Fisch statt Botox!
Werner Mang mutiert zum Pescetarier
Vor einigen Jahren stellte Deutschlands bekanntester Schönheitschirurg Prof. Werner Mang schlagartig seine Ernährung um. Vom überzeugten Fleischesser mutierte er zum Pescetarier!
Der Grund: Im fleischlosen und fischreichen Essen liegt für den Mediziner die Zauberformel für eine bessere Lebensart, für ein nachweislich längeres Leben, für eine jüngere und schönere Haut mit weniger Falten. Ganz ohne Skalpell!
Seine Erkenntnisse dazu hat Prof. Mang in seinem neuen Buch „Iss dich schön Pescetarier – die neue Lebensart“ (EVT 10.03.2022 / Molino Verlag) jetzt zu Papier gebracht.
Im Interview gibt der Leiter der auf rekonstruktive Chirurgie spezialisierten Bodenseeklinik erste Einblicke in die Thematik.
Sie sind auf pescetarische Ernährung umgestiegen, warum?
Prof. Werner Mang: „Ich habe vor einigen Jahren an Allerheiligen nach dem Besuch am Grab meiner Eltern meine Ernährung umgestellt und bin vom überzeugten Fleischesser zum Pescetarier mutiert.
Der Grund ist, dass ich mal hundert Jahre alt werden will und durch diese Ernährungsform tue ich nachhaltig etwas Gutes für meine Gesundheit
In den letzten Jahren hat sich mein Genuss von Fleisch und Wurst auf nahezu null reduziert, nicht allein wegen des Tierschutzes und der Umwelt, sondern weil totes Fleisch einfach nicht gesund ist.
Bei Veganern und Vegetariern vermisse ich lebensnotwendige Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme etc., die in Fisch- und Milchprodukten enthalten sind.
Deswegen bin ich auf den Pescetarier gestoßen, der vielen Leuten gar kein Begriff ist.
Aber ich halte den Pescetarier für den Schlüssel zu einem langen Leben und zu schöner Haut. Außerdem tut man noch etwas für den Tierschutz – was will man mehr.“
Wie sieht Ihr Speiseplan jetzt aus?
Prof. Werner Mang: „Natürlich 1 - 2 mal in der Woche Fisch (lacht). Allerdings am liebsten Südwasserfische wie wir sie etwa im Bodensee in guter Qualität finden. Daneben gehören aber auch Vollmilch, Joghurt, Käse, Gemüse, Obst, Nüsse, Vollkornprodukte und Reis auf meinen Speiseplan.“
Welche Auswirkungen hat die Ernährungsform auf die Haut?
Prof. Werner Mang: „Schlechte und fleischlastige Ernährung ist der Schönheitskiller Nummer 1, denn die Haut ist das Spiegelbild der Ernährung: billiges Discounter-Fleisch mit Antibiotika und Hormonen, fettige Ernährung, wenig Ballaststoffe, Alkohol, Nikotin – diese Gesichter erkenne ich schon in meiner Sprechstunde.
Die Ernährung als Pescetarier bietet dem Organismus hingegen eine hohe Dichte an Nährstoffen, die in anderen Lebensmitteln nur eingeschränkt oder gar nicht vorhanden sind.
Der hohe Bedarf unseres Körpers an Omega-3-Fettsäuren wird von vielfältigen Fischsorten und Meeresfrüchten optimal gedeckt. Neben den Omega-3-Fettsäuren sind vor allem Selen, Vitamin B2 und Vitamin D maßgeblich am Erhalt der Hautgesundheit beteiligt.
Omega-3-Fettsäuren sind Vorläufer wichtiger Hormone und Stoffwechselprozesse. Da die Auswirkungen von Defiziten im Omega-3-Bedarf sehr diffus und schwer zuordnungsfähig ausfallen, ist den meisten Menschen ein Mangel kaum bekannt. Dieser kann aber für Durchblutungsstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ebenso ursächlich sein wie für Schlafstörungen, Depressionen, schlechte Wundheilung und Entzündungsneigung oder für trockene und schuppige Haut.
In Wachstums- und Entwicklungsphasen kann ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren sogar zu Wachstumsstörungen führen.
Vitamin A ist wiederum als Antioxidans ebenso wie Vitamin D gut für den Zellschutz. Durch eine ausreichende Zufuhr der für die Haut wichtigen Vitalstoffe können Hautprobleme wie trockene Haut oder auch Entzündungen reduziert werden und auch die Zellerneuerung profitiert davon. Gesunde Haut strahlt und beeinflusst das gesamte Erscheinungsbild.“
Kann die pescetarische Diät als Anti-Aging-Ernährungsform bezeichnet werden? Und warum soll das Fisch-Essen glücklicher machen?
