Mallorcas sieben Geheimnisse
... kuriose Plätze für Entdecker
Tausende Stalagmiten und Stalaktiten, ein Gotteshaus als Gefängnis und wilde Kreaturen: Diese und vier weitere spannende Kuriositäten über Mallorca verrät Insider Thomas Villmer, Direktor des Grupotel Los Principes & Spa im Inselnorden.
1. Magische Acht und Gefängnis
Palmas Kathedrale La Seu wartet gleich mit zwei Besonderheiten auf. Alljährlich am 2. Februar und 11. November sorgt ein Lichtspektakel für Aufmerksamkeit in dem größten Gotteshaus Mallorcas. Dann nämlich spiegelt sich die Rosette der Ostfassade unter dem kleineren Rundfenster im Westen und es entsteht eine magisch leuchtende Acht.
Wer eine Tour zu den Außenterrassen der Kathedrale bucht, durchläuft zudem Räume, in denen einst Inhaftierte ihr Dasein fristeten, denn der Prachtbau diente auch als Gefängnis. Zeichnungen der Unglücksseligen an den Sandsteinmauern sind bis heute erhalten, unter anderem von Anfang des 18. Jahrhunderts. Noch älter ist die zirka 500 Jahre alte Skizze eines Schiffs.
Weitere Inforamationen direkt unter www.catedraldemallorca.org
2. Unterwelten wie ein Emmentaler
Mallorcas Fundament ist so löchrig wie ein Schweizer Käse. Rund 5.000 Tropfsteinhöhlen haben Spezialisten bis jetzt im Muschelkalk unter der Insel kartografiert, wahrscheinlich existieren noch deutlich mehr.
Doch bereits damit ist sie Spitzenreiter in Europa:
Nirgendwo sonst gibt es mehr derartige Systeme pro Quadratkilometer. Noch ein Rekord gefällig? In der zweittiefsten Höhle auf Mallorca, der 317 Meter tiefen Cova de Sa Campana, befindet sich die größte bisher bekannte unterirdische Halle des Kontinents: die Sala de la Gracia, auch Sala de Gegants, genannt. Der Riesensaal bringt es auf 14.500 Quadratmeter, das sind mehr als zwei Fußballfelder.
3. Naturspringbrunnen im Steineichenwald
Jedes Jahr stöhnen die Mallorquiner über Wassermangel. Doch nach heftigen Regenfällen ist auf dem Gebiet der öffentlichen Finca Gabellí Petit in Campanet im Inselnorden ein balearenweit einzigartiges Phänomen zu beobachten. Dann schießen mehrere Fontänen (die „Fonts Ufanes“) gleichzeitig aus dem Boden und bahnen sich in Form eines Wildbachs gurgelnd ihren Weg durch den Steineichenwald.
Die Ursache dafür:
Die Grundwasser führenden Schichten können die Niederschlagsmenge bei tagelangen Schauern nicht mehr aufnehmen und sprudeln kurzerhand über.
4. Von Geiern und Kröten
Diese Kreatur haben selbst höchst aktive Wanderer in den meisten Fällen noch nie gesehen: Mallorcas Geburtshelferkröte, ein endemischer, winziger Froschlurch. Bis Anfang der 1980er-Jahre nahmen Experten sogar an, er sei längst ausgestorben. Dann allerdings entdeckten Biologen den „Ferreret“ wieder, eine grünlich-goldene Amphibie mit dunklen Flecken, großen Augen und einer Körpergröße von maximal 3,8 Zentimetern.
Sie lebt versteckt im Tramuntana-Gebirge im Inselwesten. Dort kreist über den Köpfen von Ausflüglern mitunter auch ein riesiger majestätischer Vogel: der Mönchsgeier. Mit einer Flügelspannweite von bis zu knapp drei Metern gilt er als einer der größten Vögel Europas.
Weitere Informationen unter www.bvcf.eu
5. Versteckte Botschaft der Steinmetze
Die Barockfassade von Palmas Rathaus weist etwas sehr Spezielles auf, was aber nur Mallorca-Insider erspähen. Denn mitten auf der kunstvoll verzierten Front haben Steinmetze ihre ganz persönlichen Zeichen hinterlassen.
Wer genau hinsieht, erkennt neben den Portalen eine kleine Schnecke und einen Drachen: Einer der Bildhauer nämlich hieß Jaume Bover („Bover" ist der Name einer Schneckenart), der andere Francesc Dragó (Spanisch für Drache, Eidechse).
6. Cabreras blaues Wunder
Wer die Blaue Grotte sehen will, fährt nach – Cabrera. Man entdeckt sie auf dem gleichnamigen Archipel südlich von Mallorca. Mit über 90.000 Hektar Fläche seit 2019 der größte Land- und Meeres-Nationalpark Spaniens, ist das Schutzgebiet Heimat vieler seltener Spezies. Unter anderem finden sich dort Delfine, Korallenbänke und ökologisch wertvolle Seegraswiesen, Kinderstube vieler Fischarten.
Mehr dazu unter www.illesbalears.travel
7. Kulinarischer Hotspot
Rund 3.800 Lokale gibt es auf Mallorca. Das heißt: Man könnte mehr als zehn Jahre lang jeden Tag in einem anderen Beachclub oder Restaurant, in einer anderen Cafeteria oder Bar speisen, ohne zweimal die gleiche Location zu besuchen. Dazu zählen übrigens auch sieben Sternerestaurants, darunter das Adrián Quetglas in Palma, gekrönt mit einem Michelin-Stern.
Hoteltipps für Insel-Erkundungstouren
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