Wie gefährlich sind Diätgetränke wirklich?

Scheinbar kann der Konsum von mit Süßstoff versetzten Diätgetränken nicht nur Karies und Diabetes fördern, sondern sich auch negativ auf das Gehirn auswirken.

Die Daten, die in der Framingham Heart Study ausgewertet wurden, zeigen, dass Menschen, die häufig zu künstlich gesüßten Diätgetränken greifen, ein drei Mal so hohes Schlaganfall-Risiko aufweisen.

Die süße Gefahr
„Unsere Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen einem höheren Konsum von Diätgetränken und einer Atrophie des Gehirns, einschließlich eines verminderten Hirnvolumens und einer verminderten Gedächtnisfunktion“, erklärt Matthew Pase von der Boston University School of Medicine. „Wir fanden heraus, dass Menschen, die jeden Tag Diätgetränke zu sich nahmen, ihr Schlaganfall- und Demenzrisiko um bis zu drei Mal steigerten“, fügt der Wissenschaftler hinzu.

Kein Zuckerschlecken
Mittlerweile ist hinlänglich bekannt, dass der übermäßige Verzehr von Zucker sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Daher wird neben klassischen Limonaden auch die scheinbar gesündere Alternative – die Diätlimonade –  angeboten. Doch wie wir aus zahlreichen Studien wissen, können sowohl zuckerhaltige als auch mit künstlichen Süßstoffen versetzte Getränke einen negativen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System haben.

Prost auf die Gesundheit!
An der Studie nahmen rund 4.000 Menschen über 30 Jahre teil. Sie wurden mit Hilfe einer Magnetresonanztomographie sowie durch kognitive Tests untersucht. Die Studie stellte eine Abnahme des Gesamtvolumens des Gehirns heraus. Auch die Testergebnisse der kognitiven Fähigkeiten waren schlechter. 

Innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren wurden darüber hinaus 2.888 Probanden begleitet, deren Durchschnittsalter 62 Jahre betrug. In einer weiteren Untersuchung nahm man 1.484 Teilnehmer genauer unter die Lupe, die bei Studienbeginn ein Durchschnittsalter von 69 Jahren hatten.

Alle Teilnehmer machten zu Beginn der Studie Angaben zu ihren Lebensgewohnheiten, darunter auch zum Konsum von Diätgetränken. 97 Teilnehmer der ersten Studiengruppe erlitten in den folgenden Jahren einen Schlaganfall, 81 von ihnen einen ischämischen. Dabei kommt es ähnlich wie bei einem Herzinfarkt zum Verschluss eines Blutgefäßes im Hals- oder Kopfbereich.

Interessanterweise erkrankten die Teilnehmer, die mehr als ein Diätgetränk pro Woche konsumierten, fast dreimal häufiger an einem ischämischen Schlaganfall als die Personen, die keine Diät-Getränke zu sich nahmen.  
Auch in der Teilnehmergruppe mit 1.484 Probanden zeigte sich ein erhöhtes Risiko, an einer Demenz zu erkranken.

Weniger ist mehr für die Gesundheit
Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass andere Faktoren wie z. B. bestehende Herzerkrankungen, Diabetes oder Bluthochdruck nicht in vollem Umfang die gesundheitlichen Störungen erklären. Dennoch sehen die Forscher davon ab, aus diesen Werten definitive Schlüsse zu ziehen. Weitere Studien seien erforderlich. Den Konsum von Diätgetränken zu reduzieren, sei jedoch aus vielerlei Hinsicht eine Entscheidung für die Gesundheit.

Quelle:
medicalpress.de