Prof. Werner Mang: „Die gute Ernährung verbessert das Wohlbefinden, das sich ebenfalls positiv auf die natürliche Schönheit eines Menschen auswirkt. Durch die Ernährung als Pescetarier fördern Sie nicht nur Ihre Schönheit, sondern unterstützen die Zell- und Hautgesundheit sowie das subjektive Wohlbefinden. Kurzum: Fisch essen macht glücklicher."
Wie regelmäßig sollte Fisch auf dem Speiseplan stehen und wie viel Fisch pro Portion ist noch gesund?
Prof. Werner Mang: „Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, jede Woche mindestens 1 - 2 Portionen Fisch zu essen. Fisch essen heißt also: gesund essen. Das Fett im Fisch hat eine andere Wertigkeit für den menschlichen Organismus als das Fett aus Fleisch. So enthält Fisch hochwertige und ungesättigte Fettsäuren, die im Körper für zahlreiche Funktionen notwendig sind, die Zellgesundheit erhalten und somit nachhaltig für Vitalität, Energie und Wohlbefinden sorgen.“
Wie problematisch ist die Schwermetallbelastung einiger Fischarten? Werden gesundheitliche Vorteile dadurch negiert?
Prof. Werner Mang: „Die regionale Herkunft frischer Lebensmittel verkürzt Transportwege und sorgt für die schnelle Ankunft bei Händlern und dem Endverbraucher, sie verringert die Umweltbelastung und erleichtert die Transparenz. Regionale Herkunft ist aus diesem Grund auch ein wichtiger Aspekt, wenn es um Fisch geht.
Der Genuss von Fischmahlzeiten ist mindestens 1–2 mal in der Woche bei der Berücksichtigung der Bio-Siegel oder bei einer bekannten Herkunft der Fische über den Fachhändler Ihres Vertrauens problemlos möglich. Wie Sie allerdings an der Auswahl meiner Rezepte sehen werden, empfehle ich überwiegend Süßwasserfische, wie wir sie etwa im Bodensee in sehr guter Qualität finden.
Außerdem sage ich Hände weg von Aal und Thunfisch, da bei diesen Sorten die Belastung sehr hoch ist.“
Gibt es bestimmte Fischarten, die besonders vorteilhaft für die Gesundheit sind?
Prof. Werner Mang: „Wer regelmäßig Fisch isst – am besten natürlich den Naturfisch z.B. aus dem Bodensee, wie etwa Zander, Bodenseefelchen oder Eglifilet –, der kann auch das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Fettstoffwechselstörungen mindern.
Und nicht nur das! Auch für die sich schleichend einstellenden und erst bei kritischen Zusammenhängen auffallenden Cholesterinwerte ist Fischessen von Vorteil. Die gesündesten Fische sind Kabeljau und Hering aus der Nordsee und Seelachs aus Alaska und Süßwasserfische vom Bodensee.“
Stehen Sie selbst in der Küche oder wer kocht im Hause Mang?
Prof. Werner Mang: „Zum Glück nicht (lacht). Unsere Haushälterin kann das viel besser als ich.“
Essen Sie nie wieder Schweinsbraten?
Prof. Werner Mang: „Im besten Fall nicht. Denn das fettige Fleisch ist zwar köstlich, tut mir und meinem Körper aber nicht gut. Deswegen möchte ich eigentlich dauerhaft die Finger davon lassen.
Ich muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich an Weihnachten im Beisein der Familie dem Gänsebraten nicht widerstehen konnte.“
Leben Pescetarier gesünder als Vegetarier?
Prof. Werner Mang: „Bei Veganern und Vegetariern vermisse ich lebensnotwendige Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme etc., die in Fisch- und Milchprodukten enthalten sind.
Vegetarier oder Veganer zu sein, wäre nichts für mich, ich möchte schon ganz gerne einmal ein Käsebrot, Rühreier oder einen guten Fisch essen. Das gehört für mich zum Genuss und zur Lebensqualität dazu.
Auf totes Fleisch kann ich gerne verzichten. Oft ist das nur Kopfsache. Deswegen bin ich auf den Pescetarier gestoßen, der vielen Leuten gar kein Begriff ist.“
Prof. Dr. Werner Mang ist Deutschlands bekanntester Schönheitschirurg.
Der ausgebildete Facharzt für HNO / plastische Operationen hat sich bereits in den 1980er Jahren der ästhetischen Chirurgie zugewandt und sich als einer der ersten einen Namen als „Deutschlands Schönheitschirurg Nr.1“ gemacht.
1989 gründete er die Bodenseeklinik, eine der größten europäischen Kliniken für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie mit weltweitem Renommee. Über 50% der Operationen in der Bodenseeklinik sind medizinisch notwendig oder plastisch rekonstruktiv.
Prof. Mang ist seit 2004 Präsident der Internationalen Gesellschaft für Ästhetische Medizin.
Wer gern mehr erfahren möchte, schaut bitte direkt unter www.bodenseeklinik.de