeklärt, ob es Hinweise auf eine dementielle Erkrankungen gibt, um die weitere Behandlung gegebenenfalls anzupassen. Außerdem ist eine Erhöhung der Bettenzahlen in der Geriatrie vorgesehen.

Hintergrund

Quelle:
Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen