Mizellenwasser - Teuer ist nicht gleich besser
Mizellenwässer sind derzeit die wohl trendigsten Abschminkallrounder.
In der Juli-Ausgabe 2016 hat ÖKO-TEST 20 Marken ins Labor geschickt und wollte unter anderem wissen, inwiefern sich die Inhaltsstoffe der teuren Produkte von den günstigen unterscheiden.
Über das Testergebnis kann sich der Geldbeutel freuen.
Die stark angesagten Mizellenwässer sollen milder und besser verträglich sein als andere Gesichtsreiniger.
Das Wirkprinzip ist allerdings nicht neu:
Mizellen sind winzig kleine Strukturen, die mithilfe speziell angeordneter Tensidmoleküle Fett und Schmutz aufnehmen und abtransportieren. ÖKO-TEST hat nun 20 Produkte ins Labor geschickt und immerhin mehr als ein Drittel mit „sehr gut“ bewertet.
Allerdings zählen hierzu nicht die Marken des Branchenriesen L‘Oréal.
Denn sie enthalten unter anderem den Konservierungsstoff PHBM. Dieser steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen, und ist deshalb seit Januar 2015 von der EU-Kommission als Gefahrenstoff (CMR) eingestuft.
Darüber hinaus kritisiert ÖKO-TEST, dass in zwölf Mizellenwässern PEG/PEG-Derivate stecken.
Deren Aufgabe in Kosmetika ist es dabei zu helfen, dass Wasser und Fett sich vermischen können, sowie dafür zu sorgen, dass sich Schaum bildet und Schmutz abtransportiert wird. Doch PEG/PEG-Derivate können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Dass es auch ohne Schadstoffe geht, zeigen andere Hersteller im Test. Sie setzen für die Mizellenbildung auf Tenside aus pflanzlichen Substanzen oder Zucker.
Es gibt auch eine gute Nachricht für preisbewusste Verbraucher:
Wer ein „sehr gutes“ Mizellenwasser kaufen will, muss nicht einmal viel Geld ausgeben. Eine Discounter-Marke – zum Preis von 0,76 Euro pro 200 ml – gehört zu den Spitzenreitern, während etwa das Luxusprodukt von Dior für 34,99 Euro pro 200 ml nur im Mittelfeld landete.
Das ausführliche Testergebnis können Sie im ÖKO-TEST-Magazin Juli 2016 oder direkt unter www.oekotest.de nachlesen