Flashtattoos: Ein Hingucker für kurze Zeit

Längst sind Tattoos zum Aufkleben keine Kindersache mehr, sondern als Metallic Tattoos ein Modetrend.

Der Münchner Dermatologe Dr. Hans-Ulrich Voigt erklärt, was Anwender beachten sollte.

Sommerzeit! Das ist die Zeit der kurzen Ärmel, Hosen und Röcke. Damit kommt auch viel Haut zum Vorschein. Manche haben ihre Haut ja schon mit permanenten Tattoos verziert.

Als schmerzfreie Do-it-yourself-Alternative gibt es temporäre Tattoos zum Aufkleben.

Besonders auffällig sind Metallic Tattoos, auch Flashtattoos oder allgemein Faketattoos genannt, in Gold-, Silber- oder Kupfertönen. Dieser Trend kam 2012 in Los Angeles auf, und Prominente wie die Schauspielerinnen Vanessa Hudgens, Selena Gomez und Sarah Jessica Parker und das brasilianische Model Alessandra Ambrosio schmücken sich gerne damit.

Sogar Sängerin Beyoncé Knowles brachte eine eigene Kollektion des glitzernden Körperschmucks auf den Markt.

Möglicher Schadstoffgehalt umstritten
Sind diese Hingucker aus dermatologischer Sicht unbedenklich? Bei den Herstellern, die Inhaltsstoffe angeben, finden sich auf der Liste Filmbildner wie Polyvinylbutyral und Copolymere aus Acrylaten, welche unter Umständen die Haut reizen können.

Der Münchner Dermatologe Dr. Hans-Ulrich Voigt gibt allerdings an, dass er bei seinen Patienten bisher keine Hautreizungen durch Metallic Tattoos feststellen konnte.

„Bei oft wiederholter Anwendung kann es aber eventuell passieren, dass sich die Haut gegen einen der Stoffe sensibilisiert, seien es die Kleber oder die Metalle.“

Dann könnten allergische Reaktionen die Folge sein. Wer bereits auf Kleber allergisch reagiert hat, sollte besonders vorsichtig sein beziehungsweise auf Flashtattoos verzichten.

Aufsehen erregte 2013 die Arbeiterkammer Oberösterreich, als sie angab, beim Test von 14 Kindertattoos Substanzen wie hormonwirksames Organozinn, Blei und Polyzyklische Aromati-sche Kohlenwasserstoffe in Mengen gefunden zu haben, welche die gesetzlichen Vorgaben überschreiten.

Die letzten beiden Substanzen könnten sogar Krebs auslösen. Derzeit befindet sich die Arbeiterkammer Oberösterreich aber in einem Rechtsstreit mit einem Tattoo-Anbieter und verzichtet deshalb auf weitere Angaben.

Inwieweit solche Stoffe auch in Flashtattoos auftreten, ist nicht geklärt.
Das Bundesinstitut für Risikoforschung gab an, dass ihnen zu dem Thema keine Daten vorliegen, und auch Oekotest konnte uns dazu kein Interview geben. Blogger im Internet raten, vorsichtshalber auf Flashtattoos aus Fernost zu verzichten, vor allem, wenn keine Inhaltsstoffe angegeben sind.

Die richtige Stelle wählen
Ein Flashtattoo kann je nach Pflege in etwa eine Woche halten. Wer es auftragen möchte, sollte laut Dr. Voigt zunächst eine Stelle auswählen, an der die Haut möglichst wenig schwitzt und nur geringe Mengen Talg absondert.

Auch sollte es eine Stelle sein, an der sich die Haut nicht ständig bewegt, beugt, spannt oder an der Kleidung entlangschabt. Andernfalls ist die Haltbarkeit des Tattoo stark eingeschränkt.

Ebenso bei besonders exponierten Körperpartien wie den Händen hält das Tattoo oft nicht so lang.

Und um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, sollte das Motiv nicht zu nahe an den Augen platziert werden.

Außerdem sollte an der Stelle keine Infektion oder andere Erkrankung der Haut vorliegen.

Neurodermitis, Rosacea, Aknepusteln oder Pilzinfektionen darf das Tattoo also nicht überdecken:
„Das Flashtattoo wirkt wie eine Folie. Durch den Abdeckungseffekt können Keime geradezu bebrütet werden.“

Sollten sich dennoch Pickel, Quaddeln oder extremer Juckreiz unter dem Tattoo entwickeln, empfiehlt der Experte, es wieder zu entfernen und gegebenenfalls die Stelle behandeln zu lassen.

Beim Entfernen des Tattoos hilft ein Papiertuch mit Babyöl oder einer alkoholhaltigen Lotion.

Das Aufbringen gut vorbereiten
Die Haut sollte gründlich vorbereitet und entfettet werden: „Wer länger Freude an dem Motiv haben will, wäscht die Stelle gründlich mit Seife oder Duschbad, und trägt danach noch ein Desinfektionsmittel auf“, rät der Dermatologe.

Die Hautpartie kann beispielsweise mit einem in Alkohol getränkten Wattepad abgetupft werden. Anschließend warten, bis der Alkohol verdunstet ist. Ganz Gründliche machen sogar vor der ganzen Prozedur ein Peeling mit einem Bimsstein, um abgestorbene Hautzellen abzurubbeln, die andernfalls vorzeitig abfallen und die Lebensdauer des Tattoos beschränken.

Anschließend das Metallic Tattoo zurechtschneiden, mit der farbigen Seite auf die Haut legen und mit einem feuchten Tuch etwa eine Minute lang fest andrücken. Schließlich kann man das Papier vorsichtig abziehen.

Bis das Tattoo vollständig angetrocknet ist, kann es noch weitere zehn bis fünfzehn Minuten dauern. In dieser Zeit die Haut nicht zu stark bewegen oder daran ziehen, damit das Motiv keinen Schaden nimmt.

Flashtattoos pflegen
Lotionen, Öle und Seife verkürzen die Lebensdauer von Klebetattoos. Deshalb empfiehlt es sich, bei der Körperpflege vorsichtig um die mit dem Motiv bedeckte Stelle herum zu waschen.

Auch durch exzessiven Sport, Saunen und Baden kann das Tattoo vorzeitig seinen Glanz verlie-ren, vor allem, wenn Badezusätze im Wasser sind.

Vorteilhaft kann hingegen das Auftragen von Vaseline auf dem Tattoo sein. Denn das versiegelt das Tattoo. Babypuder oder Talkum können die natürlichen Fette der Haut aufsaugen, die andernfalls die Farben des Tattoos angreifen.

Dr. med. Hans-Ulrich Voigt
hat sein Haut- und Laserzentrum Dermatologie am Dom im Zentrum von München im Jahr 1994 eröffnet. In der Praxis liegen die Schwerpunkte in der operativen und ästhetischen Dermatologie sowie der Lasermedizin. Im eigenen OP- und Laserzentrum werden sämtliche Haut- und Venenoperationen durchgeführt.

Das angeschlossene Beauty-Institut KOSMED bietet modernste medizinische Kosmetik- und Fußbehandlungen auf höchstem Niveau.

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