2015 alles ein bisschen besser machen
Sieben Tipps für mehr Nachhaltigkeit
Der Jahreswechsel ist der Moment des Neustarts. Man zieht Bilanz unter das vergangene Jahr und zugleich werden Pläne und Ziele für das kommende gesteckt.
Neben den Klassikern wie "mit dem Rauchen aufhören", "gesünder ernähren" oder "mehr Sport" taucht auf der Liste der guten Vorsätze auch immer häufiger der Wunsch "nachhaltig einkaufen" auf.
Ein löbliches, wenn auch hochgestecktes Ziel, das nicht nur dem Änderungswilligen selbst, sondern zugleich der gesamten Umwelt zugute kommt. Daher haben wir für Sie sieben Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen, diesen wirklich guten Vorsatz einzuhalten.
Tipp 1: Einkäufe planen
In Deutschland entstehen pro Jahr in etwa 11 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle. Dabei zeigen sich nur für 22 % Industrie und Handel verantwortlich. Der Löwenanteil von 61 % geht auf das Verhalten von uns Verbraucher/-innen zurück.
Um dem vorzubeugen lässt sich jedoch einiges tun. Als erste Maßnahme empfiehlt sich, eine gute Planung des Einkaufs. Ausgerüstet mit einer anhand des (Kühlschrank-) Vorrats erstellten Einkaufsliste, entgeht man der Gefahr Unpassendes oder Doppeltes zu kaufen.
Auch sollte man sich nicht von Schnäppchen, die zwar günstig, aber nicht unbedingt notwendig sind, verleiten lassen. Mit einem Leinenbeutel ausgerüstet stellt sich zudem nicht die Frage an der Kasse, ob Plastik- oder Papiertüte.
Tipp 2: Einkaufen mit Maß
Oft wird auf Verpackungen damit geworben, dass man 20 %, 30 % oder gar 50 % mehr Inhalt für den gleichen Preis bekommt. Die 5 kg Packung ist in Relation günstiger als die 500 g Variante und wer von diesem und jenem vier kauft, bekommt das Fünfte gratis dazu.
Doch gerade bei Lebensmitteln sollte, damit nicht anschließend Reste im Müll landen, Maß statt Masse gelten. Zudem kann man mit genauem Blick auf Mindesthaltbarkeitsdaten oder dem Griff zum Brot vom Vortag sowohl Geld sparen als auch zugleich verantwortlich nachhaltig handeln.
Tipp 3: Saisonal einkaufen
Äpfel, Erdbeeren oder Süßkirschen, Pastinake oder Bataviasalat. Insbesondere bei Obst und Gemüse kann man durch Beachten des jeweiligen Erntezeitpunkts nachhaltig handeln. Der saisonale Einkauf hilft, Energie, die durch monatelange Lagerung anfällt, einzusparen.
Zudem können die Pflanzen durch Erreichen der optimalen Erntereife ihr volles Aroma entfalten, das sich frisch am besten genießen lässt. Eine Übersicht über Sorten und ihre Erntezeiten stellt bspw. die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. in ihrem Saisonkalender zur Verfügung.
Tipp 4: Regional einkaufen
Wer bereits auf Saisonaliät achtet, kann sein Engagement verstärken, indem er zusätzlich auf Produkte aus der Region setzt.
Je kürzer Transportwege sind, desto frischer und nährstoffhaltiger sind die Waren, und desto weniger Emissionen fallen - eine durchdachte Logistik vorausgesetzt - an. Bei Hofläden und auf Bauernmärkten kann man häufig direkt vom Erzeuger kaufen.
Auch Naturkostläden und Biosupermärkte arbeiten oft in regionalen Strukturen und beziehen Teile ihres Sortiments, v.a. Eier, Milch oder Frischeware, aus der näheren Umgebung. Und wer seinen Einkauf mit dem Fahrrad erledigt, schont das Klima gleich doppelt.
Tipp 5: Bioprodukte einkaufen
Aus Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit empfiehlt es sich, auf Bioprodukte zurückzugreifen. Denn die ökologische Dimension ist eines der Grundelemente gängiger Nachhaltigkeitsdefinitionen.
Bei Biolebensmitteln ist der Herstellungsprozess die Absicherung der ökologischen Qualität, der bspw. durch Verzicht auf Gentechnik, Pestizid- oder übermäßigen Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung Wasser, Erde und Luft schont.
Zudem sind viele der klein- und mittelständischen Naturkostunternehmen bemüht, darüber hinaus nachhaltig und umweltbewusst zu produzieren und zu wirtschaften. Eine Definition von Nachhaltigkeit sowie eine Übersicht über engagierte Unternehmen stellt die Kampagne Nachhaltig Bio! vor.
Tipp 6: Einkäufe richtig lagern
Aus dem Geschäft kommend, ist es besonders bei Fleisch- und Milchprodukten wichtig, die Kühlkette nicht zu unterbrechen. Daher sollten Kühltaschen genutzt und auf kurze Wege geachtet werden. Auch zuhause angekommen hat jedes Lebensmittel seine ganz eigenen Vorlieben, denen es gilt, gerecht zu werden. Für die Kühlschrankordnung bedeutet das: Obst- und Gemüse in das unterste, das Frischefach.
Aufsteigend folgen Fisch und Fleisch, Milchprodukte sowie ganz oben Käse und Speisereste. Für Butter und Getränke ist das Fach in der Tür vorgesehen. Nicht in den Kühlschrank gehören bspw. Brot, Kartoffeln, Tomaten und Äpfel. Brot sollte gut verpackt sein, Kartoffeln und Zwiebel lagern am besten an einem dunklen, trockenen Platz. Da Tomaten und Äpfel Ethylengas ausströmen, empfiehlt sich hierfür ein separater Lagerort.
Tipp 7: Reste verwerten
Am besten ist es natülich, wenn man seine Gerichte so kocht, dass erst gar keine Reste überbleiben. Dazu gehört jedoch eine Menge Erfahrung und selbst dann lassen sich Überbleibsel nicht immer vermeiden.
Dann lohnt es sich, die Restspeisen gut zu verstauen (einfrieren oder in Tupperware verpacken) und sie zwei, drei Tage später aufzuwärmen. Mit Gewürzen, kombinierten Zutaten und etwas Kreativität kann man die Reste am nächsten Tag zu einem schmackhaften, neuen Gericht arrangieren.
Tipps, Tricks und Anregungen zum Kochen mit Resten finden sich auf der Internetseite www.zugutfuerdietonne.de .
Sind die Vorräte erschöpft, sollte man sich etwas Zeit nehmen und in Ruhe seine nächsten Einkäufe planen...
Der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V.
vertritt die Naturkostbranche auf politischer und wirtschaftlicher Ebene.
Im Verband sind ca. 250 Hersteller, Groß- und Einzelhändler organisiert. Der BNN ist an der Gestaltung internationaler und nationaler Gesetzesvorhaben beteiligt, verabschiedet besondere Qualitätsrichtlinien für den Naturkostfachhandel und ergänzt mit dem BNN-Monitoring die etablierten Prozesskontrollen in der ökologischen Lebensmittelwirtschaft.
Der Naturkost-Fachhandel erzielte 2013 in Deutschland einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro mit Bio-Lebensmitteln und Naturkosmetik.
Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt beim Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V. unter http://www.n-bnn.de/