Am 12. August ist Tag der Jugend

... warum Demenz die jungen Menschen braucht

Der demografische Wandel lässt die Zahl der Demenzkranken nach oben schnellen. 2050 soll jeder Dritte in Deutschland über 65 Jahre alt sein und jeder Siebte über 80 Jahre alt. In dieser Altersgruppe ist das Risiko an Demenz zu erkranken, besonders hoch. Demenz wird zwangsläufig mehr und mehr zum Alltag gehören.

Ein Umdenken ist gefragt
Eine besondere Herausforderung besteht vor allem in jenen Regionen Deutschlands, deren Bevölkerungsstruktur von Alterung und Abwanderung geprägt ist, in denen also heute schon relativ wenige potenziell Betreuende im Erwerbsalter für die über 65-Jährigen da sind.

Daher reicht es nicht aus, mehr Geld für Heime und für die Betreuung zu fordern. Umdenken ist gefordert. Menschen mit Demenz können ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen, wenn ihre Umgebung darauf eingestellt ist! Daher sollte die Gesellschaft generell aber auch die Verantwortlichen in den Kommunen auf den Umgang mit gelegentlich desorientierten Mitbürgern gut vorbereitet werden.

Ob im Supermarkt, auf der Bank und auf dem Marktplatz, Menschen mit Demenz können lange in ihrem gewohnten Umfeld bleiben, sofern das Drumherum mithilft. Gefragt sind hier Fantasie und Engagement, um ein Unterstützungssystem jenseits der heutigen Institutionen aufzubauen (Quelle: Berlin Institut für Bevölkerung und Entwicklung).

Der Beitrag der Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz
Auch die Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz, ein vom Bundesfamilienministerium gefördertes Modellprogramm, tragen mit ihren Projekten zum Thema "Alt und Jung" zu einem generationsübergreifend besseren Verständnis für Demenz und dem alltäglichen Umgang bei.

Junge Menschen können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, alte Denkmuster zu durchbrechen und unvoreingenommen einen guten Umgang mit Demenzkranken zu gestalten.

Theaterprojekte, Familienfeste, gemeinsame sportliche Aktivitäten sind nur einige der vielen Beispiele der Lokalen Allianzen zum generationenübergreifenden Miteinander.

Modellprojekt in Bremen
Die Bremer Heimstiftung ist ein gefördertes Projekt der Lokalen Allianzen und arbeitet im Auftrag der Stadtgemeinde Bremen für die Schaffung eines adäquaten Wohn- und Versorgungsangebotes für die älteren Bürgerinnen und Bürger der Stadt.

Aus vier Altenpflegeheimen entwickelte die Stiftung bis heute über das ganze Stadtgebiet verteilt ein vielfältiges Angebot für junge und alte Menschen im Quartier. In den Häusern mit den Wohnappartements und Pflegebereichen für Ältere wurden Kindergärten integriert und Wohneinheiten für Menschen mit Demenz hinzugefügt.

So werden Menschen mit Demenz in das alltägliche Leben einbezogen und auch die kleineren Bürgerinnen und Bürger lernen von Beginn an mit der Krankheit umzugehen.

Alle Projekte der Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz in ganz Deutschland finden Sie unter www.lokale-allianzen.de.